Der vom HSV umworbene Torhüter feierte sein Comeback in Leverkusens zweiter Elf und hofft, am Sonntag in Hamburg auf der Bank zu sitzen.

Leverkusen/Hamburg. Nach fast einjähriger Zwangspause ist René Adler für sein Comeback auf der großen Fußball-Bühne bereit. „Ich fühle mich fit wie lange nicht und habe gut trainiert. Jetzt liegt alles in Sami Hyypiäs Hand, ich habe am Wochenende noch nichts vor“, sagte der vom Hamburger SV umworbene Torhüter von Bayer Leverkusen nach seiner Rückkehr zwischen die Pfosten. Die ersten 90 Minuten nach seiner Knieoperation hat der 27-jährige Nationalkeeper in der Regionalliga West am Mittwochabend gut überstanden.

„Es war eine sehr, sehr gute Trainingseinheit für mich. Ich konnte Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen sammeln und bin mit Spiel- und Bewegungsabläufen, die anders als im Training sind, konfrontiert worden“, befand der Leverkusener Schlussmann, der vor knapp 300 Zuschauern im kleinen Leverkusener Stadion mit Bayers Reserve gegen den VfL Bochum II 1:3 unterlag, aber bei den Gegentreffern chancenlos war. „Das waren drei Kacktore: Das erste unglücklich, beim zweiten konnte ich nichts machen und das dritte war ein Elfmeter“.

In den 309 Tagen seiner Verletzungs- und Reha-Phase hat sich im Klub eine Menge verändert. Bernd Leno ist die neue Nummer 1 im Tor, Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski die neuen Trainer. Ob Adler vor dem Ende seines Engagements bei Bayer am 30. Juni in der Bundesliga noch zum Einsatz kommt, ist offen. Zumindest eine Rückkehr in den Kader ist denkbar – vielleicht gar schon am Ostersonntag im Gastspiel der Bayer-Elf bei Adlers designiertem Klub HSV ? Adler: „Leno macht das sehr gut. Ich werde im Training versuchen Druck zu machen. Es ist eine neue Situation für mich und ich will meine Erfahrung machen.“

Noch ist nicht endgültig geklärt, ob Adler in der nächsten Saison beim HSV zwischen den Pfosten stehen wird. „Wir verhandeln und es ist kein Pokern. Alles muss durch die Gremien des Vereins gehen und das braucht Zeit. Ich möchte, dass es bald Klarheit gibt“, sagte der Torhüter. Dass er seine alte Klasse wieder erreichen kann, glaubt auch sein Torwarttrainer Rüdiger Vollborn. „René hat unheimlich hart gearbeitet, um wieder an diesen Punkt anzukommen. Ich habe ihn nie fitter erlebt als im Moment“, sagte Vollborn.

Irgendwann wird sich für die ehemalige Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft auch die Frage der Rückkehr ins DFB-Team stellen. „Das ist sehr weit weg momentan, wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen. Ich gehe Schritt für Schritt, heute war der erste. Vielleicht steht am Ende der Treppe die Nationalmannschaft.“ (dpa/HA)