Der HSV-Wunschtorwart war gestern im UKE zur Untersuchung, die Ergebnisse folgen heute. Außerdem erhält Ivo Ilicevic eine neue Chance.
Hamburg. Thorsten Fink wollte sich nicht äußern, als er gestern um 14 Uhr auf René Adler angesprochen wurde. Bis es zu vermeldende Neuigkeiten gebe, schweige er, sagte der HSV-Trainer. Was Fink in dem Moment bereits verschwieg: Parallel zu seinem TV-Interview absolvierte Adler im Universitätsklinikum Eppendorf seine letzten Tests beim Medizincheck. Dieser beinhaltet auch Blutuntersuchungen. Da die Ergebnisse dieser Proben frühestens heute ausgewertet sein werden, gilt der aufwendige, mehrstündige Medizincheck bislang noch nicht als bestanden.
Für Mittwochabend wurde eine Aufsichtsratssitzung anberaumt, in der zunächst nur über Adler gesprochen werden soll. Einige Aufsichtsräte sind wegen der langen Verletztenakte des Torhüters vorsichtig und fühlen sich bislang von Sportchef Frank Arnesen nur unzureichend über den bevorstehenden Millioneneinkauf informiert. Problem hierbei: Arnesen ist von heute bis voraussichtlich Donnerstag unterwegs, will sich am Mittwochabend in Malaga das Länderspiel Spaniens gegen Venezuela ansehen. Für eine endgültige Entscheidung müsste Arnesen demnach telefonisch zugeschaltet werden oder gar früher nach Hamburg zurückreisen. Wohl auch deshalb hieß es von HSV-Seiten am Montagabend, dass nicht vor Donnerstag mit der finalen Unterschrift Adlers gerechnet wird.
+++ Rene Adler: Ein Kopfarbeiter für das HSV-Tor +++
Und während Adler gestern Vormittag in Hamburg gelandet und am frühen Nachmittag schon wieder nach Köln abgeflogen war, kehrte Jacopo Sala überraschend zurück. Eigentlich sollte der 20-Jährige heute Abend für die U 21 Italiens in Cannes gegen Frankreich sein Länderspiel-Comeback feiern. Allerdings wurde der 20-Jährige in letzter Minute von seinem Nationaltrainer Ciro Ferrara ausgeladen und war am Montag schneller als erwartet in Hamburg. Für Fink sogar zu schnell. Denn während der HSV-Trainer noch verkündete, für das Spiel gegen den VfB Stuttgart am Sonnabend mit Ivo Ilicevic statt Sala zu planen, weil dieser beim Länderspiel Kraft lassen könnte, twitterte Sala, dass er gerade zum HSV-Training fahren würde. Als Fink davon erfuhr, war er überrascht. Aber er wiederholte seine Ankündigung. Sie sei unabhängig vom Länderspiel Salas gültig, weil er die offensivere Variante plane. "Von Ivo erwarte ich mir mehr Ideen und einen insgesamt offensiveren Auftritt unserer Mannschaft", sagte Fink.
+++ HSV und Adler: Die unendliche Geschichte hat ein Happy End +++
Für Ilicevic wäre es erst die dritte Startelfnominierung in der Bundesliga für den HSV. Anfänglich für vier Spiele gesperrt, warfen ihn Muskelprobleme immer wieder zurück. Den Rückrundenstart gegen Dortmund (1:5) verpasste der 25-Jährige mit Wadenproblemen - und Sala nutzte die Chance. Jetzt ist Ilicevic wieder am Zug. Mit Auflagen vom Trainer: "Ivo soll offensiv entscheidend sein, klar. Aber er muss auch defensiv besser arbeiten."
Fink setzt damit seinen Weg fort, auch die nicht berücksichtigten Spieler bei Laune zu halten. "Sala war abgeschrieben - und ist wieder da. Weil wir sprechen und die Spieler eine Linie erkennen. Sie sehen, dass Leistung honoriert wird." Wie bei Sala vor fünf Wochen - und heute bei Ilicevic.