So direkt hat Martin Jol noch keinen Spieler kritisiert. “In England sagt man: Welcome to the premiership. Ich sage: Willkommen in der Bundesliga“,

Karlsruhe/Hamburg. So direkt hat Martin Jol noch keinen Spieler kritisiert. "In England sagt man: Welcome to the premiership. Ich sage: Willkommen in der Bundesliga", kommentierte der HSV-Trainer den ersten Auftritt von Michael Gravgaard.

Nach seinem Querschläger vor dem 2:1-Anschlusstreffer für Karlsruhe war der Däne auch an den beiden weiteren Gegentoren beteiligt. Jol: "Beim 2:2 hat er sich weggedreht, hätte blocken müssen. Das Foul vor dem 2:3, wenn es eines war, war auch ein Fehler. Passiert so etwas einem Jugendspieler, kann man sagen: Mach' das nicht noch mal. Aber er ist ein erfahrener Mann." Und schließlich: "Ich hatte schon das Gefühl, dass Reinhardt sehr wichtig war." Das Abendblatt sprach am Tag nach seinem Albtraum-Spiel mit dem Abwehrspieler.


Abendblatt:

Herr Gravgaard, wie war die Nacht?

Michael Gravgaard:

Es gab sicherlich schon Nächte, in denen ich besser geschlafen habe. Aber morgen fängt ein neuer Tag an.



Abendblatt:

Wie verarbeiten Sie eine für Sie so bittere Partie?

Gravgaard:

Das war nicht mein erster Fehler, und ich befürchte, es wird nicht mein letzter sein. Was ich damit meine: Fehler passieren, auch wenn dafür beim nächsten Mal kein Raum ist. Im Fußball geht es manchmal schnell hoch und runter. Ich versuche immer, das Beste zu geben. Ich hoffe, das nächste Mal reicht es.



Abendblatt:

Martin Jol hat Sie ziemlich heftig kritisiert, Ihnen jugendhafte Fehler vorgeworfen...

Gravgaard:

Das möchte ich nicht kommentieren.



Abendblatt:

Haben Sie sich am Sonntag ausgetauscht?

Gravgaard:

Ja, aber der Inhalt bliebt in der Kabine.



Abendblatt:

Hat Sie der Trainer vielleicht zu früh gebracht?

Gravgaard:

Die Fehler hatten nichts mit meiner Fitness zu tun. So etwas passiert einmal im Jahr. Leider ist es passiert.



Abendblatt:

Wie haben die Kollegen reagiert?

Gravgaard:

Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft. In Karlsruhe war aber auch viel Pech dabei. Ich habe mir das Spiel gerade noch einmal angesehen. Karlsruhe macht drei Tore aus vier, fünf Chancen. Und vor dem 2:3 will ich kein Foul spielen. Fußball ist ein Kontaktsport, Freis hat den Freistoß provoziert.