“Er hat eine Super-Arbeit gemacht“, sagte der zweifache Torschütze vom Sonnabend. Moniz könnte sich offenbar eine Zukunft in Hamburg vorstellen.

Hamburg. Nach dem überzeugend herausgespielten 4:0-Erfolg über den 1. FC Nürnberg hat sich Stürmer Mladen Petric vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV für Interimscoach Ricardo Moniz als neuen Cheftrainer stark gemacht. „Er hat eine Super-Arbeit gemacht, ich kann ihn mir als Cheftrainer für die kommende Saison vorstellen und glaube, dass auch andere Spieler so denken“, sagte der zweifache Torschütze (19./25.), „aber das ist nicht unsere Entscheidung.“

Der bisherige Techniktrainer Moniz hatte als Interimscoach die Mannschaft am vergangenen Montag von dem entlassenen Bruno Labbadia übernommen. Bei der 1:2-Niederlage am Donnerstag im Halbfinalrückspiel der Europa League beim FC Fulham präsentierten sich die Hanseaten mit einer gegenüber den letzten Wochen völlig veränderten Einstellung, gegen die schwachen Nürnberger stimmte auch die spielerische Leistung. „Man sieht, was Ricardo auf dem Platz erarbeitet und das nötige Diplom hat er auch“, sagte Petric.

Der 45 Jahre alte Moniz könnte sich eine Zukunft in Hamburg vorstellen. „Es ist fantastisch, wenn Mladen so etwas sagt, das tut gut“, erklärte der Niederländer, der seit zwei Jahren beim HSV als Techniktrainer arbeitet, „natürlich habe ich auch meine Ambitionen, zurzeit arbeite ich aber nur von Tag zu Tag.“ +

++ BLEIBT MONIZ DOCH TRAINER? +++

Gegen Nürnberg schossen Jonathan Pitroipa (10.) und Ruud van Nistelrooy (73.) die weiteren Treffer. Durch das 2:2 des VfB Stuttgart hat der HSV bei zwei Zählern Rückstand auf die Schwaben vor dem letzten Spieltag sogar wieder eine Chance, doch noch die Europa League zu erreichen. Dafür ist ein Sieg am kommende Samstag bei Nordrivale Werder Bremen und eine Niederlage der Stuttgarter in Hoffenheim nötig. „Wir leben noch, darüber bin ich sehr froh“, sagte Moniz, „die Mannschaft hat Charakter gezeigt.“

Klubchef Bernd Hoffmann will erst nach dem letzten Saisonspiel die insgesamt missglückte Spielzeit analysieren. Dann wird auch die Suche nach einem neuen Trainer intensiviert. Dabei wird Urs Siegenthaler mit einbezogen, der offiziell erst nach der WM als sportlicher Leiter bei den Hanseaten anheuert. „Siegenthaler ist in die Analyse und Trainersuche natürlich schon mit eingebunden“, sagte Hoffmann.

Der Vorstands-Vorsitzende musste sich während der Partie von zahlreichen Fans „Hoffmann-raus-Rufe“ anhören. Es gab jedoch ebenso viele Pfiffe gegen diese Missfallenskundgebungen, die Fanszene ist in der Beurteilung des HSV-Bosses offenbar zerstritten. Das eskalierte während der zweiten Halbzeit sogar in einem Handgemenge auf der Nordtribüne, wo die treuesten Anhänger stehen. Hoffmann muss am 10. Mai gegenüber dem Aufsichtsrat seine Beurteilung der verkorksten Spielzeit abgeben.