Man hätte die Uhr danach stellen können. Kaum kehrt beim Fußball-Bundesligaklub HSV nach einer zwischenzeitlichen Formkrise der Erfolg zurück, legen...

Man hätte die Uhr danach stellen können. Kaum kehrt beim Fußball-Bundesligaklub HSV nach einer zwischenzeitlichen Formkrise der Erfolg zurück, legen die Bayern ein gezieltes Störfeuer. Klubchef Karl-Heinz Rummenigge erklärt, dass der Rekordmeister den HSV-Kroaten Ivica Olic zur nächsten Saison zum FCB lotsen will.

Warum auch nicht? Die Vorzeichen stehen aus Münchner Sicht denkbar gut. Ins Pokerspiel um Olic einzusteigen erledigt quasi drei Fliegen mit einer Klappe. Erstens würde ein Wechsel des im Sommer ablösefreien Kroaten den ernst zu nehmenden Ligakonkurrenten aus Hamburg schwächen und den eigenen Kader bereichern, zweitens kann Unruhe beim Rückrundenauftaktgegner HSV nie schaden, drittens könnte selbst im Falle eines internationalen Olic-Wechsels niemand den Machern an der Isar vorwerfen, sie hätten sich nicht um ihn bemüht.

Olic ist nun gefragt, schnell Klarheit ins Pokerspiel zu bringen. Bei realistischer Selbsteinschätzung dürfte dem Kroaten klar werden, dass in München trotz finanzieller Verbesserung wahrscheinlich eine Reservistenrolle droht. So könnte aus dem HSV-Star schnell ein zweiter Fall Lukas Podolski werden. Der schiebt beim FCB Dauerfrust. Und das hat Olic wahrlich nicht nötig. Seine Entscheidung könnte daher eigentlich nur lauten: Hamburg oder Ausland.