Diskussionen um den Platzverweis von Slobodan Rajkovic - Tiffert nimmt den Verteidiger in Schutz
Hamburg. Slobodan Rajkovic konnte sich nicht trennen. Wild gestikulierend stand der Serbe im Spielertunnel und erklärte dem HSV-Physiotherapeuten Benjamin Ehrhorn, wie sich der Zweikampf zwischen ihm und Christian Tiffert in der 22. Minute zugetragen hatte. Auf Höhe der Mittellinie hatte der 21-Jährige den Kaiserslauterer nahe der Trainerbänke mit ausgestrecktem Arm gestoppt. Ein Foul, das Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) als Tätlichkeit wertete und mit der Roten Karte bestrafte.
"Für mich war das niemals ein Platzverweis", bewertete Sportchef Frank Arnesen die Szene nach mehrmaliger Analyse der TV-Bilder. "Es ist klar zu sehen, dass Slobodan keine Bewegung mit dem Arm macht, er wollte den Körper dazwischenstellen." Eine Meinung, die auch Thorsten Fink teilte ("Gelb hätte gereicht") und sogar vom "Opfer" gestützt wurde: "Auf dem Platz habe ich den Zweikampf nicht als so schlimm empfunden, dass man die Rote Karte hätte zeigen müssen", sagte Tiffert, dessen Platzwunde am Spielfeldrand genäht werden musste, fair. "In der Zeitlupe im Fernsehen sah es natürlich schlimmer aus."
Auch Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz wollte dem HSV-Verteidiger keine Absicht unterstellen, wollte aber dennoch keine Diskussionen über die Bewertung zulassen: "Für mich war das ein ganz klarer Platzverweis."
Rajkovic muss damit rechnen, nicht nur am kommenden Sonnabend bei Bayer Leverkusen, sondern mindestens auch noch beim nächsten Heimspiel gegen Hoffenheim (20. November) nach der Länderspielpause pausieren zu müssen. Trainer Thorsten Fink dürfte deshalb HSV-Kapitän Heiko Westermann neben Jeffrey Bruma wieder in die Innenverteidigung beordern und Dennis Diekmeier auf der rechten Abwehrseite einsetzen.