Eine Aufsichtsratssitzung brachte die Entscheidung: Der designierte HSV-Sportchef Urs Siegenthaler wird kommt nicht in den Vorstand.

Hamburg. Beim Hamburger SV beginnt die Suche nach einem Sportchef von vorn. Der Schweizer Urs Siegenthaler erhält keinen Platz im Vorstand des Fußball-Bundesligisten und wird ausschließlich für Talentesichtung, Kaderplanung und Nachwuchsarbeit im Verein zuständig sein. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des HSV- Aufsichtsrates am Montagabend. Gesucht wird nunmehr ein Sportvorstand sowie der Nachfolger für den entlassenen Trainer Bruno Labbadia.

„Der Titel ist unerheblich, die Arbeit ist wichtig“, ließ Siegenthaler mitteilen, der schon mehr als zwei Stunden vor dem Ende die Sitzung wortkarg verlassen hatte. Wenige Tage zuvor hatte der 62 Jahre alte Schweizer bekanntgegeben, er wolle auch einen Platz im Vorstand einnehmen. Zu dem Zeitpunkte hieß es noch, er werde neben sich und dem neuen Trainer niemanden im sportlichen Verantwortungsbereich dulden. „Wenn der Aufsichtsrat da noch jemanden holen will, bin ich zu viel“, hatte er verkündet und sich damit unmissverständlich positioniert. Laut Aufsichtsratschef Horst Becker sei es nunmehr Siegenthalers Wunsch gewesen, auf einen Vorstandsposten zu verzichten.

„Seine Fähigkeiten kann er jetzt am besten einsetzen“, sagte Becker. Offen ist zudem, ob Siegenthaler als Sportlicher Leiter beim HSV auch weiterhin für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) tätig sein darf. Das soll nach dem 1. August entschieden werden, wenn Siegenthaler seine Tätigkeit beim HSV aufnimmt. „Bei uns gibt es keinen Interessenkonflikt“, sagte Becker.