Ex-Tennisprofi Michael Stich wollte bereits vor 13 Jahren in das Kontrollgremium des HSV. In drei Monaten könnte es klappen.
Hamburg. Knapp drei Monate vor der ordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Januar scheint der Wahlkampf für den neuen HSV -Aufsichtsrat langsam an Fahrt aufzunehmen. Insgesamt sechs Posten in dem Zwölfergremium gilt es neu zu besetzen. Und nachdem der frühere Stadionsprecher Marek Erhardt seine Kandidatur längst öffentlich gemacht hat und auch Ex-Vorstandsmitglied Christian Reichert seine Bereitschaft erklärte, könnte bis zum 5. Dezember - die Frist für eine Kandidatur - die Kandidatenliste um einen echten Promi erweitert werden. Nach Abendblatt-Informationen haben mehrere Aufsichtsräte über den früheren Tennisprofi Michael Stich als möglichen Neuzugang im Kontrollgremium nachgedacht. "Ich weiß von nichts, mich hat niemand angesprochen", sagte Stich gestern dem Abendblatt. Seine grundsätzliche Bereitschaft, sich für den Hamburger Sport in Gremien zu engagieren, hat Stich, der als guter Bekannter von HSV-Aufsichtsrat und Wirtschaftssenator Ian Karan gilt, zuletzt allerdings häufiger betont. Seit mehreren Jahren ist der Direktor des Rothenbaum-Turniers Mitglied im Sportausschuss der Handelskammer.
Bei Stichs erstem Anlauf waren plötzlich fünf Gegenkandidaten da
Es wäre nicht das erste Mal, dass Stich, der gestern seinen 42. Geburtstag feierte, über eine aktive Mitarbeit im HSV-Aufsichtsrat nachdenkt. Der Wimbledonsieger von 1991 hatte sich bereits vor 13 Jahren angeboten. Stich hatte mit dem damaligen Geschäftsführer Werner Hackmann und dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Udo Bandow gesprochen, allerdings sahen beide keine Möglichkeit, den bekennenden HSV-Fan in das Kontrollgremium zu integrieren. "Erst bin ich gefragt worden, ob ich helfen will, und dann waren plötzlich fünf Gegenkandidaten da", sagte Stich damals. Der vakante Posten ging kurioserweise an den ehemaligen Fan-Vertreter Reichert, der diesmal als Amateurdelegierter gegen Eckart Westphalen antreten will.
Ebenfalls zur Wahl stellen müssen sich Bernd Enge, Peter Becker, Ronald Wulff und als Supporters-Delegierter Björn Floberg, außerdem muss für den zurückgetretenen Sergej Barbarez Ersatz gefunden werden.