Die Geburtstagslaune war ihm gründlich verdorben worden. Dietmar Beiersdorfer wurde am Sonntag 45 Jahre alt, aber die Mannschaft machte dem...

Berlin. Die Geburtstagslaune war ihm gründlich verdorben worden. Dietmar Beiersdorfer wurde am Sonntag 45 Jahre alt, aber die Mannschaft machte dem HSV-Sportchef kein passendes Geschenk. Im Gegenteil. Nach der 1:2-Niederlage war Beiersdorfer aufgebracht wie selten. Obwohl sich der frühere HSV-Kapitän, aschfahl im Gesicht, mehrfach auf die Lippen biss, sprach er dennoch Tacheles. Und wie!

"Eine Verkettung von Fehlern wird eben bestraft", sagte Beiersdorfer. Und fügte an: "Wenn man innerhalb von drei Minuten zwei Tore kassiert, dann ist das für mich eine Katastrophe. Und das ist für mich auch nicht professionell."

Die Fehler vor dem 1:1 stießen unheimlich sauer bei Dietmar Beiersdorfer auf: "Voronin lässt klatschen, dann steht außen ein Berliner frei, der flankt, und wir stehen innen nicht eng genug am Mann. Natürlich passiert so etwas mal - aber es passiert uns."

Der Sportchef einmal in Fahrt: "Wir hatten das Spiel bis zur Pause im Griff, dann muss man einfach die Einstellung zum Spiel bringen, dass man die Fehler minimiert. Dann muss man sich noch mehr ins Spiel reinbeißen, um den Sieg nach Hause zu bringen." Und: "Man muss schon selber etwas dafür tun, dass man sich in einen Lauf hineinarbeitet. Diesmal aber haben wir etwas für unseren Auswärtslauf getan ..." Und dieser Lauf ist absolut negativ. So wie die Phase, in der der HSV in Berlin die beiden Gegentore kassierte. Beiersdorfer ironisch-sarkastisch: "Wir haben in diesen zehn Minuten von 80 Zweikämpfen nur drei gewonnen ..."

Der Sportchef mit dem Blick in die Zukunft: "Die Einstellung im Defensivverhalten als Team muss besser werden, wir müssen wieder mehr Stabilität gewinnen. Und die Mentalität, solche Spiele siegreich zu beenden, muss deutlich besser werden. Sonst geht es so weiter wie zuletzt."

Dann ergänzt Beiersdorfer seine Abrechnung: "Das soll hier kein Rundumschlag werden, das ist einfach nur eine Feststellung, dass so etwas wie diese Niederlage zu häufig passiert. Und genau das darf nicht systemisch werden."

Zum entscheidenden 2:1 der Hertha, als Bastian Reinhardt stehenblieb, befand Beiersdorfer: "Der Schiedsrichter hat nicht gepfiffen. Vielleicht muss man dann auch noch mal zwei Sekunden länger spielen. Andere haben doch auch weitergespielt. Es geht doch hier um sehr viel, wir wollen uns doch so positionieren, dass wir oben dranbleiben. Dann kann man doch bei einer vermeintlichen Fehlentscheidung nicht das Spielen einstellen." Dann sagte Beiersdorfer noch: "Es lag nicht am Schiedsrichter, dass wir hier verloren haben."