Nach der turbulenten Sitzung am Sonntag hat der Oberkontrolleur Konsequenzen gezogen. Dem Aufsichtsrat bleibt er aber bis Januar erhalten.

Hamburg. Otto Rieckhoff ist von seinem Amt als Vorsitzender des HSV-Aufsichtsrats mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Einen Tag nach der turbulenten Versammlung zog er Konsequenzen. "Ich habe mich in der Mitgliederversammlung am 20. Mai voller Überzeugung für eine Verkleinerung des Aufsichtsrats eingesetzt. Da dieser Antrag zwar eine Mehrheit, nicht aber die erforderliche Dreiviertel-Mehrheit erzielte, habe ich mich dazu entschlossen, im Januar nächsten Jahres nicht mehr für ein Mandat im Aufsichtsrat zu kandidieren", erklärte Rieckhoff in einer Mitteilung.

Rieckhoff: "Alle Aufsichtsräte zurücktreten!"

Rieckhoff wird zunächst also weiter mitwirken, jedoch nicht als Oberkontrolleur. "Da aber derzeit die Weichen für das neue Geschäftsjahr gestellt werden, halte ich es für richtig, hieran nicht mehr an vorderster Front mitzuwirken", sagte er.

Am Sonntag hatte sich der Aufsichtsrat des Traditionsklubs bei der Diskussion um die Verkleinerung des zwölfköpfigen Gremiums als völlig zerstritten präsentiert. Rieckhoff hatte ohne Absprache mit seinen Kollegen einen Neuanfang mit der Auflösung des Rates im Januar vorgeschlagen. Ex-Präsident Jürgen Hunke wertete diesen Vorstoß als politisch motiviert und warf seinem Kollegen Machtgier vor. Den Vorschlag Rieckhoffs bezeichnete er als „ungeheuerlich“. (HA/sid)