Im Heimspiel gegen den 1. FC Köln will der HSV offensiver agieren. Dennis Diekmeier steht in der Startelf. Auch Eljero Elia spielt von Beginn an.

Hamburg. Neuer Trainer - neues Glück? Der Hamburger SV will mit Veh-Nachfolger Michael Oenning im Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr bei Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den 1. FC Köln deutlich offensiver in das Spiel gehen. Der frühere Co-Trainer will bei seiner Premiere Zeichen setzen. Seit Dienstag versucht Oenning der Mannschaft nach der "Klatsche", wie der Coach die 0:6 Niederlage gegen den FC Bayern nannte, wieder Selbstvertrauen einzuimpfen. Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf eines: "Es muss Ruhe einkehren. Wir müssen wiederfinden, was diese Mannschaft auszeichnen kann.“

Das erste Zeichen, das der 45 Jahre alte Trainer setzt, ist Stürmer Ruud van Nistelrooy wieder von Anfang an spielen zu lassen. Der Niederländer kam unter Trainer Veh nach seinem Wechsel-Theater nur noch zu Kurzeinsätzen. Nun erhofft sich Oenning den Ehrgeiz des einst besten Torjägers Europas wieder wecken und dessen Trauer um den gescheiterten Wechsel zu seinem Ex-Verein Real Madrid endgültig ad acta legen zu können. Oenning sagte zur Einschätzung des Stürmers: "Der Name Ruud van Nistelrooy verbreitet immer noch Angst und Schrecken bei allen Verteidigern.“ Van Nistelrooy wird somit an der Seite von Mladen Petric gegen den 1. FC Köln auf dem Spielfeld stehen.

Das zweite und größte Zeichen, das Oenning setzt, ist den wieder genesenden Dennis Diekmeier von Beginn an spielen zu lassen. Für Diekmeier ist es der erste Bundesliga-Einsatz im Trikot der Hamburger.

Trainer Oenning setzt zu dem auf einen Umbau vor der Abwehr. Heiko Westermann spielt alleine auf der Sechser-Position. Ze Roberto rückt dadurch etwas in die Offensive. Auf den Flügeln werden Eljero Elia und Änis Ben-Hatira für Wirbel sorgen.

Radikal ändern will der neue Mann auf der Bank dagegen weder die Zusammenstellung der Mannschaft noch das System. "Wir sind mitten in der Saison. Wir brauchen uns nicht alles neu zu erarbeiten. Aber bestimmte Nuancen werden wir verändern“, verriet der Coach.

Dazu gehört, die Offensive zu beleben. "Die Grundidee ist, das Spiel deutlich weiter nach vorne zu verlegen als nur zu reagieren. Das ist mit einem gewissen Risiko verbunden, aber das nehmen wir an.“ Oenning ist ein Freund des Offensiv-Fußballs. Schon gegen die Kölner soll die Mannschaft seine Vorstellungen umsetzen.

In den restlichen acht Saisonspielen sei laut Trainer "eine Menge möglich“. Die Hamburger nehmen derzeit Platz acht ein mit sechs Punkten Rückstand zu Rang fünf, der die Teilnahme an der Europa League verheißt. "Noch haben wir alle Chancen. Wir wollen es versuchen“, sagte Oenning. So ganz nebenbei schließt Mittelfeldspieler Zé Roberto zum ehemaligen HSV-Spieler Sergej Barbarez auf. Beide liegen dann mit 330 Einsätzen an der Spitze der Ausländer in der Bundesliga.

Zudem wurde Abwehrspieler Dennis Aogo von Jogi Löw für das EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan und das Testspiel gegen Australien nominiert. Westermann, Jansen und Trochowski werden dagegen nicht mit dabei sein.

Mit Material von dpa