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Bochum im Pech: 3:3 gegen Regensburg
Der VfL Bochum hat den Sprung auf Platz sechs der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Ein spätes Tor von Hamadi Al Ghaddioui in der Nachspielzeit kostete den Revierclub am Montagabend den fast sicheren Sieg und bescherte dem punktgleichen Team von Jahn Regensburg noch das 3:3 (1:1). Vor 12.621 Zuschauern im Vonovia-Ruhrstadion gingen die Gäste durch Sargis Adamyan (11.) in Führung, doch Robert Tesche (45.+1) und Lukas Hinterseer (54./65.) mit einem Doppelschlag bescherten dem VfL die Führung. Der SSV konnte durch Marc Lais (77./Foulelfmeter) zunächst verkürzen, nachdem VfL-Schlussmann Manuel Riemann (70.) zuvor einen Handelfmeter von Jann George pariert hatte. Als die Partie entschieden schien, traf Al Ghaddioui.
Real Madrid feuert Lopetegui
Chronik einer angekündigten Entlassung: Real Madrid hat sich am Montag von Trainer Julen Lopetegui (52) getrennt. Der bisherige Trainer der B-Elf, Santiago Solari, werde interimistisch übernehmen, so der Champions-League-Sieger. Der 42 Jahre alte Argentinier - ein ehemaliger Real-Profi - wird schon am Mittwoch im Pokalduell bei Melilla und wohl auch am Sonnabend im Liga-Spiel gegen Real Valladolid auf der Bank sitzen. Nach den Regeln des Verbandes darf ein Interimscoach für längstens zwei Wochen ein A-Team trainieren, ohne dass er zum neuen Trainer ernannt wird und einen Vertrag bekommt. Nach Medienberichten will Clubpräsident Florentino Pérez am liebsten den zur Zeit joblosen Italiener Antonio Conte oder den ehemaligen Real-Coach und aktuellen Manchester-United-Trainer José Mourinho verpflichten.
Ronaldo: Flucht zu Juventus wegen Perez
Superstar Cristiano Ronaldo hat Präsident Florentino Perez die Schuld an seiner Flucht von Real Madrid zu Juventus Turin gegeben. "Ich habe im Club gespürt, besonders vom Präsidenten, dass sie mich nicht mehr so wertgeschätzt haben wie am Anfang", sagte der 33-Jährige dem Magazin France Football.
Ronaldo war im Sommer nach neun Jahren bei Real nach Italien gewechselt. Perez habe ihm nicht mehr das Gefühl gegeben, unersetzlich zu sein, begründete er seinen Entschluss, "das hat in mir Abschiedsgedanken reifen lassen. Ich hatte nie den Eindruck, dass der Präsident mich daran hindern würde, zu gehen".
Wenn es ihm ums Geld gegangen wäre, wäre er nach China gewechselt, meinte Ronaldo, "wo ich fünfmal so viel hätte verdienen können wie hier oder bei Real. Der Unterschied ist: Bei Juventus wollten sie mich wirklich."
Pogba macht 26 Schritte Anlauf bei Elfmeter
Der französische Weltmeister Paul Pogba hat mit seinem Elfmeterfehlschuss beim 2:1 (1:0) mit Manchester United gegen den FC Everton Erinnerungen an Simone Zaza geweckt. Pogba scheiterte wie der italienische Pechvogel im EM-Viertelfinale gegen Deutschland 2016 nach langem Trippelanlauf vom Punkt – und machte sich damit zum Gespött im Netz.
Die BBC zählte nach und ermittelte: Pogba benötigte stolze 26 Schritte Anlauf, ehe er am englischen Nationaltorhüter Jordan Pickford scheiterte. Immerhin traf er im Nachschuss zum 1:0 (27.). Zaza hatte das deutsche Tor im Elfmeterschießen nach rund 20 Schritten Anlauf verfehlt, die DFB-Elf kam ins Halbfinale.
Mourinho verzeiht Pogba den Fehlschuss
Pogba (25) hat den Trippelanlauf zu seinem Markenzeichen gemacht. Laut BBC benötigte er bei seinen fünf Strafstößen in dieser Saison insgesamt 92 Schritte (18,4/Schnitt), zweimal scheiterte er. "Ich versuche immer, den Torhüter zu verunsichern. Vielleicht wissen sie inzwischen, wie ich Elfmeter schieße, und ich sollte trainieren, um es zu ändern", sagte er.
Teammanager Jose Mourinho verzieh Pogba dessen Fehlschuss, obwohl das Verhältnis der beiden als angespannt gilt. "Was mir gefällt ist die Gier, schießen zu wollen. Ich mag keine Micky Mäuse, schwache Spieler, die nicht antreten. Ich mag Spieler, die sagen: Ich schieße. Paul ist so einer", sagte er. Allerdings müsse Pogba aus dem Fehlschuss lernen.
Krawalle in Dortmund: DFB leitet Ermittlungen ein
Die Gewaltexzesse rund um das Bundesligaspiel am Sonnabend zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC (2:2) haben ein sportjuristisches Nachspiel. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird gegen beide Clubs ein Ermittlungsverfahren einleiten. Das entspreche "dem üblichen Prozedere in solchen Fällen", teilte der DFB am Montag mit.
Beide Clubs werden zu Stellungnahmen aufgefordert. Nach der Auswertung der Antworten sowie weiterer Materialien wie TV- und Videoaufnahmen oder Sicherheitsberichte wird der Kontrollausschuss zu einem späteren Zeitpunkt über den weiteren Fortgang der Verfahren entscheiden.
Wegen Disziplinlosigkeit: Tuchel setzt Mbappe auf die Bank
Trainer Thomas Tuchel von Frankreichs Fußballmeister Paris St. Germain hat seinem 180-Millionen-Star Kylian Mbappe gezeigt, was Disziplin und Konsequenz ist. Der Weltmeister war zur abschließenden Mannschaftsbesprechung vor dem französischen Clasico bei Olympique Marseille am Sonntag mit deutlicher Verspätung erschienen.
Tuchel setzte den Star daraufhin aus disziplinarischen Gründen zunächst nur auf die Bank. Beim elften Liga-Sieg in Folge seit dem Saisonstart wurde Mbappe erst in der 62. Minute eingewechselt, erzielte aber in der 65. Minute auf Vorlage von Angel Di Maria das 1:0. Den 2:0 (0:0)-Endstand schoss Julian Draxler in der vierten Minute der Nachspielzeit auf Vorlage von Neymar. Tuchel: "Da machst du Pläne, und dann musst du alles ändern."
163 Millionen Euro: Hoffenheim macht Rekordumsatz
Die erfolgreichste Saison der Clubgeschichte hat dem Bundesligisten TSG Hoffenheim auch wirtschaftlich ein Rekordergebnis beschert. Die Kraichgauer, die in der vergangenen Spielzeit den dritten Platz in der Liga belegten und erstmals im Europacup aktiv waren, konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 30. Juni) ihre Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent auf 163 Millionen Euro steigern. Das Betriebsergebnis kletterte von zuvor einer Million auf gut 28 Millionen Euro.´
Verantwortlich für das Umsatzwachstum sind neben den ersten internationalen Auftritten der TSG vor allem die gestiegenen Einnahmen aus den Medienrechten. Daneben trugen auch die Transfererlöse zur Rekordbilanz bei. Aus den Spielerverkäufen resultiert ein Umsatzplus in Höhe von 44 Prozent auf 47 Millionen Euro.
Hrubesch kritisiert DFB-Jugendarbeit
Der langjährige DFB-Trainer Horst Hrubesch hat die Nachwuchsarbeit im Deutschen Fußball-Bund kritisiert. „Ich rede seit fünf Jahren davon, dass wir etwas machen müssen“, sagte der 67-Jährige in einem am Montag veröffentlichen Interview des „Kicker“, „wir beim DFB sind zwar gut, aber es geht noch besser. Das muss der Anspruch sein.“ Ihn ärgert, dass solche Diskussionen immer erst nach einem schlechten Turnier wie der WM im Sommer in Russland aufkommen.
„Wir sind immer einen Schritt zu spät, eigentlich müssten wir fünf Schritte voraus sein. Wir haben den Anschluss verpasst und uns nach dem Jahrgang um Boateng, Hummels, Neuer und Özil zu langen zurückgelehnt“, sagte der derzeitige Trainer der Frauen-Nationalmannschaft. Hrubesch hatte diese Spielergeneration 2009 zum EM-Titel der U21 geführt und damit einen Grundstein für die weitere Entwicklung der A-Nationalmannschaft gelegt.
ARD verteidigt Übertragung des Bayern-Spiels
Die ARD wollte in der zweiten Runde des DFB-Pokals neben der Begegnung von RB Leipzig und TSG Hoffenheim (Mittwoch, 20.45 Uhr) ursprünglich das Spiel der westdeutschen Traditionsvereine 1. FC Köln und Schalke 04 live übertragen. Das sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky in einem am Montag veröffentlichten Interview des „Kicker“.
„Diesmal war der FC Bayern sogar nur dritte Wahl“, sagte er zur Entscheidung, die Partie zwischen dem Regionalligisten SV Rödinghausen und FC Bayern München (Dienstag, 20.45 Uhr) zu zeigen. Die Spiele in Leipzig und Köln „ließen sich aber aus polizeilichen Gründen nicht auf zwei unterschiedliche Tage legen. Und Bayern gegen Rödinghausen ist doch auch schön“, sagte er. Vor allem unter den Fans von Köln und Schalke hatte es Kritik daran gegeben, dass die ARD das Spiel ihrer Clubs nicht in voller Länge zeigt.
Schweinsteiger und Chicago: Saisonende mit Remis
Der frühere Weltmeister Bastian Schweinsteiger hat in seinem möglicherweise letzten Spiel für die Chicago Fire in der nordamerikanischen MLS einen Punktgewinn gefeiert. Das Team aus Illinois trennte sich am Sonntag (Ortszeit) gegen DC United und den ehemaligen englischen Nationalspieler Wayne Rooney torlos 0:0 (0:0).
Unklar ist, ob Schweinsteiger auch in der kommenden Saison für Chicago spielt. „Ich weiß es nicht“, sagte der 34-jährige frühere deutsche Nationalspieler und Weltmeister nach Angaben der „Chicago Tribune“. „Das ist eine Frage für den Manager und den Besitzer.“ Bei Chicago könnten nach einer völlig verkorksten Saison eine Reihe von Spielern ausgemustert werden.