Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
VfL Wolfsburg setzt Aufschwung in Nürnberg fort
Der VfL Wolfsburg hat dank Dauer-Torschütze Daniel Ginczek seinen Aufschwung in der Bundesliga mit einem Sieg beim Abstiegskandidaten 1. FC Nürnberg fortgesetzt. Der 27-jährige Ginczek sorgte am Freitagabend gegen seinen Ex-Club mit seinem fünften Saisontreffer in der 58. Minute für die Führung beim 2:0 (0:0)-Erfolg der Niedersachsen, die sich zum Auftakt des 15. Spieltags mit 22 Punkten auf Tabellenplatz acht verbesserten. Den Endstand besorgte der eingewechselte Josip Brekalo in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
Dem nun schon seit neun Partien sieglosen „Club“, der mit elf Punkten weiter auf Platz 15 der Tabelle liegt, fehlte vor 29.604 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion in der Offensive ein Erfolgsgarant wie Ginczek. Der Angreifer traf im dritten Spiel in Serie.
RB Leipzig macht Werner konkretes Angebot
Bundesligist RB Leipzig hat Nationalspieler Timo Werner ein konkretes neues Vertragsangebot unterbreitet. Das sagte Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick am Freitag. „Die Gespräche sind geführt, die Argumente ausgetauscht. Es liegt jetzt an Timo“, sagte Rangnick. Er glaubt, dass Werner die Zeit über die Feiertage nutzen werde, um darüber nachzudenken und dann eine Entscheidung zu treffen. Werners Kontrakt bei den Sachsen läuft noch bis 2020. RB bemüht sich seit einem Jahr um eine vorzeitige Verlängerung des Vertrags zu erheblich verbesserten Bezügen.
Der Nationalspieler war vor der ersten Bundesliga-Saison der Leipziger im Sommer 2016 vom VfB Stuttgart geholt worden. Seit Monaten halten sich Gerüchte, nach denen internationale Top-Clubs an Werner interessiert sein sollen. Auch Bayern München soll den Angreifer im Blick haben.
Traumstart für Neuhaus: Bielefeld gewinnt in Kiel
Arminia Bielefeld hat gleich im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Uwe Neuhaus die Sieglos-Serie gestoppt. Die Ostwestfalen gewannen am Freitag zum Hinrundenabschluss in der zweiten Liga 2:1 (1:0) bei Holstein Kiel. Für Bielefeld war es nach zehn Pflichtspielen ohne Sieg das erste Erfolgserlebnis. Neuhaus hatte erst am Montag das Traineramt vom entlassenen Luxemburger Jeff Saibene übernommen.
Fabian Klos (34.) und Julian Börner (81.) trafen zum vierten Saisonsieg der Arminia, die den Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 vorerst auf sieben Zähler ausbaute. Den letzten Sieg hatte Bielefeld Ende September in Darmstadt (2:1) gefeiert. Für die Gastgeber traf U21-Nationalspieler Janni Serra (73.). Kiel verpasste durch die erste Niederlage nach sieben Spielen den Sprung auf Rang drei.
Hinrunde für Bayern-Star Robben gelaufen
Der FC Bayern München wird in diesem Fußball-Jahr nicht mehr auf Arjen Robben zurückgreifen können. "Es sieht so aus, dass er diese Halbsaison nicht mehr dabei sein wird. Das Risiko ist zu groß, als dass noch etwas passiert", sagte Trainer Niko Kovac vor dem Bundesliga-Gastspiel am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei Hannover 96. Robben soll ab dem 4. Januar und damit im Trainingslager in Katar wieder voll einsteigen können. Zuletzt musste der 34-jährige Niederländer, dessen Bayern-Karriere am Saisonende vorbei ist, wegen Oberschenkelproblemen aussetzen. Robben habe Beschwerden am Muskelansatz, sagte Kovac. "Die Pause werden wir ihm geben."
Zu möglichen Wechseln in der Startelf für das Duell in Niedersachsen äußerte sich der Münchner Trainer nur zurückhaltend, da man erst das Training abwarten müsse. "Wir haben das mit dem Wechseln reduziert", sagte Kovac zu seiner vor wenigen Wochen geänderten Marschroute. "Wir waren erfolgreich, und da muss sich jeder unterordnen."
Entscheidung über Müller-Sperre erst im Januar
Thomas Müller muss sich bis zur Bekanntgabe seiner Rotsperre in der Champions League gedulden. Wie die Europäische Fußball-Union Uefa mitteilte, verhandelt der Kontrollausschuss am 10. Januar den Fall. Müller hatte am Mittwoch beim 3:3 des FC Bayern München nach einem Tritt an den Kopf von Nico Tagliafico (Ajax Amsterdam) die Rote Karte gesehen.
"Thomas tut es unheimlich leid, er hat sich auch entschuldigt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Thomas in dieser Saison überhaupt mal ein Foul begangen hat", sagte Trainer Niko Kovac am Freitag. "Ich hoffe, dass das nicht allzu lange sein wird. Ein Spiel ist fix, ein zweites wollen wir nicht hoffen."
Im selben Spiel war Ajax-Spieler Maximilian Wöber nach einem groben Foul an Leon Goretzka vom Feld gestellt worden. Dieser Fall wird auch am 10. Januar verhandelt. Dazu geht es im Disziplinarverfahren um zwei weitere Vorkommnisse. Gegen die Münchner wird ermittelt, weil deren Fans Pyrotechnik gezündet hatten. Von Ajax-Anhängern waren Gegenstände geworfen worden.
Europoacup-Ausschluss: Bewährung für Milan
Der zweijährige Ausschluss des italienischen Renommierclubs AC Mailand von den Europapokal-Wettbewerben wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play ist aufgehoben und bis 2021 zur Bewährung ausgesetzt worden. Das teilte die Europäische Fußball-Union (Uefa) nach einer entsprechenden Entscheidung des Schiedsgerichtes der Finanzkontrollkommission mit. Der Club hatte zuvor erfolgreich beim internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch gegen seine ursprüngliche Verbannung von der kontinentalen Bühne aus dem vergangenen Juni eingelegt.
Milan hat nunmehr bis zum 30. Juni 2021 Zeit zur Vorlage einer ausgeglichenen Bilanz. Allerdings werden bis dahin die Einnahmen des siebenmaligen Europapokal- oder Champions-League-Gewinners aus der laufenden Europa-League-Saison in Höhe von zwölf Millionen Euro eingefroren, und außerdem dürfen die Lombarden in den beiden nächsten Europapokal-Spielzeiten lediglich jeweils 21 Spieler melden. Sollte Mailand seine Bewährung verwirken, würde der Europacup-Ausschluss für die Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 greifen.
Der Club hatte von 2015 bis 2017 in seiner Transferbilanz ein Minus von 255 statt der erlaubten 30 Millionen Euro verzeichnet. In der vergangenen Spielzeit beliefen sich die Verluste von Italiens 18-maligem Meister, der nach seinem Verkauf durch den früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi an einen chinesischen Investor im Frühjahr 2017 inzwischen zum Besitz eines US-Hedgefonds gehört, auf 126 Millionen Euro.
Dortmund verabschiedet Sahin
Borussia Dortmund will Nuri Sahin bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte eine große Bühne bereiten. Wie der Tabellenführer der Fußball-Bundesliga mitteilte, soll der ehemalige BVB-Profi vor dem Anpfiff des Spiels am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) gegen Werder Bremen vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park offiziell verabschiedet werden. "Nuri ist ein sehr verdienter Spieler", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc. Der 30 Jahre alte Sahin war Ende August aus Dortmund nach Bremen gewechselt.
Mit Ausnahme seiner Stationen bei Feyenoord Rotterdam (2007 bis 2008) sowie bei Real Madrid und FC Liverpool (2011 bis Ende 2012) spielte der Mittelfeldspieler seit seinem zwölften Lebensjahr für den Revierclub. Im Alter von 16 Jahren debütierte er in der Bundesliga und ist bis heute der jüngste Torschütze der Liga (17 Jahre, 81 Tage). Im Dortmunder Meisterjahr 2011 wählten ihn die Bundesligaprofis zum besten Spieler der Saison.
Familiäre Gründe: Modeste fehlt beim FC-Training
Anthony Modeste nimmt vorläufig nicht am Mannschaftstraining des 1. FC Köln teil. Der 30 Jahre alte französische Stürmer werde stattdessen aus familiären Gründen nach Frankreich reisen, teilte der Zweitliga-Tabellenzweite am Freitag mit. "Es gibt Dinge, die wichtiger sind als Fußball. Tony soll sich um seine Familie kümmern und bekommt von uns die Zeit, die er braucht", sagte Chefcoach Markus Anfang.
Nationalteam bleibt "Die Mannschaft"
Die deutsche Nationalelf bleibt auch nach dem schwächsten Länderspieljahr ihrer Geschichte "Die Mannschaft": Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird nach einem entsprechenden Präsidiumsbeschluss bei ihrem Neustart nach dem WM-Desaster weiterhin unter dem umstrittenen Markennamen spielen.
"Nach der WM haben wir vieles kritisch hinterfragt, auch die Marke 'Die Mannschaft'. Die Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchung bestärken uns darin, weiter daran festzuhalten", sagte Oliver Bierhoff der "Bild"-Zeitung. Der Nationalmannschaftsdirektor hatte die Studie vergangene Woche der DFB-Spitze in Hamburg vorgestellt, woraufhin diese zustimmte, den 2015 eingeführten Begriff zu behalten.
Dabei hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel die Diskussion um die Marke nach dem historischen WM-Debakel von Russland höchstselbst befeuert. "Ich nehme auch wahr, dass an der Basis der Begriff 'Die Mannschaft' als sehr künstlich empfunden wird. Auch das sollten wir auf den Prüfstand stellen", hatte er betont. Laut der Untersuchung aber habe der Begriff eine hohe Akzeptanz bei jungen Leuten und Frauen, eine Abneigung gebe es dagegen bei Männern ab 60 Jahren. Auch im Ausland habe der Name, mit dem die DFB-Auswahl auf ihren Trikots, Fan-Artikeln oder dem Teambus wirbt, einen hohen Wiedererkennungswert.
Ägypten will Afrika-Cup ausrichten
Trotz beschränkter Zuschauerzahlen in Stadien hat sich Ägypten um die Austragung des Afrika-Cups 2019 beworben. Als Konkurrent könnte noch Südafrika, der WM-Gastgeber von 2010, seinen Hut in den Ring werfen. Die Bewerbungsfrist des afrikanischen Verbands (CAF) läuft am Freitagabend ab. Der Verband muss einen neuen Gastgeber für das Turnier finden, nachdem Kamerun die Austragung entzogen worden war.
Ägypten mit Superstar Mohamed Salah hat den Afrika-Cup siebenmal gewonnen und viermal ausgetragen, zuletzt 2006. In den vergangenen Jahren erlebte der Fußball des Landes jedoch schwere Krisen. Im Februar 2012 waren im Stadion der Hafenstadt Port Said 74 Menschen ums Leben gekommen, als in einer politisch aufgeheizten Atmosphäre Fans brutal auf Anhänger des Kairoer Clubs Al-Ahli losgingen. Danach wurden die Meisterschaften in Ägypten vor leeren Rängen ausgespielt. Erst seit September dürfen wieder Fans in die Stadien. Allerdings bleibt ihre Zahl beschränkt.
Die CAF hatte Kamerun die Austragung im vergangenen Monat wegen erheblicher Verzögerungen von Infrastrukturvorhaben und Bedenken bei der Sicherheitslage entzogen. Das Turnier 2019 wird erstmals mit 24 statt wie bisher 16 Mannschaften ausgetragen.
Antisemitische Sprüche: Chelsea-Fans fallen wieder negativ auf
Zum zweiten Mal binnen weniger Tage haben einige Fans des FC Chelsea ihre hässlichste Seite gezeigt. Kurz nach dem Anpfiff des Europa-Leaue-Sopiels beim FC Vidi in Ungarn am Donnerstag (2:2) waren deutlich antisemitische Sprechchöre zu hören. "Der Verein und die überwältigende Mehrheit unserer Fans verabscheuen Antisemitismus und jede Art von Rassen- oder religiösem Hass", sagte ein Sprecher des Londoner Clubs: "Das hat keinen Platz bei Chelsea oder in irgendeiner unserer Gemeinschaften."
Erst am vergangenen Wochenende war diese Sicht der Dinge von den Chaoten unter den Blues-Fans allerdings untergraben worden. Beim Heimspiel gegen Manchester City (2:0) war der englische Nationalspieler Raheem Sterling von gut zu identifizierenden Chelsea-Anhängern rassistisch angegangen worden. Vier Personen wurden inzwischen mit vorläufigen Stadionverboten belegt, die Polizei ermittelt.
Hoeneß lobt Salihamidzic
Präsident Uli Hoeneß vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat Sportdirektor Hasan Salihamidzic für dessen neue Angriffslust gelobt. "Er hat jetzt Mut, wirklich sehr offensiv nach vorne zu gehen. Das gefällt mir natürlich besonders gut. Muss ja irgendeiner auch übernehmen", sagte Hoeneß (66) der "Bild"-Zeitung.
Der Patriarch galt selbst über Jahre als personifizierte "Abteilung Attacke" der Bayern. Zuletzt hatte er betont, sich öffentlich mehr zurückhalten zu wollen – was ihm nur phasenweise gelang.
Salihamidzic (41) wurde etwa von Karl-Heinz Rummenigge (63) in den Vordergrund geschoben. Der Vorstandsvorsitzende hatte gefordert, dass sich der Sportchef über öffentliche Auftritte "ein Stück weit profilieren soll und muss". Dies tat Salihamidzic zuletzt etwa in einem Interview mit der "Welt am Sonntag", in dem er seine Arbeit erklärte – und über die seiner Vorgänger Christian Nerlinger und Matthias Sammer stellte. Außerdem übernahm er von Rummenigge die Aufgabe, vor Auswärtsspielen in der Champions League zu den Medien zu sprechen.