Der Stürmer von Manchester City drohte fremdenfeindlichen Fans für den Fall, dass sie ihn angingen, mit ultimativer Vergeltung.

PARIS. Der italienische Fußball-Nationalspieler Mario Balotelli hat die Rassismus-Debatte um die EURO-Gastgeber Polen und Ukraine verschärft. Der 21 Jahre alte Stürmer vom englischen Meister Manchester City drohte fremdenfeindlichen Fans in einem Interview für den Fall, dass sie ihn angingen, mit ultimativer Vergeltung. „Wenn mich jemand auf der Straße mit einer Banane bewirft, werde ich ins Gefängnis gehen müssen, weil ich denjenigen umbringen werde“, sagte Balotelli dem Fachblatt France Football.

Er hoffe zwar, dass es bei der EM (8. Juni bis 1. Juli) keinerlei Probleme mit Rassismus geben werde, ergänzte Balotelli, falls doch werde er allerdings „sofort den Platz verlassen und nach Hause fahren“. Balotelli, als Sohn ghanaischer Einwanderer in Palermo geboren, war schon mehrfach Ziel rassistischer Attacken - auf und neben dem Platz. Nun berichtete er von einem Vorfall in einer Bar in Rom. „Da waren zwei, drei Jungs, und zum Glück war die Polizei schnell zur Stelle. Denn, ich schwöre, ich hätte sie geschlagen, wirklich zerstört“, sagte er.

Für Balotelli ist Rassismus „nicht akzeptabel. Ich kann es schlicht nicht hinnehmen. Wir leben im Jahr 2012, so etwas darf nicht passieren. Aber wenn du ein starker Spieler bist, suchen sie nunmal Wege, um dich zu verärgern. Sie denken, dass Provokation der einzige Weg ist, um dich zu verletzen.“

Italien fährt mit Cassano und Balotelli zur EM

Der für seine Eskapaden neben dem Spielfeld berüchtigte Stürmer überraschte überdies mit der Aussage, er halte sich für ein Genie. „Ich glaube, dass ich intelligenter bin als der Durchschnittstyp. Das Talent, das mir Gott gegeben hat, ist schön und wunderbar, aber auch eine Belastung, weil mich immer wieder Leute beurteilen wollen. Doch es gibt wenige Leute mit einem solchen Talent, also auch wenige, die mich beurteilen können.“ (sid/abendblatt.de)