Nicht nur die HSV-Altstars Barbarez, Yeboah & Co dürfen sich beim Benefizspiel in der Imtech Arena auf fußballerische Extraklasse freuen.

Hamburg. Rafael van der Vaart hat sein Erscheinen bereits in der vergangenen Woche absagen müssen. Der frühere HSV-Regisseur muss morgen zu Fotoaufnahmen zu seinem Sponsor Nike reisen. Doch die Liste der Fußballstars, die morgen in der HSV-Arena ihr Kommen zugesagt haben, ist trotzdem vom Feinsten. 30 internationale aktive und frühere Fußballer treten um 19.05 Uhr beim "Match Against Poverty" an, um auf die Hungersnot am Horn von Afrika aufmerksam zu machen und zu Spenden aufzurufen. Internationalen Organisationen zufolge leiden derzeit 11,5 Millionen Menschen in Somalia, Äthiopien, Kenia und Dschibuti an Hunger.

Die Organisatoren im Dienste des Entwicklungsprogrammes der Vereinten Nationen (UNDP) sind Zinédine Zidane und Ronaldo. Neben den ehemaligen Weltfußballern wollen auch Luis Figo, Pavel Nedved, Serginho, Christian Karembeu und Didier Drogba helfen: "Es begeistert mich, gemeinsam mit Ronaldo, Zidane und allen anderen Spielern im Kampf gegen die Armut etwas bewegen zu können. Ich bin zum ersten Mal dabei und will mein Bestes geben", sagt der Chelsea-Stürmer, der allerdings heute Abend noch das Topspiel gegen Manchester City zu bestreiten hat. "Ich möchte alle dazu ermuntern, an einem Strang zuziehen, damit die Krise überwunden wird."

Spiel wird live im TV übertragen

Als Teammanager der Weltauswahl wurde Boris Becker engagiert , das Spiel leitet Pierluigi Collina, zwischen 1998 und 2003 sechsmal in Folge Welt-Schiedsrichter des Jahres. Die Trainer an der Seitenlinie sind Marcelo Lippi und Bora Milutinovic. Bereits zum neunten Mal wird das jährliche Benefizspiel veranstaltet und kann in 20 nationalen und internationalen TV-Sendern live gesehen werden, in Deutschland überträgt Sport1. Zwei Drittel der Spieleinnahmen kommen Uno-Maßnahmen zur Bekämpfung der Nahrungsmittelkrise zugute, der verbleibende Erlös fließt in Projekte der Sponsoringinitiative Hamburger Weg. Die Veranstalter hoffen auf über 200.000 Euro Einnahmen. Die Imtech Arena in Hamburg ist nach Düsseldorf 2005 der zweite Austragungsort in Deutschland.

Das 2000 ins Leben gerufene "Match Against Poverty“ wird jährlich von Zidane (39) und Ronaldo (35) sowie dem UNDP organisiert. Zwei Drittel der Spieleinnahmen sind für die Bekämpfung der Nahrungskrise bestimmt. „Wir wollen nicht nur Geld sammeln, sondern auch sensibilisieren für die Not der Menschen in dieser Region. Die Botschaft muss heißen, dass wir uns um bedürftige Menschen kümmern müssen“, sagt der Franzose Zidane, mittlerweile Sportdirektor bei Real Madrid.

Spieler feiern im Anschluss in Altona

Zidane ist als Goodwill-Botschafter des UNDP einer der Köpfe des (Fußball-)Kampfes gegen die Armut und hofft auf die Unterstützung der Stadt: "Dieses Spiel ist Teil eines globalen Kampfes gegen Armut, ich hoffe sehr, dass die Hamburger diese wichtige Botschaft mittragen, dass wir uns um bedürftige Menschen kümmern müssen." Trotz günstiger Eintrittspreise (die Karten kosten zwischen acht und 20 Euro) dürfen die Veranstalter aber nur auf 25.000 Zuschauer hoffen. Gastgeber und Arena-Besitzer Hamburger SV unterstützt das Match durch einen Verzicht auf die Stadionmiete.

Nach der Partie wird für die Spieler, die überwiegend im Grand-Elysée-Hotel nächtigen werden, noch eine große Feier organisiert: Im Altonaer Kaispeicher soll der Abend mit 150 weiteren geladenen Gästen einen weiteren Höhepunkt erleben, gespeist wird vorher noch im "Weißen Haus".

Team Weltauswahl (u. a.): Ronaldo, Zinédine Zidane, Didier Drogba, Dida, Paulo André, Serginho, Jens Lehmann, Fernando Hierro, Michel Salgado, Gheorghe Popescu und Georghe Hagi, Luís Figo, Maniche, Fernando Couto, Christian Karembeu, Claude Makélélé, Robert Pirès, Steve McManaman, Pavel Nedved, Fabio Cannavaro, Dwight Yorke.

Team HSV (u. a.): Anthony Yeboah, Sergej Barbarez, Mehdi Mahdavikia, Manfred Kaltz, Zé Roberto, Jörg Albertz, Stig Töfting, Richard Golz, Nico-Jan Hoogma, Stefan Beinlich.

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(lx/dpa/sid/epd)