Ulm. Eintracht scheitert beim Viertligisten gleich zum Auftakt. Das war zuvor nur vier anderen Clubs passiert – auch dem HSV.
Eintracht Frankfurt hat sich beim Viertligisten SSV Ulm 1846 blamiert und ist als erster Titelverteidiger seit 22 Jahren in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Der Bundesligist verlor am Sonnabend 1:2 (0:0) gegen den Fußball-Regionalligisten und muss eine Woche nach dem heftigen 0:5 im Supercup gegen den FC Bayern München bereits die zweite schmerzhafte Niederlage der Saison erklären. Beim Ulmer Pokal-Comeback nach 17 Jahren Pause trafen Steffen Kienle (48. Minute) und Vitalij Lux (75.) vor 18.440 Zuschauern im ausverkauften Donaustadion. Gonçalo Paciência gelang in der 90. Minute nur noch der Anschlusstreffer für Frankfurt.
Die Eintracht bekam zwei Tore wegen Abseits aberkannt. Luka Jovic traf in der ersten Halbzeit den Pfosten, Lucas Torro in der zweiten. Zuletzt war der 1. FC Kaiserslautern 1996 als Titelverteidiger in der ersten Runde gescheitert. Insgesamt ist Frankfurt nun der fünfte Verein nach Lautern, Werder Bremen (1994), Kickers Offenbach (1979) und dem HSV (1963), der als Pokalsieger in der ersten Runde ausscheidet.
Eine Woche vor dem Bundesligastart beim SC Freiburg steht Trainer Adi Hütter bereits unter massivem Druck. Vor allem, weil sich seine Mannschaft gegen den württembergischen Pokalsieger von Beginn auch in der Rolle des Favoriten richtig schwertat. Schon in der ersten Minute musste Eintrachts neuer Torwart Frederik Rönnow einen Schuss von Lennart Stoll an die Latte lenken, auch die zweite Gelegenheit der Partie ging nach neun Minuten auf das Konto des SSV – sehr zur Freude der Zuschauer im erstmals seit dem Bundesliga-Abschied vor 18 Jahren wieder ausverkauften Donaustadion.
Jovic zweimal im Pech
Bis zur ersten klaren Chance für die ohne den angeschlagenen Vizeweltmeister Ante Rebic angereisten Hessen dauerte es aber mehr als eine halbe Stunde. Sébastien Haller verpasste die Hereingabe von Danny da Costa. Zwei Minuten später scheiterte Luka Jovic am Pfosten (37.). Pech hatte Jovic in der 40. Minute, als sein Tor wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Eine knappe Entscheidung.
Ulm machte dennoch unbeirrt weiter – und belohnte sich mit der ersten Aktion nach der Pause. Steffen Kienle stand nach einem Freistoß am besten und schoss den Ball nach einem Pfostenkopfball von Ardian Morina aus kurzer Distanz ins Netz. In der Liga hat der 23 Jahre alte Stürmer bereits drei Tore erzielt. Frankfurt wurde zielstrebiger und kam zu guten Chancen. Neuzugang Torro traf den Pfosten (65.), Jovic scheiterte frei vor SSV-Torwart Christian Ortag (74.). Dann konterte Ulm, Lux traf – und der Titelverteidiger war draußen.