Um 14.51 Uhr war es soweit: Tomas Rincon, 21-jähriger zentraler Mittelfeldspieler aus Venezuela, schlug sein erstes Lager in Hamburg auf. Im Hotel...

Hamburg. Um 14.51 Uhr war es soweit: Tomas Rincon, 21-jähriger zentraler Mittelfeldspieler aus Venezuela, schlug sein erstes Lager in Hamburg auf. Im Hotel Grand Elysee checkte der voraussichtliche Neuzugang des HSV gestern ein, bevor es weiter zum Medizincheck ging. Bis in die späten Abendstunden verhandelte der HSV in Person von Sportchef Dietmar Beiersdorfer und Vorstandsboss Bernd Hoffmann mit Rincons Berater Edmundo Kabchi. Man einigte sich auf einen Vertrag bis 31. Dezember 2010. Dafür zahlt der HSV an Rincons abgebenden Verein Deportivo Tachira eine Leihgebühr von 300 000 Euro. Gut möglich, dass Rincon bereits heute mittrainiert.

Rincon gilt in seiner Heimat als absoluter Starspieler. Auch deshalb weigerte sich Deportivo Tachira zunächst standhaft, seinem defensiven Mittelfeldakteur die Freigabe zu erteilen. Erst das persönliche Veto Rincons soll Klubvorstand Karim Assafo umgestimmt haben. Zudem endet der Vertrag Rincons bei Deportivo Tachira im Sommer - womit er dann ablösefrei wäre.

Der 1,79 Meter große und 72 Kilogramm schwere Profi zählt zum Stammpersonal der Nationalelf Venezuelas und absolvierte in der laufenden Qualifikationsrunde zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika bislang fünf Partien - er gilt beim HSV allerdings als Verstärkung in die Breite. "Der Markt gibt momentan kein vernünftiges Preis-Leistungverhältnis her", sagt Sportchef Beiersdorfer, der einen weiteren Neueinkauf in ähnlicher Preiskategorie nicht ausschließt.

Unklar ist noch, ob der HSV bis zum morgigen Rückrundenauftakt die Spielgenehmigung für den zweiten Neuzugang nach Marcel Ndjeng erhält. Klar ist indes, dass die Millionen aus dem Verkauf Nigel de Jongs im Winter gespart und dafür im Sommer vernünftig investiert werden sollen. Auch deshalb wird kein weiterer Spieler abgegeben. Thiago Neves, der sich über seinen vom HSV erzwungenen Verbleib bitter beschwerte, muss ebenso bleiben wie Änis Ben-Hatira, dem der Klub Anfang der Winterpause noch ein Leihgeschäft für mehr Spielpraxis ans Herz legen wollte.