Durch Tore von Mathijsen, van Nistelrooy und Guerrero hat sich der HSV in Frankfurt durchgesetzt und auch das zweite Saisonspiel gewonnen.

Frankfurt. Armin Veh frohlockte über einen perfekten Saisonstart, sein Trainerkollege Michael Skibbe war nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel frustriert. Mit dem 3:1 (0:1) bei Eintracht Frankfurt hat der Hamburger SV frühzeitig seine Ambitionen auf einen Spitzenplatz in der Fußball-Bundesliga untermauert und die Hessen zunächst aus ihren hochfliegenden Träumen gerissen. „Wir sind absolut in die falsche Richtung gestartet und sehr enttäuscht“, redete Eintracht-Coach Skibbe Klartext. „Zwei Standards haben uns heute doch noch das Genick gebrochen.“

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Vor 51 500 Zuschauern brachte Patrick Ochs die noch punktlosen Frankfurter in der 38. Minute mit einem abgefälschten Schuss zwar in Führung, doch Joris Mathijsen (60.), Ruud van Nistelrooy (81.) mit seinem dritten Saisontreffer und Paolo Guerrero (89.) drehten die Partie nach der Pause. „Wir haben in der zweiten Halbzeit eine Schippe draufgelegt und gezeigt, wozu wir in der Lage sind“, stellte Veh zufrieden fest.

Schon im ersten Durchgang hatte sein Team mehr vom Spiel, ließ zunächst jedoch die nötige Entschlossenheit vor dem Tor vermissen. Frankfurt kam durch Alexander Meier (11.) zur ersten Chance und hielt die technisch und spielerisch überlegenen Gäste weitgehend in Schach. „Da haben wir in der Defensive gut gedoppelt“, meinte Skibbe.

Für Aufregung sorgte lediglich ein gefährlicher Vorstoß von Jonathan Pitroipa, der die mögliche HSV-Führung frei stehend verpasste. Auf der Gegenseite setzte Caio einen Distanzschuss etwas zu hoch an. Die Eintracht-Führung fiel glücklich und wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ioannis Amanatidis legte zurück auf Ochs, dessen Schuss von Halil Altintop für HSV-Keeper Frank Rost unerreichbar abgefälscht wurde.

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Kurz vor der Pause meldete sich dann erstmals der bis dahin nicht in Erscheinung getretene van Nistelrooy zu Wort. Der Doppeltorschütze vom 2:1-Auftaktsieg gegen Schalke 04 schoss aus 18 Metern über das Tor. Auf der Gegenseite hatte Meier in der Nachspielzeit das 2:0 für die Gastgeber auf dem Fuß, vergab jedoch allein vor Rost.

Die erste Möglichkeit nach dem Wechsel gehörte den Gästen, doch van Nistelrooy zielte zu hoch. Praktisch im Gegenzug musste Rost bei einem Schuss von Altintop energisch zupacken. Der HSV investierte jetzt wesentlich mehr und verstärkte den Druck. Mathijsen belohnte die Bemühungen nach einem Eckball von Ze Roberto per Kopfball.

Danach suchten beide Teams die Entscheidung. Fährmann bewahrte die Eintracht gegen den immer stärker werdenden van Nistelrooy (69.) vor einem Rückstand. Zwei Minuten später rückte Rost in den Mittelpunkt, als er einen Freistoß von Caio aus 30 Metern und den Nachschuss von Amanatidis bravourös abwehrte.

Zum Matchwinner avancierte dann van Nistelrooy, der den Ball nach einer Ecke per Kopf im Netz versenkte. „Ich weiß gar nicht, wie ich das gemacht habe“, sagte der Torschütze. „Wenn man ihn einmal allein lässt, macht er das Ding eiskalt“, lobte sogar Ochs. Und Skibbe kritisierte: „Das zweite Gegentor hat mich geärgert. Da muss man aggressiver verteidigen.“ Der Treffer von Guerrero kurz vor Schluss war dann nur noch Zugabe.

Die Statistik

Eintracht Frankfurt: Fährmann - Jung, Franz, Russ, Köhler - Ochs, Meier (84. Kittel), Schwegler, Caio (84. Gekas) - Halil Altintop, Amanatidis. Trainer: Michael Skibbe

Hamburger SV: Rost - Demel, Westermann, Mathijsen, Jansen - Zé Roberto (ab 61. Trochowski), Jarolim - Elia, Guerrero (90. Rincon), Pitroipa (87. Kacar) - van Nistelrooy. Trainer: Armin Veh

Schiedsrichter: Zwayer

Tore: 1:0 Ochs (38.), 1:1 Mathijsen (61.), 1:2 van Nistelrooy (81.), 1:3 Guerrero (89.)

Zuschauer: 51 500 (ausverkauft)