So lief der Wechsel von van der Vaart zum HSV - das Protokoll einer dramatischen Nacht
Donnerstagabend: In der Geschäftsstelle der Imetech-Arena konferiert HSV-Chef Carl Jarchow mit seinen Vorständen Joachim Hilke und Frank Arnesen sowie Assistent Benjamin Schmedes. Auch Mediendirektor Jörn Wolf ist dabei. Hilke telefoniert wiederholt mit Tottenhams Vereinschef Daniel Levy. Der reduziert zwar seine Ablöseforderung von 18 Millionen auf 15 Millionen Euro - aber immer noch deutlich zu viel für den HSV, der zwölf Millionen Euro geboten hatte. Nach Mitternacht werden die Verhandlungen ergebnislos abgebrochen - der spektakuläre Transfer scheint geplatzt. Die HSV-Macher fahren enttäuscht nach Hause.
Freitag 1.30 Uhr: Levy schickt eine SMS an Hilke, der bereits im Bett liegt. Er möchte doch weiterverhandeln.
1.45 Uhr: Hilke ruft Assistent Schmedes an, beide treffen sich wieder in der Geschäftsstelle. Chef Jarchow wird telefonisch dazugeschaltet.
2 Uhr: Die Verhandlungen mit Levy werden wieder aufgenommen.
2.30 Uhr: Endlich der Durchbruch! Beide Parteien einigen sich auf eine Ablöse von knapp 13 Millionen Euro. Hilke ruft Investor Klaus-Michael Kühne an und verabredet mit ihm die Rahmendaten des Darlehens für den Transfer über fünf Millionen Euro. Kühne ist begeistert, sagt am Ende des Telefonats: "Vielen Dank für Ihren Anruf." Am frühen Morgen stoßen Mediendirektor Wolf und Klubmanager Marinus Bester erneut zu Hilke und Schmedes, die in der Geschäftsstelle geblieben sind.
6 Uhr: Bester ruft van der Vaart an und informiert ihn, dass der Transfer perfekt sei. Nur die Zustimmung des Aufsichtsrats sowie der Medizincheck fehle noch. Bester bittet Rafael van der Vaart, nach Hamburg zu kommen, und fliegt selbst sofort nach London.
11.30 Uhr: Vom Flughafen London-Stansted starten Rafael van der Vaart und Bester mit einer Privatmaschine nach Hamburg.
12.35 Uhr: Der Flieger landet in Hamburg. Van der Vaarts Rückkehr in seine alte Heimat ist perfekt.