Sergej Barbarez, Ex-HSV-Torjäger, ist Mitglied im Aufsichtsrat. Ein Spieler mit seinen Qualitäten würde dem HSV gut zu Gesicht stehen.

Norderstedt. Und wieder viele neue Freunde dazu gewonnen. Sergej Barbarez tauchte bei einem Benefizspiel in Norderstedt auf, führte als Prominenter den Anstoß aus - und gewann die Herzen der Zuschauer, denn der frühere HSV-Star gab sich volksnah und bescheiden.

Das kam bei allen Fans an. Das HSV-Aufsichtsratsmitglied sprach bei der Gelegenheit auch über die Zukunft seines Klubs. "Wir haben eine gute Basis, wir haben Zeit, etwas Vernünftiges auf die Beine zu stellen - ich blicke der neuen Saison optimistisch entgegen", sagt Sergej Barbarez. Bislang aber gab es keine Neuzugänge. Hat der HSV eigentlich genügend Geld dafür? "Keine Angst, wir haben ein paar Euro zusammengekratzt, das wird schon was. Ich glaube, nein ich bin überzeugt davon, dass wir noch gute Spieler präsentieren werden", sagt Barbarez (37).

Er selbst will allerdings Trainer Bruno Labbadia oder auch Sportchef Dietmar Beiersdorfer keinerlei Tipps in Sachen Neueinkäufen geben: "Wir sind da auch ohne mich sehr gut aufgestellt, die Scouting-Abteilung arbeitet toll, da mache ich mir keine Sorgen." Dann ergänzt der Bosnier aber auch: "Ich habe den Verantwortlichen meine Hilfe angeboten, es liegt auch an ihnen, ob sie auf mich zukommen werden."

Sergej Barbarez war einst beim HSV Einfädler, Kopf, und Torjäger in einer Person. So einer wie er fehlt dem heutigen Team. Er sieht es wohl ähnlich: "Es wäre schön, wenn wir in Sachen Kreativität noch gewisse Verstärkungen bekommen könnten." Als ehemaliger Leverkusener hat Barbarez noch immer Kontakt zu früheren Bayer-Kollegen. Wie er Bruno Labbadia beurteilt? Er enthält sich der Stimme, sagt nur: "Wir haben einen Boss, der die Richtung im Verein vorgibt, und wir versuchen zu folgen. Der Vorstand wollte Bruno, und wir stehen dazu, wir sollten ihn nun in Ruhe arbeiten lassen."

Und was hält er von dem Gerücht, dass er irgendwann einmal Sportchef des HSV sein wird? Barbarez sagt: "An solchen Spekulationen beteilige ich mich nicht, ich bin jetzt Aufsichtsratsmitglied, Ende." Er sagt aber auch: "Ich habe immer gesagt, dass ich auch im Aufsichtsrat bin, um zu lernen. Der HSV ist mein Verein, ich will ihn kennenlernen." Dann ergänzt er: "Ich mache meinen Trainerschein, und ich bereite mich vor, auch auf dieser Seite des Fußballs einmal Karriere zu machen. Erst einmal aber will ich lernen."