Son und Petric trafen für den HSV, doch Novakovic machte drei Tore für die Kölner und schickt den HSV ohne Punkte zurück nach Hamburg.

Köln. Das einstige „Traumpaar“ des 1. FC Köln ist wieder im Fußball-Glück vereint: Mit wiederentdeckter Harmonie hauchten der dreifache Torschütze Milivoje Novakovic und Lukas Podolski dem bedrohten Bundesligisten neues Leben ein. „Das muss jetzt so weitergehen. Für uns ist es wichtig, dass wir im Abstiegskampf den letzten Platz abgegeben haben“, sagte Podolski nach dem 3:2 (2:2) am Sonnabend gegen den Hamburger SV. Frank Schaefer feierte damit nach dem 3:0 im Pokal gegen 1860 München auch in der Liga seinen Einstand als Kölner Chefcoach mit einem Sieg.

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Mit seinem ersten Bundesliga-„Dreierpack“ in der 11., 29. und 84. Minute war Novakovic vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Kölner WM-Stadion der umjubelte Mann. Dank seiner Treffer setzte sich der FC nach zuvor drei Niederlagen in Serie vom Tabellenende ab. Nach dem 1:1 durch Mladen Petric (15.) und dem 1:2 durch Heung Min Son (24.) drohte dem FC zwischenzeitlich sogar eine erneute Pleite. Für den HSV, der im Pokal mit 2:5 bei Eintracht Frankfurt gescheitert war, wurde der Auftritt in Müngersdorf zu einem weiteren herben Rückschlag.

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„Wir haben andere Ansprüche“, räumte Trainer Armin Veh ein. Schaefer dagegen gelang eine glänzende Bewerbung im Bemühen um einen längerfristigen Job: „Ich bin auf jeden Fall bereit, diese Mannschaft zu führen und zu leiten“, sagte der 47-Jährige. Ein klares Zeichen gab es noch nicht, Manager Michael Meier stellte nach dem zweiten Saisonsieg jedoch in Aussicht, dass es für Schaefer ein dauerhaftes Engagement geben könnte: „Er genießt unser Vertrauen, Gespräche mit anderen Trainern haben wir nicht geführt.“

Mit dem Rückenwind des Pokalerfolgs erwischten die Gastgeber durch Novakovic einen Blitzstart, wurden aber durch den Kopfball von Petric zum 1:1 auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Als dem erst 18-jährigen Südkoreaner Son bei seinem Bundesliga-Debüt gleich das erste Tor gelang, schien der FC auf der Verliererstraße, ehe der wiedererstarkte Novakovic nach Vorlage von Podolski erneut traf.

Der HSV ging mit großen Handicaps in die Partie: Zé Roberto, Marcell Jansen, Ruud van Nistelrooy und Collin Benjamin machten Vehs Lazarett noch größer. Robert Tesche, Son und Gojko Kacar standen neu in der Startformation. Bei den Gastgebern kehrte Pedro Geromel nach überstandener Verletzung in die Innenverteidigung zurück.

In einem öffentlichen Appell baten die FC-Profis, die zuletzt am 9. September 2001 gegen den HSV gewonnen hatten, die in der jüngeren Vergangenheit kritischen Fans vor der Partie um massive Unterstützung angesichts der bedrohlichen Lage: „Mannschaft und Publikum – das muss eine Einheit sein.“ So kam es auch, doch der HSV machte den Gastgebern mit einer Wackel-Abwehr das Leben leichter als erwartet.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie, beide Teams schienen sich mit dem Remis zufriedenzugeben. Die größte HSV-Chance hatte Paolo Guerrero, der in der 53. Minute nur die Unterkante der Latte traf. An einer der besten Möglichkeiten der Gastgeber war ebenfalls ein Hamburger beteiligt: Heiko Westermann köpfte fast ein Eigentor (70.). Dann erlöste der Slowene Novakovic nach einem Querpass seines Landsmanns Miso Brecko die FC-Fans, die zuletzt beim 1:0 gegen den FC St. Pauli am dritten Spieltag einen Sieg feiern durften.

Novakovic avancierte beim 3:2 (2:2) der Rheinländer gegen den Hamburger SV mit drei Treffern zum umjubelten Matchwinner. Damit gaben die Kölner die Rote Laterne des Tabellenletzten an Erzrivale Borussia Mönchengladbach weiter. Kölns Interimstrainer Schaefer feierte indes vier Tage nach dem 3:0 im DFB-Pokal gegen 1860 München auch in der Liga einen perfekten Einstand und dürfte nun Kanidat Nummer eins auf den Trainerposten sein.

+++1:3 gegen Frankfurt - St. Paulis Spielverderber heißt Gekas+++

Die Gastgeber wirkten mannschaftlich geschlossen. Dennoch ragten erneut Novakovic und Podolski heraus. Beim HSV waren Trochowski und Son die Aktivposten.