Nach Bekanntwerden des Wechsels von Martin Jol zu Ajax Amsterdam rätseln Fans und Spieler, wer dem Niederländer auf den Posten des Cheftrainers nachfolgen könnte.

Hamburg. Sie halten sich mit Reaktionen bedeckt, die Spieler des Hamburger SV. Es scheint fast so, als wären sie selbst am meisten überrascht gewesen über die Entscheidung ihres Trainers Martin Jol. Der Niederländer wechselt zu Ajax Amsterdam und hinterlässt an der Elbe ratlose Gesichter.

Nach nur einer Saison verlässt Jol den HSV, um sich dem Rekordmeister-Klub seines Heimatlandes anzuschließen. „Ajax bietet mir eine sehr gute Chance und überträgt mir viel Verantwortung. Es ist ein fantastischer Klub und ich freue mich auf die neue Aufgabe“, sagte Jol.

Die Fans des Hamburger Sportvereins können den Weggang des Trainers indes nur bedingt nachvollziehen. Viele glauben, dass der HSV unter seiner Leitung auch in Zukunft eine gute Entwicklung gemacht hätte. Schließlich war der Klub einem Titel lange nicht mehr so nah wie in dieser Saison. Umso größer ist die Enttäuschung darüber, wie schnell und scheinbar reuelos Jol sich vom HSV lossagte.

Einige Spieler sehen in Jols Abschied allerdings auch die Chance für einen Neuanfang. „Ich habe unter Martin Jol nicht die Rolle gespielt und hatte sicher mehr Einsätze verdient“, sagt beispielsweise Jerome Boateng, „insofern ist für mich ein Trainerwechsel sicherlich nicht schlecht.“ Auf Sicht tue der Mannschaft etwas Neues sehr gut, glaubt der 20-Jährige.

Zu einer möglichen Trainernachfolge wollen sich die Profis allerdings nicht äußern. Viele von ihnen bedauern den Weggang Jols zutiefst. Doch die Würfel sind gefallen. Jol geht und ein neuer Trainer wird früher oder später seinen Job übernehmen . Noch bleibt genug Zeit, um einen würdigen Nachfolger zu finden.

Nach ihrem Kurztrip auf die Nordseeinsel Sylt starten die Profis des Hamburger SV am Donnerstag in ihren 36-tägigen Urlaub. Mit Ausnahme der Nationalspieler müssen sich Frank Rost und Co. erst am 3. Juli wieder auf dem Trainingsplatz einfinden. Ex-Coach Martin Jol hatte den Fahrplan festgelegt, der drei Tage später die Abfahrt ins sechstägige Trainingslager nach Längenfeld/Österreich vorsieht.

Am 18./19. Juli nimmt der HSV am T-Home-Cup in Gelsenkirchen teil und trifft auf den FC Schalke 04, Bayern München und den VfB Stuttgart. Am 22. Juli reisen die Hanseaten zum niederländischen Meister Alkmaar.

Vor dem Start in den DFB-Pokal am ersten August-Wochenende ist der Bundesliga-Fünfte am 30. Juli in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League gefordert, das Rückspiel findet am 6. August statt.