Hamburg. Fast zur gleichen Zeit, als der DFB den neuen Frieden rund um die Nationalmannschaft ausrief, glättete beim HSV auch Marcell Jansen die Wogen. Er relativierte gestern seine missverständliche Kritik nach dem Köln-Spiel (das Abendblatt berichtete). Er habe keine Kritik an der Spielanalyse und der Vorbereitung des Trainers geäußert, so Jansen. "Vielmehr ging es mir um die Mannschaft. Ich habe ein mentales Problem angesprochen, dass wir weniger reden und mehr machen sollten. Wir haben mehr an das gedacht, was wir verspielen konnten, als an das, was wir beim Stand von 3:1 und auch noch beim 3:2 erreicht hatten."

Für Trainer Bruno Labbadia war die Angelegenheit sogar schon am Sonntag erledigt. Er sagte gestern: "Marcells Worte wurden falsch ausgelegt. Wir haben darüber gesprochen. Für uns ist das abgehakt."

Noch offen ist dagegen der Einsatz der Hoffnungsträger Zé Roberto und Ruud van Nistelrooy am Sonnabend in Stuttgart. Während der brasilianische Mittelfeldspieler noch immer beim Mannschaftstraining fehlte, zeigte van Nistelrooy aufsteigende Tendenz. "Er arbeitet in jeder freien Minute freiwillig. Aber unser Plan ist langfristig. Wir wägen ab", so Labbadia über van Nistelrooy, der gestern erstmals im Trainingsspiel ein Tor erzielte. "Mir geht es gut", sagte der Torjäger, "ich merke, dass ich mehr Kraft habe." Worte, die ehrlich klingen. Und optimistisch. Genau das, was der HSV braucht.