Viel Trubel beim HSV: Van der Vaart sagt ab, Investor Kühne prescht mit Vorschlägen zum Transfer vor und Rajkovic und Son prügelten sich.

Hamburg. HSV-Trainer Thorsten Fink hatte es angedroht: "Es wird harte Konsequenzen geben." Nach der Besprechung mit den Verantwortlichen war es dann ausgesprochen: Slobodan Rajkovic ist vorläufig suspendiert worden. Der Serbe "wird bis auf Weiteres bei der U23 trainieren", sagte HSV-Vorstandsvorsitzender Carl-Edgar Jarchow. Rajkovic wird zudem auch am 16. Juli nicht mit in das Trainingslager nach Südkorea fliegen. Welche Strafe Heung Min Son nach seiner übermäßigen Reaktion erwarten wird, ist noch unklar. Zunächst solle HSV-Sportchef Frank Arnesen zurück sein. Arnesen befinde sich auf einem privaten Termin in Dänemark, so Jarchow weiter. Weder Rajkovic noch Son wollten sich zu dem Vorfall äußern.

+++ Heung Min Son zum Kickboxen, Guerrero zum Yoga +++

Bei dem Vormittagstraining gerieten Rajkovic und Son aneinander. Zuerst nur verbal. "Du musst das Tor machen", raunte Rajkovic den Südkoreaner nach einer vergebenen Chance an. Es kam zu einem verbalen Streit, der sich hochschaukelte. Als Rajkovic zum Schlag ausholte, wich Son zurück, wobei er den unbeteiligten Tolgay Arslan mit dem Hinterkopf im Gesicht traf. Son reagierte mit einem Tritt à la Oliver Kahn. Die beiden wurden daraufhin von Trainer Thorsten Fink getrennt. Arslan musste behandelt werden und brach das Training ab. Der 21-Jährige wurde mit einer Platzwunde in die Kabine gebracht. Auch für Son und Rajkovic war das Training beendet.

Arslans Platzwunde musste mit vier Stichen genäht werden. Das sollte den Deutsch-Türken allerdings nicht davon abhalten, am Nachmittagstraining um 16 Uhr teilzunehmen. Dafür brach Ersatztorwart Tom Mickel die Einheit vorzeitig ab. Der 23-Jährige erhielt die Nachricht von seiner hochschwangeren Frau, dass sie kurz vor der Geburt ihres gemeinsamen Kindes stehe. Mickel machte sich daraufhin sofort auf den Weg ins Krankenhaus, um seine Frau bei der Geburt zu unterstützen.

Kühne will van der Vaart beim HSV sehen

Fink sagte nach der Prügelei: "Positiv gesehen kann man sagen, es ist Leben in der Mannschaft. Aber so etwas geht gar nicht. Das dürfen wir uns nicht bieten lassen. Es wird harte Konsequenzen geben." Diese hat nun vorerst Rajkovic zu spüren bekommen.