Kaum ist der Transfer über die Bühne, schon ist Marcell Jansen in Hamburg. Heute präsentierte er sein HSV-Trikot mit der Rückennummer 7. Und Trainer Martin Jol sagt, dass er Jansen am Samstag in Bielefeld wohl schon spielen lässt.

Hamburg. "Bei Bayern wird gut trainiert. Er macht einen fitten Eindruck", sagte Trainer Jol. Der HSV hatte den Nationalspieler am Mittwochabend für eine Ablösesumme in Höhe von acht Millionen Euro vom deutschen Rekordmeister Bayern München verpflichtet.

Im Gegensatz zu Bastian Reinhardt, der nach einem Muskelfaserriss wieder spielen kann, steht Innenverteidiger Alex Silva in Bielefeld noch nicht zur Verfügung. Die 23 Jahre alte Neuverpflichtung vom FC Sao Paulo wird erst nach den beiden WM-Qualifikationsspielen Brasiliens am 7. September in Chile und drei Tage später gegen Bolivien in Hamburg erwartet.

Auch auf Außenverteidiger Jerome Boateng muss Jol bei der Arminia verzichten. Boateng laboriert noch immer an einem Muskelfaserriss im rechten ObeschenkelNationalspielers, wobei der Kauf Neves' erst im Laufe des heutigen

Jansen, für den Bayern München noch im vergangenen Jahr zehn Millionen Ablöse an Borussia Mönchengladbach zahlte, erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013. Ebenfalls einen Fünf-Jahres-Vertrag soll der offensive Mittelfeldspieler Thiago Neves erhalten. Einziger Wehrmutstropfen: Der HSV erhält nur 80 Prozent der Transferrechte des begehrten Brasilianers, der zuletzt für Fluminense Rio de Janeiro spielte und wegen Problemen mit der Arbeitserlaubnis nicht zu Manchester City wechseln konnte.

Die anderen 20 Prozent bleiben in Händen seines Beraters Delcir Sonda, dem bislang 66 Prozent an Neves gehörten. Letzte Details sollen heute geklärt werden. "Wir sind in guten Gesprächen und wir hoffen, bald den Transfer abschließen zu können", freut sich Hoffmann, um anzuhängen: "Mit Marcell Jansen setzen wir wie mit dem Transfer von Alex Silva unseren Weg der Verpflichtungen hoch ambitionierter Spieler mit großer Perspektive fort. Marcell hat sein internationales Niveau bereits nachgewiesen und wird uns deutlich voran bringen." Zuvor hatte der Aufsichtsrat die Deals nach knapp zweistündiger Sitzung abgesegnet.

Dass die Hamburger viel mit ihren beiden Neuzugängen vorhaben, beweist eine Zusatzklausel im Ablösevertrag Jansens. Denn sollte der HSV deutscher Meister werden, wird eine Sonderzahlung von einer Millionen Euro an Jansens Ex-Verein Bayern München fällig.

Ein Betrag, den Beiersdorfer sicherlich gerne überweisen würde. "Das ist ein Transfer von langer Hand. Wir hatten uns schon vor dem Wechsel zu Bayern München intensiv um Marcell bemüht. Er ist auf der linken Seite vielseitig einsetzbar und wir erwarten uns durch ihn eine Belebung unseres Flügelspiels", erklärt Beiersdorfer, der heute aus Brasilien nach Hamburg zurückkehrt.

Schlechte Karten hat nach den spektakulären Verpflichtungen Thimothee Atouba. Der Kameruner dürfte durch den Kauf des deutschen Nationalspielers nicht nur seinen Stammplatz auf der linken Abwehrseite verlieren, sondern vielmehr auch seine Zukunft in Hamburg. Geplant ist, den extravaganten Dribbelkünstler noch kurzfristig bis Sonntag abzugeben.