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Löw moniert Qualität des Rasens im Volksparkstadion
Bundestrainer Joachim Löw wirkte gleich zu Trainingsbeginn unzufrieden mit der Qualität des Rasens im Volksparkstadion. Mehrere Unebenheiten ließen die Bälle immer wieder verspringen. Unmittelbar vor dem DFB-Team hatte Gegner Niederlande dort trainiert. Beide Teams treffen am Freitag (20.45 Uhr/RTL) in der Gruppe C der EM-Qualifikation in der Arena des Hamburger SV aufeinander.
Löw gibt Gnabry Startelf-Garantie
Bundestrainer Joachim Löw hat Stürmer Serge Gnabry vor dem richtungweisenden EM-Qualifikationsspiel am Freitag (20.45 Uhr/RTL) im Hamburger Volksparkstadion gegen die Niederlande eine ungewöhnliche Startelf-Garantie ausgesprochen. „Serge Gnabry spielt“, sagte Löw, und fügte mit einem Schmunzeln an: „Serge Gnabry spielt immer. Er ist für den Gegner schwer zu greifen.“
Löws Aussage erinnerte an den Spruch von Louis van Gaal, der als Trainer von Rekordmeister Bayern München einst gesagt hatte: „Thomas Müller spielt immer!“ Pikanterweise hatte Löw für den nach dem WM-Debakel eingeleiteten Umbruch unter anderem Müller aussortiert, um Spielern wie Gnabry mehr Spielanteile und Verantwortung zu geben.
Deutschland ohne Goretzka gegen die Niederlande
Gnabrys Bayern-Teamkollege Leon Goretzka fällt für das EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande aus. Der 24-Jährige habe „eine leichte Einblutung, sodass er nicht spielen kann“, sagte Bundestrainer Joachim Löw am Donnerstag. Goretzka musste deshalb schon bei den Bayern pausieren.
Kapitän Manuel Neuer wird gegen die Niederlande im Tor stehen. Als Ersatz für den verletzten Leroy Sané nannte der Bundestrainer den Leipziger Timo Werner oder Julian Brandt von Borussia Dortmund als Optionen. „Wir werden voller Elan und voller positiver Grundestimmung in das Spiel morgen gehen“, sagte der Bundestrainer. Drei Tage nach dem Duell mit den Niederlanden tritt die DFB-Auswahl in Belfast gegen Nordirland an.
Werders Osako trifft für Japan
Angreifer Yuya Osako vom Bundesligisten Werder Bremen hat die japanische Nationalmannschaft zu einem Testspielerfolg gegen Paraguay geführt. Der 29-Jährige sorgte bei der Partie in Kashima für die Führung in der 23. Spielminute. Takumi Minamino erhöhte sieben Minuten später nach Vorlage des früheren Hannover-Spielers Hiroki Sakai. Die nächste Aufgabe ist für Japan am Dienstag ein Duell in der WM-Qualifikation in Myanmar.
Buchwald bedauert Klinsmanns Rückzieher
Ex-Weltmeister Guido Buchwald hat die Absage seines früheren Teamkollegen Jürgen Klinsmann an den VfB Stuttgart bedauert. „Ich hätte ihn als idealen Vorstandsvorsitzenden beim VfB gesehen. Darum tut mir seine Absage leid“, sagte der 58-Jährige am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Tags zuvor hatte Klinsmann dem Zweitligisten abgesagt, weil die Kommunikation und Korrespondenz mit dem VfB-Präsidialrat und einer Personal-Beratungsagentur „nicht zielführend und ohne jegliche Dringlichkeit“ gewesen sei.
Buchwald will sich spätestens am Wochenende mit Klinsmann darüber unterhalten. „Er hat wohl einfach nicht das hundertprozentige Gefühl gehabt, vom VfB gewollt zu sein“, sagte der Weltmeister von 1990. Unabhängig von Klinsmanns Absage kann sich der ehemalige Aufsichtsrat des VfB eine eigene Rückkehr zum schwäbischen Traditionsclub vorstellen: „Es geht um den VfB, und das bleibt mein Herzensverein.“
Chemnitz' Insolvenzverwalter: Rechte Fans schuld an Rücktritten
Insolvenzverwalter Klaus Siemon vom Drittligisten Chemnitzer FC hat die Rücktritte von Sportdirektor Thomas Sobotzik und Trainer David Bergner als Rückschlag für das Insolvenzverfahren bezeichnet und Teilen der Fanszene die Schuld gegeben.
Sein Auftrag als Insolvenzverwalter sei es, geordnete Führungsstrukturen beim CFC zu schaffen. „Die Rücktritte bedeuten einen erheblichen Rückschlag. Verantwortlich für diese Entwicklung ist die Fanszene, die es unterlassen hat, Thomas Sobotzik, aber auch David Bergner in geeigneter Weise den Rücken zu stärken als es notwendig war“, betonte Siemon. Beim letzten Auswärtsspiel bei Bayern München II (2:2) wurde der gebürtige Pole Sobotzik von CFC-Anhängern als „Judensau“ beschimpft.
Der Chemnitzer FC hatte trotz Insolvenzverfahrens im Sommer die Rückkehr in die 3. Liga geschafft, dort aber stehen die Himmelblauen nach drei Punkten aus sieben Spielen auf dem 19. Tabellenplatz. Neuer Trainer soll Andre Meyer werden. Der 35-Jährige war bis zum 19. August Co-Trainer seines Bruders Daniel Meyer beim Zweitligisten Erzgebirge Aue.
Anfang August hatte Chemnitz seinem Kapitän Daniel Frahn wegen dessen Nähe zur rechtsextremen Szene gekündigt. Auch dafür bekam Sobotzik beim Spiel in München eine böse Quittung. „Daniel Frahn ist wenigstens kein Neger“, riefen ihm Chemnitzer Fans entgegen.
Zu langweilig: Costa Ricas Nationaltrainer tritt zurück
Rücktritt aus Langeweile: Costa Ricas Nationaltrainer Gustavo Matosas hat vor dem Länderspiel gegen den zweimaligen Weltmeister Uruguay seinen Abschied verkündet. Seine überraschende Begründung: „Ich war gelangweilt und fühlte mich nicht produktiv. Manchmal hatte ich den Eindruck, ich sei im Urlaub“, sagte der Uruguayer auf einer Pressekonferenz.
Matosas übernimmt stattdessen nach dem Duell mit seinem Heimatland den mexikanischen Club Atletico de San Luis Potosi. Der costaricanische Verband bestätigte den Abschied des Fußballlehrers, der seit Oktober 2018 im mittelamerikanischen Land tätig gewesen war. „Er hat von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht und nimmt eine große professionelle Möglichkeit wahr“, sagte Verbandspräsident Rodolfo Villalobos.
Die Bilanz des 52 Jahre alten Trainers mit Costa Rica war überschaubar. Er gewann mit den Ticos nur drei von acht Länderspielen. Beim Gold Cup in diesem Sommer unterlag Costa Rica überraschend Haiti in der Gruppenphase und verlor im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Mexiko im Elfmeterschießen.
Rosen kontert Kritik an Grifo-Sperre
Hoffenheims Sportchef Alexander hat die Kritik an der vertraglich fixierten „Sperre“ für den zum Bundesligarivalen SC Freiburg gewechselten Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo zurückgewiesen. „Ich kann versichern, dass diese Art der Vereinbarung einer speziellen Situation geschuldet ist, die bei uns weder in der Vergangenheit Usus war noch in der Zukunft sein wird“, sagte Rosen.
Der für sieben Millionen Euro nach Freiburg gewechselte Grifo darf aufgrund einer Vertragsklausel im kommenden Punktspiel der Breisgauer in Sinsheim am 15. September (15.30 Uhr/Sky) nicht auflaufen. Dieselbe Klausel hatte es bereits bei der Ausleihe des 26 Jahre alten Italieners nach Freiburg in der vergangenen Saison gegeben. Den Hoffenheimern wurde wegen der Klausel unter anderem Unsportlichkeit vorgeworfen. Laut Rosen würde die TSG aber „trotz der teilweise heftigen Kritik in diesem konkreten Fall wieder genauso handeln, denn es geht hier auch ein Stück weit um Glaubwürdigkeit und um eine Haltung gegenüber bestimmten Verhaltensweisen“.
Rosen gab an, dass Grifo noch vor wenigen Tagen seine Zukunft bei der TSG gesehen hat. „Es bleibt für mich ein Rätsel, wie sich eine Sichtweise innerhalb von nicht einmal zwei Wochen um 180 Grad drehen kann – von der glücklichsten Phase auf dem Fußballplatz bis zu einem mit Nachdruck forcierten Wechsel“, sagte der Sportchef: „Für uns war es ausgeschlossen, dass er unter diesen Umständen, nur zwölf Tage nach seinem Wechsel, in Sinsheim mit dem SC Freiburg gegen uns aufläuft.“
Cafu trauert um seinen Sohn
Bittere Stunde für Brasiliens Weltmeister-Kapitän Cafu: Nach einer Fußballpartie im Familienkreis verstarb sein ältester Sohn Danilo im Alter von nur 30 Jahren am Mittwochabend an einem Herzinfarkt. Mehrere brasilianische Medien zitieren den früheren Leverkusener und Münchner Bundesliga-Star Paulo Sergio als Quelle der Information.
Demnach sei der 30-Jährige nach nur wenigen Minuten auf dem privaten Bolzplatz am Haus seiner Schwester Michelle zusammengebrochen und habe auf der Fahrt ins Krankenhaus nach Barueri vor den Toren São Paulos den tödlichen Infarkt erlitten.
Cafu hatte erst am 11. August, dem brasilianischen Vatertag, ein Foto mit Danilo, Michelle sowie Wellington, Sohn Nummer zwei, veröffentlicht. Der heute 49-Jährige wurde bei der WM 2002 weltberühmt, als er nach dem 2:0 im Finale gegen Deutschland den Siegerpokal als Kapitän in die Höhe strecken durfte.
Juve-Trainer Sarri nach Lungenentzündung zurück
Der Coach von Italiens Rekordmeister Juventus Turin, Maurizio Sarri, der Mitte August an einer Lungenentzündung erkrankt war, hat zumindest teilweise wieder ein Training seiner Mannschaft in Turin geleitet. Dies berichtete Juve in einer Presseerklärung.
Der Fußballlehrer hatte zuletzt Nationalspieler Emre Can mitgeteilt, dass dieser für die Champions League nicht berücksichtigt werde. Can beklagte sich bei der deutschen Nationalmannschaft heftig über die Nichtberücksichtigung und machte dem Coach schwere Vorwürfe.
Der italienische Coach Sarri, seit Juni Trainer der deutschen Profis Sami Khedira und Can, hatte die ersten beiden Serie-A-Spiele Juves wegen seiner Erkrankung versäumt. Erwartet wird, dass der 60-Jährige wieder beim nächsten Spiel gegen Florenz, den Club des Ex-Münchners Franck Ribéry, auf der Bank sitzen wird. Sarri war von Europa-League-Sieger FC Chelsea zum Club um Superstar Cristiano Ronaldo gewechselt.
Bierhoff ruft zum Schulterschluss auf
Im Kampf um die Rückkehr in die Weltklasse hat Oliver Bierhoff den gesamten deutschen Fußball zur Einigkeit aufgerufen. „Um den deutschen Fußball nachhaltig an der Weltspitze zu verorten, müssen DFB und Liga, Vereine und Leistungszentren, Landesverbände und Amateure eng zusammenarbeiten, Vertrauen zueinander haben und vor allem die Inhalte an die oberste Stelle rücken“, schrieb der Direktor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einer kicker-Kolumne.
In den vergangenen Jahren lagen vor allem die Amateure und die Profis aufgrund unterschiedlicher Interessen miteinander im Clinch. Der krisengeplagte DFB hofft darauf, dass der designierte Präsident Fritz Keller nach seiner Wahl am 27. September die beiden Lager zueinander führt.
Mit Blick auf die Nationalmannschaft, die sich nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM-Endrunde 2018 im Neuaufbau befindet, erwartet Bierhoff keinen geradlinigen Weg nach oben. „Da ist vieles in Bewegung, das ist ein spannender Prozess, der viel positive Energie freisetzt“, schrieb der 51-Jährige: „Dass es gerade beim Neuaufbau auch mal steinig und holprig werden kann, wissen wir.“
Antisemitismus-Beauftragter: DFB muss mehr tun
Der Antisemitismus-Beauftrage der Bundesregierung, Felix Klein, hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu mehr Engagement gegen Judenfeindlichkeit aufgefordert. Antisemitismus sei auf deutschen Fußballplätzen leider sehr verbreitet, sagte Klein im Hessischen Rundfunk.
Jede Woche bekomme er Hinweise auf Vorfälle. Der Verband müsse da einschreiten. Es gebe zwar Kontrollgremien, aber die reagierten nicht schnell und nicht deutlich genug. „Ich glaube, der neue Präsident des DFB sollte dieses Thema zur Chefsache machen, und der DFB sollte die Instrumente, die er hat, besser nutzen“, sagte Klein.
Lob gab es dagegen für den Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Die Hessen wollen nach judenfeindlichen Rufen im Europa-League-Spiel gegen Racing Straßburg nach eigenen Angaben mehreren Zuschauern Stadionverbote erteilen und die Dauerkarten entziehen. „Das ist genau das richtige Signal“, sagte Klein: „Andere Vereine sind da nicht immer so klar in Deutschland.“