Eljero Elia wechselt für neun Millionen Euro nach Turin, der HSV holt den 24-jährigen Kroaten Ivo Ilicevic für vier Millionen Euro aus Kaiserslautern.
Hamburg. Der Wechsel von Eljero Elia vom HSV zu Juventus Turin ist perfekt. Der niederländische Nationalspieler unterschrieb bei den Italienern einen Vierjahresvertrag, wie Juve am Mittwoch mitteilte. Die Ablösesumme beträgt neun Millionen Euro, wird in drei Raten gezahlt und kann sich noch um eine Million erhöhen.
Auf seinem Twitter-Account veröffentlichte der Flügelstürmer bereits am Dienstag ein Foto von sich im Privatjet von Amsterdam nach Turin, das ihn grinsend mit der Lektüre der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" zeigte. Wenige Stunden später kam dann die Bestätigung seines Beraters Klaus Vink.
Knapp die Hälfte davon soll sofort reinvestiert werden: Der Transfer des Außenbahnspielers Ivo Ilicevic vom 1. FC Kaiserslautern ist so gut wie perfekt. Er soll für vier Millionen Euro an die Elbe kommen und für vier Jahre unterzeichnen. Gestern Mittag traf sich Ilicevics Berater Volker Struth mit HSV-Vorstandsboss Carl Jarchow und Sportchef Frank Arnesen im Stadion zu Verhandlungen, um 17.20 Uhr tagten die ersten Aufsichtsräte, um den Wechsel abzusegnen. Ilicevic befand sich gestern noch bei der kroatischen Nationalmannschaft, heute früh soll er zum Medizincheck nach Hamburg kommen.
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Der 24-Jährige spielte zuletzt eine erstklassige Saison, sogar der FC Bayern wurde aufmerksam und stand im Winter kurz vor einer Verpflichtung. Doch der perfekt Deutsch sprechende, gebürtige Aschaffenburger mit doppelter Staatsbürgerschaft gilt als Heißsporn, sah im letzten Bundesligaspiel gegen die Bayern die Rote Karte und wurde für vier Spiele gesperrt - nicht die erste in seiner Karriere. "Die Rote Karte in Braunschweig (im DFB-Pokal 2009, die Red.) war deckungsgleich. Da ist der Entwicklungsschritt relativ bei null", sagt FCK-Klubchef Stefan Kuntz. Weitere Neuzugänge sind beim HSV offenbar nicht geplant; wenn nötig, soll im Winter nachgerüstet werden.
Beim Elia-Transfer ging am Ende alles ganz schnell: Morgens hatten sich Offizielle der Italiener mit Elias Beratern Klaus Vink und Frank Schouten in Amsterdam getroffen, nach dem Vormittagstraining mit der holländischen Nationalmannschaft saß Elia bereits im Flieger nach Turin, um dort den Medizintest zu bestehen. Abends war der Transfer in trockenen Tüchern. Dabei ist es gerade mal drei Wochen her, als Arnesen die erste Anfrage aus Turin offiziell im Papierkorb ablegte und einen Wechsel kategorisch ausschloss. Doch in den letzten zwei Wochen habe sich laut Arnesen einiges geändert, was diesen Sinneswandel begründet. Was genau, ließ der Däne im Unklaren - doch offensichtlich hat Elia seine Unlust, in Hamburg weiter seinem Beruf nachzugehen, deutlich zum Ausdruck gebracht. Erstaunlich: Auch für Elia selbst kam Turin noch vor drei Wochen nicht infrage. Juventus und der HSV seien für ihn derzeit auf einem Level, so würde ein solcher Wechsel keinen Sinn machen. Er träumte vom FC Arsenal - doch dieser Transfer platzte.
Neben Elia soll auch der aussortierte Guy Demel den HSV verlassen, die Verhandlungen mit dem englischen Premier-League-Klub Aston Villa sind fortgeschritten. Eine nennenswerte Ablösesumme wird zwar nicht fließen, dennoch spart der HSV etwa zwei Millionen Euro Gehalt.