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Lazio-Fans sorgen wieder für Ärger: Keine Frauen in vorderen Reihen
Die berüchtigten Ultras von Lazio Rom haben mit einer sexistischen Aktion wieder für Aufsehen gesorgt. Die Anhänger des Hauptstadt-Clubs verteilten Flugblätter, auf denen sie Frauen aufforderten, sich im Olympiastadion nicht in den vorderen Reihen des Fanblocks aufzuhalten. „Die Curva Nord stellt für uns einen heiligen Raum dar“, hieß es und die ersten Reihen symbolisierten den „Schützengraben“.
„In den Schützengräben lassen wir Frauen, Ehefrauen und Freundinnen nicht zu, also laden wir sie ein, sich ab der zehnten Reihe zu positionieren“, schrieben die Fans. Der Verein distanzierte sich von der Aktion. „Das ist nicht die Meinung des Clubs. Wir sind gegen jede Diskriminierung“, sagte ein Sprecher. Den Saisonauftakt verlor Lazio mit 1:2 gegen den SSC Neapel.
Die Lazio-Fans hatten im Vorjahr für einen Skandal gesorgt, als sie im Römer Olympiastadion Fotomontagen mit dem Gesicht der im Holocaust getöteten Jüdin Anne Frank in einem Trikot von Stadtrivale AS Rom aufklebten. Der Club wurde vom italienischen Fußball-Verband dafür mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.
Klopp verteidigt hohe Transferausgaben
Jürgen Klopp ist weiterhin kein Freund exorbitanter Transfersummen, sieht sich aber durch die Mechanismen des Fußball-Geschäfts zu teuren Spielerkäufen gezwungen. „Ich mag das immer noch nicht, aber meine Verpflichtung Nummer eins ist, den Verein maximal erfolgreich zu machen“, sagte der Trainer des FC Liverpool dem „Kicker“.
Günstige und gute Spieler zu finden, sei mittlerweile eine fast unmögliche Aufgabe, meinte der frühere Bundesliga-Coach von Mainz 05 und Borussia Dortmund: „Es kommt ganz selten vor, dass du einen siehst und sagst: Wow, der kostet fast nichts und hilft uns – den nehme ich!“
Klopp hatte den Transfer-Wahnsinn oft kritisiert. Mit mehr als 180 Millionen Euro investierte Liverpool allerdings in diesem Sommer so viel wie keine andere englische Mannschaft auf dem Transfermarkt.
Hoeneß nennt Bedingungen für Boateng und Rudy
Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat klare Bedingungen für einen Vereinswechsel der Nationalspieler Jérôme Boateng und Sebastian Rudy benannt. Im Fall von Innenverteidiger Boateng (29) komme „nur noch Paris Saint-Germain in Frage“, sagte Hoeneß am Sonntag in der Sendung „Wontorra – der Fußball-Talk“ des TV-Senders Sky Sport News HD. Der 66-Jährige taxierte auf Nachfrage die Wahrscheinlichkeit, dass Boateng bis zum Ende der Wechselfrist in der Bundesliga am 31. August zum französischen Meister wechselt, „auf fünfzig zu fünfzig“.
Beim 28 Jahre alten Rudy, an dem RB Leipzig und der FC Schalke 04 interessiert sind, sprach Hoeneß erstmals über eine Kaufsumme. 15 Millionen Euro würden „sicherlich nicht reichen“, sagte er. Man werde bei dem Mittelfeldspieler eine Lösung finden, wenn Rudy sich für einen anderen Verein entscheiden sollte und die Ablösesumme stimme. „Ich denke, dass da in der nächsten Woche Entscheidungen getroffen werden“, glaubt Hoeneß. Rudy habe die Gespräche mit beiden Vereinen offensichtlich geführt. Der Nationalspieler will mehr Einsatzzeiten.
Unfall mit Geisterfahrerin: Fürther Nachwuchs verletzt
Bei einem Unfall mit einer Geisterfahrerin sind sieben Jugendspieler des Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth verletzt worden. Drei Akteure aus der U16 des Kleeblatt mussten zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden. Auf der A73 im Süden Nürnbergs war der Reisebus der Fürther frontal mit dem Wagen einer Geisterfahrerin kollidiert.
Sie wurde beim Zusammenstoß lebensgefährlich verletzt, ihr Beifahrer verletzte sich schwer und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Der 42 Jahre alte Busfahrer zog sich leichte Blessuren zu. Das Fürther Nachwuchsteam war mit 19 Spielern und den Trainern auf dem Weg zu einem Freundschaftsspiel beim FC Augsburg gewesen.
Podolskis Club Vissel Kobe bezwingt Bellmare
Der ehemalige Nationalspieler Lukas Podolski hat mit seinem Club Vissel Kobe in der japanischen J-League den nächsten Sieg gefeiert. Die Mannschaft mit dem Weltmeister von 2014 und dem spanischen Star Andrés Iniesta setzte sich am Sonntag gegen Shonan Bellmare mit 2:0 (1:0) durch. Podolski stand die gesamte Spielzeit auf dem Rasen. Nach einer längeren Verletzungspause kommt der Deutsche erst seit kurzem wieder bei seinem Club zum Einsatz. Die Treffer erzielten Hirotaka Mita (37. Minute) und Yuta Goke (76.).
Leverkusen verlängert Vertrag mit Bailey
Bundesligist Bayer Leverkusen hat den Vertrag mit seinem umworbenen Shootingstar Leon Bailey vorzeitig bis 2023 verlängert. Das gab der Club am Sonntag bekannt. Der ursprüngliche Kontrakt des 21 Jahre alten Jamaikaners war bis 2022 gültig. Bailey war im Januar 2017 vom belgischen Erstligisten KRC Genk nach Leverkusen gewechselt und hat seither 44 Pflichtspiele für die Werkself bestritten. Mit zwölf Toren und sieben Vorlagen für Bayer hatte er das das Interesse von internationalen Topclubs auf sich gezogen.
Grindel lässt mögliche Rückkehr von Özil offen
DFB-Präsident Reinhard Grindel hat dem zurückgetretenen Mesut Özil eine Hintertür für eine Rückkehr in die Nationalmannschaft offen gelassen. "Darüber müssten unser Präsidium und der Bundestrainer gemeinsam beraten", sagte Grindel im Interview mit der Bild am Sonntag auf die Frage, ob es für Özil kein Zurück mehr gebe. Allerdings habe es "bislang ja noch nicht einmal ein Gespräch zwischen Jogi Löw und Mesut Özil gegeben", führte der 56-Jährige aus: "Ich weiß, dass das dem Bundestrainer sehr wichtig wäre."
Im Umgang mit der Causa Özil räumte der CDU-Politiker erneut eigene Fehler ein, allerdings kritisierte er auch das Verhalten des Mittelfeldspielers, der in seiner geräuschvollen Rücktrittserklärung auch Rassismusvorwürfe gegen den Verbandsboss geäußert hatte.
Kovac geht von Boateng-Verbleib aus
Trainer Niko Kovac erwartet, dass Nationalspieler Jérôme Boateng dem FC Bayern München erhalten bleibt.
„Es sind zwar noch ein paar Tage bis zum Ende der Wechselfrist. Stand heute gehe ich aber davon aus, dass bei ihm nichts passiert“, sagte der Coach des deutschen Rekordmeisters nach dem 1:0 (0:0)-Pokalsieg im Erstrunden-Match beim Regionalligisten SV Drochtersen/Assel. Dort war der von Paris Saint-Germain umworbene Innenverteidiger mit von der Partie, was als Zeichen für einen Verbleib des 29-Jährigen gedeutet werden kann.
Herzprobleme zwingen Strinic zu Pause
Vizeweltmeister Ivan Strinic vom italienischen Traditionsclub AC Mailand muss aufgrund von Herzproblemen bis auf Weiteres pausieren. Wie die Lombarden mitteilten, leidet der 31 Jahre alte Kroate an einer beginnenden Hypertrophie des Herzmuskels und muss nach weiteren Tests eine Ruhepause einlegen. Die Probleme waren bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden.
Schweinsteiger verliert mit Chicago erneut
Der frühere Weltmeister Bastian Schweinsteiger hat mit Chicago Fire in der nordamerikanischen MLS die achte Niederlage in Folge kassiert. Das Team aus Illinois verlor am Sonnabend (Ortszeit) das Auswärtsspiel gegen die Montreal Impact knapp 1:2 (0:1).
Die Führung der Kanadier fiel bereits in der 6. Spielminute. Nach einem Foulspiel von Schweinsteiger im eigenen Strafraum verwandelte Ignacio Piatti den anschließenden Elfmeter zum 1:0 für Montreal. Chicagos Nemanja Nikolic (70.) konnte in der zweiten Halbzeit den Ausgleich der Gäste erzielen. Für die Entscheidung sorgte Daniel Lovitz in der Nachspielzeit (90.+1).
Barcelona mit 3:0-Pflichtsieg zum Saisonauftakt
Titelverteidiger FC Barcelona und der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen sind mit einem Pflichtsieg in die neue Saison gestartet. Die Katalanen gewannen ihr Auftaktspiel in der Primera División gegen Deportivo Alavés mit 3:0 (0:0). Lionel Messi (64. Minute/90.+3) und Coutinho (83.) trafen am Sonnabendabend für den spanischen Meister. Der Chilene Arturo Vidal wurde nach seinem Wechsel vom FC Bayern München zu Barça in der 85. Minute für Sergio Busquets eingewechselt. Real Madrid bestreitet sein erstes Saisonspiel am Sonntag (22.15 Uhr) gegen den FC Getafe.
Werder-Aufsichtsrat: Zu viel Fußball bei ARD und ZDF
Marco Bode hat als Aufsichtsratschef von Werder Bremen ARD und ZDF für ihre Fokussierung auf Fußball kritisiert. „Ich denke, dass die öffentlich-rechtlichen Sender sich stärker um andere Sportarten kümmern müssten“, sagte Bode der „Welt am Sonntag“. „Der hoch kommerzialisierte Fußball macht andere Sportarten klein.“
Der frühere Werder-Spieler appellierte an den gesellschaftlichen Auftrag der Sender. „ARD und ZDF sollten anders als die privaten Sender nicht so sehr auf die Quoten schauen“, sagte Bode. Übertragungsrechte für Sportarten wie Volleyball, Tischtennis oder Reiten kosteten wenig oder gar kein Geld. Der Aufsichtsratschef sieht jedoch auch die Sportarten selbst in der Pflicht, sich zu verändern. „Man kann über neue Formate nachdenken, die mehr Aufmerksamkeit erzeugen“ – wie etwa die im Fernsehen sehr erfolgreich übertragenen European Championships.
„Werdet von uns hören!“: Fan-Proteste gegen DFB
Zahlreiche Fan-Clubs der Mannschaften aus der 1. und 2. Bundesliga haben bei den Erstrunden-Spielen im DFB-Pokal mit Plakaten gegen den Deutschen Fußball-Bund protestiert. „DFB, DFL & Co. – Ihr werdet von uns hören!“, heißt das Motto, mit dem die Fanszene am Pokal-Wochenende in einer bundesweiten Aktion auf mangelnde Ergebnisse in dem vor einem Jahr begonnenen Dialog mit dem Verband hinweisen wollte.
Das Motto zeigten auf einem Spruchband unter anderem vor oder während der Pokalspiele die Anhänger von Werder Bremen, FC Bayern München, VfB Stuttgart, 1. FC Kaiserslautern, Dynamo Dresden und Bayer Leverkusen.