Die ehemaligen Hamburger spielen beide in München. Boateng für die Bayern, Benjamin für Zweitligist 1860. Beide sorgen sich um den HSV.

München. Nach Piotr Trochowski haben auch die ehemaligen HSV-Spieler Jerome Boateng und Collin Benjamin Sorgen über ihren Ex-Verein geäußert. „Für mich hatte der Hamburger SV in den letzten Jahren nach Bayern immer den zweitstärksten Kader. Ich kann nicht verstehen, wie jetzt alles so kaputt gehen kann“, sagte Bayern Münchens Boateng der Münchner „tz“ (Mittwochausgabe).

Benjamin macht die vereinsinternen Unruhen beim Bundesliga-Achten der Vorsaison für den sportlichen Misserfolg verantwortlich. „Es herrscht nie Ruhe im Verein, das merkst du auch als Spieler“, sagte der 33-Jährige, der inzwischen bei Zweitligist 1860 München spielt.

Der Defensivspieler regte an, den Aufsichtsrat zu verkleinern: „Vielleicht bringt das was. Dann wäre mehr Ruhe. Das würdest du bis aufs Spielfeld sehen“, sagte Benjamin. Dass momentan „so viele Interna durch den Aufsichtsrat rauskommen, ist ein Skandal, eine Katastrophe“. Boateng mahnte die Mannschaft von Trainer Michael Oenning in der Neuausrichtung nicht „zu überdrehen. Man sollte nicht immer Dortmund nachmachen wollen“, sagte der 22-Jährige.

Trochowski, der zur laufenden Saison nach sechseinhalb Jahren in Hamburg zum spanischen Erstligisten FC Sevilla gewechselt war, hatte zuvor bereits angeprangert, dass in den vergangenen Jahren „ziemlich viel schiefgelaufen“ sei. Der HSV steht nach zwei Spieltagen mit einem Punkt auf dem 16. Platz der Bundesliga. (dapd)