"Erst wurde Martin Jol geboren, dann der Fuchs." So ehrfurchtsvoll sprechen HSV-Angestellte über ihren Erfolgstrainer. Der 53-jährige Niederländer, der den HSV in diesen Wochen und Monaten wieder aufblühen lässt, gilt als Perfektionist, erfolgsbesessen und als absolut fußballverrückt. Beispiel: In der Nacht nach dem 3:1-Sieg des HSV im Uefa-Cup-Spiel gegen Manchester sah er sich auf einem ausländischen TV-Kanal noch die Uefa-Pokal-Partie Donezk gegen Marseille an - um zu befinden: "Schachtjor ist stark und mein Favorit auf den Gewinn des Cups."

Typisch Jol. Der Vater von vier Kindern neigt gern einmal zum Tiefstapeln, eigene (HSV-)Erfolge will er nie überbewertet wissen.

Überall dort, wo Jol gearbeitet hat, ist er beliebt. Weil er ein kluger, netter und humorvoller Mensch ist, der auch mal über sich lachen kann. Arroganz, Eskapaden und Allüren sind ihm fremd, ihn zeichnet sein Fachverstand aus. Er ist ein Taktiker, er ist immer hundertprozentig engagiert und rastet auch bei Misserfolgen niemals aus.

Martin Jol, der sechs Geschwister hat, ist ein gläubiger Mann, und er ist auch trotz der Tatsache, dass er für seine Frau Nicole und Töchterchen Marit (5) selten viel Zeit hat, ein Familienmensch. Zudem ist er Kunstliebhaber. Daheim in Othmarschen hängen einige "alte Meister" an den Wänden. Und vielleicht ja auch bald eine Meisterschale.