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Dresden entlässt Trainer Neuhaus
Vier Tage nach dem Aus im DFB-Pokal beim Regionalligaclub Rödinghausen hat Dynamo Dresden Trainer Uwe Neuhaus (58) entlassen. Das hat der Zweitligaclub am Mittwochabend offiziell bestätigt. „Kristian Walter und ich sind in der gemeinsamen Analyse in dieser Woche zu der Überzeugung gelangt, dass wir jetzt eine Veränderung benötigen, um den eingeschlagenen Weg in dieser Saison und darüber hinaus erfolgreich fortzusetzen“, erklärte Sportgeschäftsführer Ralf Minge in einer Vereinsmitteilung.
Neuhaus war seit drei Jahren für Dynamo verantwortlich und schaffte in seiner ersten Saison den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Sein Vertrag gilt noch bis Saisonende. Auch Assistent Peter Nemeth muss gehen. Unmittelbar nach der überraschenden 2:3-Niederlage am Sonnabend hatte Interimsgeschäftsführer Walter noch personelle Konsequenzen ausgeschlossen.
Die Mannschaft soll zunächst von einem Interimstrainer betreut werden, der "zeitnah" präsentiert werden soll. Medienberichten zufolge sollen der ehemalige Braunschweiger Torsten Lieberknecht, Markus Weinzierl (zuletzt Schalke 04) und Jens Keller (zuletzt Union Berlin) Kandidaten für die Nachfolge sein. In der Liga steht Dynamo mit einem Sieg und einer Niederlage auf dem neunten Platz.
Neuhaus hatte bereits zum Ende der vergangenen Saison gewackelt. Damals gelang ihm aber als Tabellen-14. noch der Klassenerhalt mit den Sachsen. Nach einer eingehenden Analyse durfte der 58-Jährige weitermachen. Neuhaus wechselte sein Spielsystem und stellte auf einer Dreierkette in der Abwehr um – mit mäßigem Erfolg.
Vier Jahre Haft für Ex-Funktionär Marin
Der frühere brasilianische Verbandspräsident Jose Maria Marin ist für seine Verbrechen im Weltfußball zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt worden. Das Strafmaß für den im Fifa-Prozess Verurteilten wurde am Mittwoch in New York verkündet. Der 86-Jährige wurde zudem mit einer Strafe von 1,2 Millionen Dollar (rund eine Million Euro) und Rückzahlungen in Höhe von 3,3 Millionen Dollar (2,8 Millionen Euro) belegt.
Marin war Ende 2017 unter anderem wegen Erpressung, Korruption und Geldwäsche schuldig gesprochen worden, er hat über Jahre für die Vergabe von TV-Rechten in Südamerika Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen.
Marin ist das erste "Schwergewicht", das von Richterin Pamela Chen ins Gefängnis geschickt wird. Das gleiche Schicksal droht dem früheren Fifa-Vizepräsidenten Juan Ángel Napout (60/Paraguay), dessen Strafmaß Ende August verkündet werden soll. Insgesamt richtet sich die Anklageschrift der US-Strafverfolger gegen 42 Beschuldigte, darunter viele Ex-Offizielle sowie Mitarbeiter von Sportrechteagenturen.
Marin, für den die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft sowie eine Geldstrafe in Höhe von rund 5,7 Millionen Euro gefordert hatte, gehörte zu jenen Funktionären, die im Mai 2015 in einem Zürcher Luxushotel verhaftet worden waren. Der Zugriff löste damals den großen Fifa-Skandal aus, der den Weltverband implodieren ließ und den damaligen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter das Amt kostete.
Sandhausen vorerst ohne WM-Star Gislason
Zweitligist SV Sandhausen muss bis auf Weiteres auf seinen "WM-Star" verzichten. Der Isländer Rurik Gislason fällt aufgrund eines Knochenödems "auf unbestimmte Zeit" aus, das teilte der Club am Mittwoch mit. Der 30-Jährige war während des Turniers in Russland wegen seines Aussehens zum Social-Media-Star aufgestiegen, besonders im sozialen Netzwerk Instagram (#sexyrurik) schnellten seine Followerzahlen in die Höhe.
Der Offensivspieler, seit Beginn des Jahres für Sandhausen aktiv, hatte an den ersten beiden Zweitligaspieltagen der jungen Saison in der Startelf gestanden. Für das Spiel am Freitag (18.30 Uhr/Sky) beim VfL Bochum ist Gislason aber "definitiv keine Option", sagte Kenan Kocak, Trainer des punktlosen Tabellenletzten: "Wir warten jeden Tag auf die Heilungsnachricht."
Augsburg benennt Tribüne nach 1954er-Weltmeister
Bundesligist FC Augsburg wird zu Ehren seiner 2011 verstorbenen Vereinsikone Ulrich Biesinger eine Stehplatztribüne im Stadion umbenennen. Dies teilte der Club nach einem Votum der FCA-Mitglieder am Mittwoch mit. 95 Prozent von ihnen stimmten für die Umbenennung der entsprechenden Zuschauerränge in "Ulrich-Biesinger-Tribüne".
"Das Abstimmungsergebnis spricht eine mehr als eindeutige Sprache. Wir freuen uns, dass unsere Fans und die FCA-Mitglieder Uli Biesinger mit der Benennung würdigen möchten", sagte FCA-Geschäftsführer Michael Ströll. Die Tribüne wird beim ersten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 1. September (15.30 Uhr/Sky) offiziell eingeweiht.
Biesinger, der bei der WM 1954 ohne Einsatz Weltmeister geworden war, lief in zehn Saisons für den FCA auf und erzielte 121 Tore in 222 Spielen.
Schweinsteiger erhält Bayerischen Verdienstorden
Der frühere Weltmeister Bastian Schweinsteiger wird am Montag im Vorfeld seines offiziellen Abschiedsspiels von Bayern München mit dem Bayerischen Verdienstorden geehrt. Der 34-Jährige, mittlerweile in Diensten des US-Clubs Chicago Fire, erhält die Auszeichnung im Marmorsaal des Prinz-Carl-Palais in München vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU).
"Bastian Schweinsteiger ist ein Ausnahmesportler, eine echte bayerische Persönlichkeit und Vorbild", sagte Söder: "Er hat über viele Jahre die erfolgreiche Ära von Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft maßgeblich mitgeprägt."
Am Dienstag (20.30 Uhr/RTL) tritt Schweinsteiger zum Abschiedsspiel in der Münchner Allianz-Arena mit Chicago bei den Bayern an. Schon am Sonntag (17 Uhr) ist auf dem Clubgelände an der Säbener Straße auch eine öffentliche Einheit mit Schweinsteiger und seinem derzeitigen Team geplant.
Schweinsteiger stammt aus Kolbermoor im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Er durchlief die Jugendmannschaften von Bayern München und verbrachte auch den Großteil seiner Profikarriere beim Rekordmeister. Er gewann unter anderem acht deutsche Meistertitel sowie die Champions League (2013), zudem wurde der 121-malige Nationalspieler 2014 mit der DFB-Elf in Brasilien Weltmeister.
Leipzig startet ohne Kapitän in die Saison
Ohne einen festen Kapitän startet RB Leipzig in die neue Bundesligasaison. Wie Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick am Mittwoch sagte, wird er bis zur Länderspielpause von Spiel zu Spiel festlegen, wer die Kapitänsbinde trägt. Dann wolle man gegebenenfalls eine Wahl veranstalten. „Unter den drei, vier gewählten Spielern, werde ich dann vor jedem Spiel festlegen, wer der Kapitän ist“, sagte Rangnick.
In der vergangenen Saison unter Trainer Ralph Hasenhüttl war Abwehrspieler Willi Orban Spielführer. „Es kann auch sein, dass er wieder die meisten Stimmen bekommt. Aber wenn er dann nicht spielt, weil er geschont wird, dann muss jemand anderes die Binde tragen“, bemerkte Rangnick.
Kommt der Videobeweis in der Champions League?
Der Videobeweis könnte ab dem Viertelfinale bereits in dieser Saison auch in der Champions League eingesetzt werden. Über entsprechende Pläne berichtete die englische Tageszeitung „The Times“ am Mittwoch. Die Europäische Fußball-Union solle die Umsetzung bei einem Treffen in der kommenden Woche in Monaco auf den Weg bringen, das Exekutivkomitee könnte demnach Ende September endgültig grünes Licht für die Einführung des Video Assistant Referee (VAR) geben.
Der große personelle Aufwand sei ein Grund, den Videobeweis nicht schon in der Gruppenphase einzuführen. In der Vorrunde finden acht Spiele an einem Abend statt und erfordern den Einsatz vieler Referees. Außerdem würden einige Stadien noch nicht über die notwendige Ausstattung verfügen. Im Viertelfinale gibt es lediglich ein Spiel pro Tag. Durch den Einsatz des Videobeweises erhofft sich die UEFA weniger Fehlentscheidungen in entscheidenden Partien.
Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch darüber entschieden werden, ob der VAR auch bei der EM 2020 zum Einsatz kommen wird. Bei der WM in Russland wurde die Technik in diesem Sommer erstmals erfolgreich bei einem großen Turnier eingesetzt.
Hrubesch beruft zwei Neulinge
Bundestrainer Horst Hrubesch hat für die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele der Frauen-Nationalmannschaft zwei Neulinge und zwei Rückkehrer berufen. Auf Island am 1. September (16.55 Uhr/ZDF) und den Färöern am 4. September (17 Uhr/ARD) dürfen Nicole Rolser (Bayern München) und Maximiliane Rall (TSG Hoffenheim) auf ihr erstes A-Länderspiel hoffen.
Felicitas Rauch (Turbine Potsdam) und Carolin Simon (Olympique Lyon) feiern ihr Comeback im Kader. Verletzungsbedingt fehlen Spielführerin Dzsenifer Marozsan (Olympique Lyon), Hasret Kayikci (SC Freiburg), Kathrin Hendrich, Simone Laudehr (beide FC Bayern München) und Lena Petermann (1. FFC Turbine Potsdam).
Jerome Boateng steigt ins Verlagsgeschäft ein
Jerome Boateng geht unter die Magazin-Macher: Der Abwehrspieler des FC Bayern bringt laut "Stern" ein Lifestyle-Magazin namens "Boa" im Herbst auf den Markt. Das Magazin erscheint als Kooperation zwischen der Agentur Territory sowie der Künstleragentur Roc Nation, die der Rapper Jay-Z gegründet hat. Territory ist wiederum eine Tochter von Gruner + Jahr, wo der "Stern" erscheint.
Diese geballte Publikationsmacht will offenbar auch Boateng nutzen, der abgesehen vom Aus mit der Nationalmannschaft der WM in Russland vor allem mit Wechselgerüchten (Paris St. Germain) sowie eigenen Kollektionen von Brillen und Kopfhörern auf sich aufmerksam machte. Ob der Skandal um Mesut Özil Boatengs Pläne befeuert hat? Er sagte nun, er wolle seine Herkunft als Sohn einer Deutschen und eines Ghanaers in Berlin thematisieren. "Gerade in den vergangenen Monaten ist mir klar geworden, dass ich für viele Menschen auch ein Botschafter bin. Ich stehe für ein Deutschland, das bunter und cooler ist und optimistisch in die Zukunft schaut. Diese Haltung soll in 'BOA' zum Tragen kommen."
Cristiano Ronaldo wirbt für DAZN
Die Internet-Streamingplattform DAZN hat Superstar Cristiano Ronaldo als Markenbotschafter verpflichtet. Der von Real Madrid zu Juventus Turin gewechselte Starstürmer unterschrieb den Werbevertrag für zwei Jahre. DAZN teilte mit, Ronaldo spiele eine Schlüsselrolle, "um DAZN in bestehenden Märkten wie Deutschland, Österreich, Italien, Kanada und Japan sowie weiteren zukünftigen Märkten zu vertreten".
Robert Lewandowski jammert
Jammern auf hohem Niveau? Robert Lewandowski, der in der Champions League in den entscheidenden Halbfinals enttäuschte und mit der polnischen Nationalmannschaft bei der WM versagte, hat die Verantwortlichen des FC Bayern kritisiert: "Ich hatte das Gefühl, dass niemand hinter mir steht", sagte Lewandowski der "Sport-Bild". Kein Uli Hoeneß, kein Karl-Heinz Rummenigge hätten ihn verteidigt.
"Ich habe in zwei, drei wichtigen Spielen kein Tor geschossen, und plötzlich hieß es für alle: Feuer frei gegen Lewandowski." Deswegen sei sein Berater Pini Zahavi mit dem Wechselwunsch des Stürmers an die Öffentlichkeit gegangen. "Das war mit Pini abgesprochen. In diesem Moment habe ich mich nicht mehr wohl in München gefühlt." Doch "richtig gute Gespräche" mit dem neuen Trainer Niko Kovac überzeugten Lewandowski zum Bleiben.
Ottmar Hitzfeld kritisiert BVB-Struktur
Ottmar Hitzfeld befürchtet bei seinem Ex-Verein Borussia Dortmund ein Kompetenzgerangel. "Ich bin der Meinung, dass nicht zu viele Leute mitreden sollten. Zu viele Meinungen sind nicht hilfreich", sagte der 69-Jährige dem Portal Sportbuzzer. Die Dortmunder hatten zum neuen Trainer Lucien Favre den früheren BVB-Kapitän Sebastian Kehl als Leiter der Lizenzspielerabteilung und Matthias Sammer, Meistertrainer von 2002, als Berater verpflichtet.
In Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc hat der BVB seine bisherigen Spitzenkräfte. Hitzfeld sagte über seinen früheren Liebling Sammer, er könne dessen Rolle nicht einschätzen. "Matthias ist ein absoluter Experte, aber wen oder was er genau beraten soll, ist mir nicht so richtig klar. Am Ende müssen ohnehin die Leute vor Ort den Kopf hinhalten", sagte Hitzfeld
Hoffenheim: "Nur noch vier Spiele bis Berlin"
Neuzugang Leonardo Bittencourt hat mit der TSG Hoffenheim ambitionierte Ziele. "Die Mannschaft ist Vierter und Dritter geworden, da wäre es jetzt falsch zu sagen: Wir wollen Siebter werden", sagte der 24-Jährige der "Sport Bild": Vielleicht, sagte Bittencourt, "ist es realistischer zu sagen, wir können über den DFB-Pokal einen Titel anpeilen, denn es sind für uns jetzt nur noch vier Spiele bis Berlin".
Red Bull Salzburg schwächelt
Österreichs Meister Red Bull Salzburg droht auch im elften Anlauf die Gruppenphase der Champions League zu verpassen. Die Mannschaft des deutschen Trainers Marco Rose kam im Playoff-Hinspiel bei Serbiens Champion Roter Stern Belgrad nicht über ein 0:0 hinaus. Das entscheidende Rückspiel in der letzten Qualifikationsphase findet am nächsten Mittwoch in Salzburg statt. Salzburg hatte mit dem früheren Bremer Zlatko Junuzovic in der Startelf zwar in der ersten Halbzeit Vorteile, brachte in einem Spiel auf schwachem Niveau vor dem Tor aber viel zu wenig zustande.
Die Begegnung im 55.000 Zuschauer fassenden Stadion Rajko Mitic fand vor leeren Rängen statt, da der 28-malige serbische Meister für rassistische Vorfälle bestraft worden war. Die Teilnahme an der Champions League würde dem Sieger ein Startgeld in Höhe von 15,25 Millionen Euro bringen, in der Europa League sind nur 2,92 Millionen Euro garantiert.