Alle schwärmen von Ex-HSV-Spielerin Lena Petermann
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Winnipeg/Hamburg. Nach ihrem Doppelpack gegen Thailand ist die blonde Stürmerin in aller Munde. Petermann selbst kann ihr Glück noch gar nicht fassen.
Besondere Anlässe erfordern besondere Maßnahmen, und so änderte Lena Petermann nach der Premiere erst einmal das Titelbild ihrer Facebookseite. Schließlich sollen nicht nur die Freunde in dem sozialen Netzwerk wissen, was ihr der Auftritt gegen Thailand und die ersten Tore im Dress der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft bedeuten.
Also ziert ihre Startseite nun das Bild von der Szene, als sie mit einem zweiten Kopfballtreffer innerhalb von zwei Minuten (56./58.) den Doppelpack beim 4:0 (1:0)-Sieg gegen die Asiatinnen bei der WM in Kanada perfekt machte. Trotz des Bilderbeweises muss sich die blonde Angreiferin des SC Freiburg zuweilen noch kneifen, um die WM-Realität zu begreifen. „Dann glaube ich nicht, was hier abgeht und muss mich erst etwas berappeln“, sagt Petermann.
Ihre beiden ersten WM-Tore waren zugleich ihre ersten zwei Treffer im erst vierten A-Länderspiel bei den Frauen. Auch beim 4:0 hatte Petermann noch ihren Fuß im Spiel. "Ich wollte mich einfach beweisen, besser hätte es nicht laufen können", sagte die erst zur Pause für die glücklose Spielmacherin Dzenifer Maroszan ins Spiel gebrachte Angreiferin.
Beide Tore erzielte Petermann mit dem Kopf, was die 21-Jährige mit dem Gardemaß von 1,76 Meter nicht weiter wundert. „Ich mag Kopfbälle. Das liegt vielleicht daran, dass ich groß gewachsen bin.“ Aber nicht nur deshalb gehört die U20-Weltmeisterin, die die DFB-Elf 2014 in Kanada zum Titel schoss, zu den Gewinnerinnen der Vorbereitung und der WM-Vorrunde.
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Neid, Angerer und Kulig schwärmen
Bundestrainerin Silvia Neid ist voll des Lobes über die ehrgeizige und fleißige Lehramtsstudentin mit den Fächern Sport und Englisch. „Lena ist für ihre jungen Jahre schon eine sehr gute Persönlichkeit. Sie hat sich bei uns schnell integriert und ist eine sehr nette Person. Auf dem Platz zeigt sie dann, dass sie auch anders kann.“ Und auch die 15 Jahre ältere Torhüterin Nadine Angerer findet: „Ich gönne ihr die beiden Tore sehr. Lena ist ein super Typ.“
Die fußballerische Reise begann für die gebürtige Cuxhavenerin übrigens beim HSV. Hamburg verließ Petermann nur, weil der Verein sein Frauenteam 2012 aus der Bundesliga zurückzog. Dank eines Sportstipendiums folgte ein zweijähriger Abstecher in die USA, ehe sie im vergangenen Jahr nach Deutschland zurückkehrte und in den Schwarzwald wechselte. Dort erzielte sie in nur sechs Einsätzen bislang erst einen Treffer, doch weitere werden mit Sicherheit folgen - auch aufgrund ihrer Kopfballstärke.
"Wer immer noch nicht wusste, wie kopfballstark Lena ist, der weiß es jetzt", sagte TV-Expertin Kim Kulig nach Petermanns Gala gegen Thailand. Kulig muss es wissen - bis 2011 spielte sie zwei Jahre lang beim HSV an der Seite der neuen deutschen Sturmhoffnung.
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