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Bayern gründet Anti-Hass-Kommission
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat als Reaktion auf den Skandal von Hoffenheim die Gründung einer „Anti-Hass-Kommission“ angekündigt. „Wir können da nicht zur Tagesordnung übergehen. Diese Kommission wird die Vorkommnisse aufarbeiten, dabei auch eng mit der Sonderkommission der Polizei in Mannheim zusammenarbeiten – aber sich auch damit beschäftigen, wie wir in der Zukunft mit dem Thema umgehen“, sagte er bei "Bild".
Die Täter müssten „natürlich damit rechnen“, so Rummenigge, „dass sie nachhaltig von Bayern München bestraft werden. Wir wollen dieses hässliche Gesicht vom FC Bayern nicht mehr wiedersehen.“
Borussia Dortmund bei PSG ohne Zuschauer?
Das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League zwischen Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund könnte laut einem Medienbericht ohne Zuschauer stattfinden. Die Uefa habe darüber aber noch nicht entschieden, berichtete „Le Parisien“.
Frankreich hatte am Wochenende wegen des neuartigen Coronavirus alle Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen untersagt. Das Rückspiel ist für den 11. März geplant. Das Hinspiel hatte der BVB mit 2:1 für sich entschieden.
Leipziger Ordner haben überreagiert
Aus Angst vor Corona hat der Sicherheitsdienst von RB Leipzig eine Gruppe Japaner aus dem Stadion geworfen. Gut zehn Minuten nach Beginn des Spiels gegen Bayer Leverkusen am Sonntag sei die Gruppe des Stadions verwiesen worden. Den Japanern wurde zugesagt, dass das Geld für die Tickets zu einem späteren Zeitpunkt erstattet werde. Das teilten Personen aus der Gruppe am Montag via Twitter mit. Der Club bestätigte den Vorfall und entschuldigte sich.
Italiens "Nord"-Clubs sauer wegen Corona-Dekret
Italiens Proficlubs im Norden müssen wegen der Coronavirus-Krise weiter ohne Zuschauer spielen, auch Juventus Turin und Inter Mailand. Zu den Verschiebungen und unklaren Vorgaben für seinen Verein sagte Inter-Clubchef Giuseppe Marotta nach Angaben von Nachrichtenagenturen, das sei für ihn ein „Rätsel“. Die Planung lasse kaum noch Raum für Europapokal-Partien. Die Regierung in Rom hatte am Sonntag ein Dekret erlassen, wonach bis zum 8. März keine Sportereignisse mit Zuschauern in den stark von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffenen Regionen erlaubt sind: in der Lombardei, Emilia-Romagna und Venetien sowie einigen anderen Gebieten.
In Europa ist Italien das am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Die Zahl der Toten stieg Sonntag auf 34. Inzwischen sind dort rund 1700 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert.
Corona: Infizierter Fan sorgt für Quarantäne
Nach dem Aufenthalt eines mit dem neuartigen Coronavirus infizierten deutschen Fußballfans sind in Salzburg 18 Hotel-Angestellte vorsorglich in häusliche Quarantäne geschickt worden. Wie die Stadt am Montag berichtete, war der Mann anlässlich des Europa-League-Spiels von Eintracht Frankfurt vergangene Woche zwei Nächte in zwei verschiedenen Hotels in Salzburg. Nach der Heimfahrt wurde er in Hessen positiv auf das neue Virus Sars-CoV-2 getestet. Unklar bleibt, ob der Frankfurter im Stadion, im Zug oder in Lokalen andere Menschen angesteckt hat. Der Mann war Mitte Februar in Italien gewesen.
DFB-Pokal mit Sondersendung
Das vermeintliche Topspiel des DFB-Pokal-Viertelfinales am Dienstag wird am Dienstag live in der ARD (20.15 Uhr) gezeigt. Verletzungsgeplagte Schalker treffen auf einen FC Bayern München in Topform. Im zweiten Dienstag-Spiel empfängt der 1. FC Saarbrücken Fortuna Düsseldorf. Am Mittwoch stehen sich Eintracht Frankfurt und Werder Bremen (20.15 Uhr live ARD) gegenüber, ebenso Bayer Leverkusen und Union Berlin.
Das Erste sendet erstmals eine sogenannte „Sportschau vor acht“, wie die ARD mitteilte. Moderiert wird sie von Alexander Bommes (Dienstag) und Jessy Wellmer (Mittwoch). Am Dienstag zeigt die ARD (23.15 Uhr) die Sendung „Sportschau Thema: Fußballfans - mächtig oder machtlos?“.Darin soll es auch darum gehen, wie "Vereine und Fans Beleidigungen, Rassismus und Gewalt bekämpfen können", so die ARD.
Watzke: "Wir haben genug Geld – Sancho bleibt"
Europas Sturm-Juwel soll schwarz-gelb bleiben: Wie Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte, soll Jadon Sancho (19) unter allen Umständen bleiben. „Es ist keine Frage des Geldes. Wir haben genug Geld. Wir wollen Titel holen. Dieses Team hat viel mehr Potenzial mit Jadon als ohne Jadon“, sagte Watzke der BBC. Sanchos Vertrag läuft bis Juni 2022. Sancho sei in Dortmund „sehr glücklich“. Sancho hat in dieser Saison in der Bundesliga 14 Tore erzielt und 15 Treffer vorbereitet. Er führt die Scorerliste mit dem derzeit verletzten Münchner Robert Lewandowski (25+4) an.
3. Liga ein TV-Quotenhit
Die große Zahl der Traditionsvereine in der 3. Liga hat positive Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen vor den Bildschirmen. Nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes schalteten in der Hinrunde der laufenden Saison durchschnittlich 360.000 Zuschauer pro Livespiel im Free-TV ein. Das bedeutete eine Steigerung von 31 Prozent gegenüber der Vorsaison. Insgesamt wurden in der ersten Saisonhälfte 42 Partien von der ARD und den 3. Programmen live übertragen, 86 dürfen es bis Saisonende sein. Am häufigsten berichtet wurde im frei empfangbaren Fernsehen über den 1. FC Kaiserslautern.
Hopp-Anwalt Schickhardt: Hausdurchsuchungen bei Fans
Sind die Fans von „Schickeria“ und „Red Fanatic“ die Auslöser der Banner gegen Dietmar Hopp (Hoffenheim/SAP) beim Spiel der Bayern in Hoffenheim? Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, habe „Red Fanatic“ die Autorenschaft inzwischen bestätigt. Der gegen Hopp gerichtete Wortlaut ihrer Spruchbänder sei nur deshalb gewählt worden, weil Dortmunder Ultras für eben diesen bestraft worden seien, sagte ein Schickeria-Mitglied der "SZ". Wolle man mit dem DFB sachlich diskutieren, „verhungert man am ausgestreckten Arm“. Die umstrittenen Fans meinten, es sei „schlichtweg schwachsinnig“, eine bloße Beleidigung „mit rassistisch motivierten Taten zu vergleichen“.
Dietmar Hopps Anwalt Christoph Schickhardt hat ein bundesweites Stadionverbot für die Übeltäter ins Gespräch gebracht. „Das Verbandsrecht kann ein Stadionverbot aussprechen, ein bundesweites Stadionverbot. Das ist ein sehr scharfes Schwert“, sagte Schickhardt im SWR („Sport im Dritten"). Und: „Das Muster aller Lösungen ist die Selbstreinigung. Die Fans müssen diese Leute ausschließen. Die Fans sind die Lösung“, sagte er.
Schickhardt sagte auch: „Es muss zu Hausdurchsuchungen kommen, da muss man auch mal ein paar abgreifen und auch mal einen Tag in der Zelle lassen. Das hat sich immer bewährt.“ Ob das juristisch umsetzbar ist, ist fraglich.
Der Fan-Eklat um die Anfeindungen gegen Hopp ist bis nach Österreich hinübergeschwappt. Beim Erstligaspiel zwischen Rapid Wien und dem SV Mattersburg (3:1) am Sonntag zeigten die Heimfans zwei Transparente mit der Aufschrift: „ÖFB&Liga: Lasst euch vom Hurensohn-Virus nicht infizieren. Gegen Kollektivstrafen&Pro 50+1 in Ö, D&überall!“
"Jeder mit meiner Hautfarbe hat das schon erlebt"
Für Mittelfeldspieler Daniel Didavi vom VfB Stuttgart gehören Erfahrungen mit Rassismus zum Alltag. „Jeder Spieler mit meiner Hautfarbe hat so etwas schon erlebt“, sagte der 30-Jährige in der Sendung „SWR Sport am Sonntag“ und fügte an: „Aber in meiner Karriere gab es nicht viele Momente.“ Der in Nürtingen geborene frühere Junioren-Nationalspieler ist der Ansicht, es sei „ein kleiner Teil, der andere Menschen verletzen will und deren Schwäche sucht. Dann kommen die mit der anderen Hautfarbe“.
Toni Kroos führt Real Madrid an die Spitze
Toni Kroos war für viele der Mann des Clásico: Der deutsche Nationalspieler leitete mit einem Zauberpass das 1:0 für Real Madrid gegen den FC Barcelona ein. „Diese drei Punkte sind sehr wichtig, weil es eine schwierige Woche war und wir heute die Chance hatten, das zu verändern“, sagte Trainer Zindedine Zidane. Vier Tage zuvor hatten die Königlichen in der Champions League trotz einer Führung gegen Manchester City noch 1:2 verloren und müssen um den Einzug ins Viertelfinale bangen. Da spielte Kroos überhaupt nicht mit.
Jetzt forderte die Sportzeitung "Marca": „Dieser Kroos darf keine Minute mehr fehlen.“
Toni Kroos: Zauberpass im Video
Zidane lobte nach dem Sieg über Barca Torwart Thibaut Courtois für dessen starke Leistung. „Er hatte heute große Paraden und hat uns im Spiel gehalten“, sagte der 47-Jährige. „Er macht es seit einiger Zeit gut und mit ihm im Tor sind wir alle etwas ruhiger.“ Durch den Sieg im 180. Clásico eroberte Madrid die Tabellenspitze.
Vinicius Junior brachte Real in der 71. Minute nach Zuspiel von Kroos in Führung, Mariano machte in der Nachspielzeit alles klar (90.+2). „Er hatte noch nicht so viele Minuten und sein Tor hat mich umgehauen“, sagte Zidane über den Angreifer.
Sobotzik macht umstrittenem Profi Frahn schwere Vorwürfe
Der ehemalige Geschäftsführer des Chemnitzer FC, Thomas Sobotzik, hat Zweifel an den Erklärungen des umstrittenen Profis Daniel Frahn über dessen angebliche Nähe zu Rechtsextremisten geäußert. Gerade Frahn „wusste genau, mit wem er da abhängt“, sagte Sobotzik dem „Kicker“. Sobotzik ist heute Geschäftsführer der Kickers Offenbach.Das seien langjährige Verbindungen, auf die ihn die Polizei bereits 2018 aufmerksam gemacht habe. Frahn war im August 2019 wegen seiner angeblichen Verbindungen zur rechten Szene vom Chemnitzer FC entlassen worden.
Unter anderem hatte er im März 2019 bei einem Torjubel ein T-Shirt mit der Aufschrift „Support your local Hools“ hochgehalten. Das hatte Frahn, der inzwischen für den Regionalligisten SV Babelsberg spielt, im Februar dieses Jahres als „größten Fehler meines Lebens“ bezeichnet.
Sami Khedira: Comeback in der Champions League?
Sami Khedira ist für Juventus Turin nach seiner Knie-OP im Dezember offenbar wieder einsatzbereit. Der "Corriere dello Sport" berichtete, der 32-Jährige könnte für Trainer Maurizio Sarri beim Champions League-Rückspiel gegen Olympique Lyon am 17. März wieder eine Rolle spielen. Das Hinspiel hatte Juve 0:1 verloren.
Carlo Ancelotti lächelt Rote Karte weg
Bayern Münchens ehemaliger Trainer Carlo Ancelotti hat die Rote Karte beim 1:1 seines FC Everton gegen Manchester United mit launigen Worten kommentiert. „Es war nicht das erste Mal, und es wird auch das letzte Mal gewesen sein“, sagte Ancelotti. Der italienische Fußballlehrer hatte intensiv mit dem Schiedsrichter über ein nicht gegebenes Tor von Dominic Calvert-Lewin diskutiert. „Ich war nicht respektlos“, betonte Ancelotti„, “ich war ein wenig nervös. Der Referee vielleicht auch, wir haben uns freundlich ausgetauscht. Alles kein Problem."
Zu einer möglichen Sperre am Sonntag beim FC Chelsea meinte Ancelotti: „Wenn ich gesperrt werden sollte, wäre das enttäuschend. Aber die Tribüne an der Stamford Bridge ist wirklich nah am Spielfeldrand, ich werde da sein.“
Nagelsmann: "Einschläfernd"
Bei RB Leipzig denkt Trainer Julian Nagelsmann nicht daran, die Meisterschaft abzuschreiben. „Wir treten nächste Woche schon noch an. Natürlich versuchen wir weiter, die zu jagen“, sagte Nagelsmann mit Blick auf den FC Bayern. Für ihn jedoch war das 1:1 gegen Bayer Leverkusen „einschläfernd“.
Coronavirus: "So schlimm ist es auch nicht"
Der deutsche Profi Lennart Czyborra von Atalanta Bergamo nimmt die Situation wegen des neuen Coronavirus und den Absagen im italienischen Fußball relativ entspannt. „Viele Leute tragen Masken und viele Regale in den Supermärkten sind tatsächlich leer geräumt“, sagte der 20 Jahre alte gebürtige Berliner der „Märkischen Oderzeitung“. "Es ist ist eine Ausnahmesituation, aber so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Die Stadt wurde nicht abgeriegelt, jeder kann rein und raus.“ In der italienischen Liga Serie A wurden an den beiden vergangenen Wochenenden insgesamt zehn Spiele verschoben, darunter auch die Partie von Atalanta gegen Sassuolo.