Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Saudi-Arabien schafft Achtungserfolg
Deutschlands Generalproben-Gegner Saudi-Arabien hat beim Debüt von Italiens neuem Fußball-Nationaltrainer Roberto Mancini einen Achtungserfolg knapp verpasst. In St. Gallen verloren die bei der WM in Russland vertretenen Araber am Montagabend gegen die nicht qualifizierten Italiener mit 1:2 (0:1). Mancini war im Mai als Nachfolger des nach der verpassten WM-Teilnahme entlassenen Gian Piero Ventura Nationalcoach geworden, nachdem U21-Coach Luigi Di Biagio für zwei Spiele als Interimstrainer eingesprungen war.
Bei seinem Comeback nach fast vier Jahren brachte Mario Balotelli, 2012 im EM-Halbfinale mit zwei Toren der Deutschland-Schreck, Italien in Führung (21.). Andrea Belotti (68.) erzielte das 2:0, der für Leganes in Spanien spielende Mittelfeldspieler Yahya Al Shehri verkürzte (72.).
Saudi-Arabien ist am 8. Juni in Leverkusen letzter Gegner von Weltmeister Deutschland vor dessen Abreise nach Russland. Die zum fünften Mal für eine WM qualifizierten Saudis bestreiten bei der Endrunde am 14. Juni das Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Russland und treffen in der Gruppe A zudem auf Uruguay und Ägypten.
Frankreich schlägt Irland
Frankreich bezwang 20 Tage vor seinem ersten Gruppenspiel in Russland gegen Australien im Stade de France Irland mit 2:0 (2:0) und bot vor allem im ersten Durchgang eine gute Vorstellung. Olivier Giroud (40.) und Nabil Fekir (44.) erzielten die Treffer für den EM-Gastgeber von 2016.
Der Weltmeister von 1998, der in Russland in der Vorrunde zudem noch auf Dänemark und Peru trifft, spielt im Rahmen seiner WM-Vorbereitung noch gegen Italien und die USA. Corentin Tolisso vom deutschen Meister Bayern München stand gegen WM-Zuschauer Irland in der Startelf der Equipe Tricolore und wurde in der 77. Minute durch Paul Pogba ersetzt, Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart wurde in der 82. Minute eingewechselt.
Portugal nur Unentschieden gegen Tunesien
Bei Fußball-Europameister Portugal ist 17 Tage vor dem Start der WM-Endrunde in Russland (14. Juni bis 15. Juli) noch reichlich Sand im Getriebe. Noch ohne Champions-League-Sieger und Superstar Cristiano Ronaldo mussten sich die Portugiesen im Duell der WM-Teilnehmer gegen Tunesien mit einem 2:2 (2:1) begnügen.
Andre Silva (22.) und Joao Mario (34.) trafen in Braga für die Gastgeber, die in der Gruppe B auf Ex-Weltmeister Spanien, den Iran und Marokko treffen. Anice Badri (39.) und Fakhreddine Ben Youssef (64.) erzielten die Treffer für die Nordafrikaner, die in der Gruppe G gegen Belgien, England und Panama um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen. Bei Portugal spielte Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund, der der einzige Bundesligaspieler im WM-Aufgebot des EM-Champions ist, die erste Hälfte.
Neuer-Comeback gegen U20
Die WM-Teilnahme von DFB-Kapitän Manuel Neuer wird immer wahrscheinlicher: Der 32 Jahre alte Torwart vom FC Bayern bestand nach über achtmonatiger Verletzungspause den ersten echten Härtetest im Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Eppan/Südtirol. Neuer stand beim 7:1-Erfolg im Testspiel gegen die DFB-Junioren 30 Minuten im Tor der DFB-Auswahl.
Die Tore für das Team von Bundestrainer Joachim Löw erzielten Leroy Sane (2), Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Julian Brandt, Mario Gomez und Neuling Nils Petersen. Für die U20 traf Görkem Saglam vom Zweitligisten VfL Bochum. Die wichtigste Erkenntnis für Löw war aber, dass bei Neuer der verletzte Mittelfuß offenbar hält. Schon in den jüngsten Trainingseinheiten in der Sportzone Rungg hatte der Münchner Keeper einen starken Eindruck hinterlassen.
Am Mittwoch ist ein weiterer Test des DFB-Teams gegen die U20 geplant. Die eigentliche Bewährungsprobe für Neuer folgt dann aber am Sonnabend (18 Uhr/ZDF) im Länderspiel in Klagenfurt gegen Österreich. "Ich glaube, das kann man so klar sagen: Gegen Österreich sollte Manuel spielen können. Wenn er da auch keinen Einsatz hat, braucht man über eine WM nicht zu reden", sagte Torwarttrainer Andreas Köpke der "Süddeutschen Zeitung". Löw hatte bereits betont, dass Neuer nur als Nummer eins zur WM nach Russland fahren würde – wenn er fit sein sollte.
Brdaric neuer Erfurt-Coach
Thomas Brdarić ist neuer Trainer beim Drittliga-Absteiger FC Rot-Weiß Erfurt. Der 43 Jahre alte ehemalige Stürmer wurde kurioserweise vom vorläufigen Insolvenzverwalter Volker Reinhardt vorgestellt. „Wir freuen uns auf die bevorstehende Zusammenarbeit mit Thomas Brdarić und hoffen natürlich sehr, gemeinsam Rot-Weiß Erfurt wieder auf Erfolgskurs zu bringen“, sagte Reinhardt.
Brdarić trainiert derzeit noch den Berliner Oberligisten Tennis Borussia. Die Zusammenarbeit endet aber nach der Saison. Nach dem Abstieg und der Insolvenz will der FC Rot-Weiß einen Neuanfang starten. Brdarić spielte viele Jahre in der 1. Bundesliga, wurde zweimal deutscher Vize-Meister mit Bayer Leverkusen und gehörte eine Zeit lang zum Kader der deutschen Nationalmannschaft. Er kam in der DFB-Elf auf insgesamt acht Einsätze und nahm an der Europameisterschaft 2004 in Portugal teil.
Wolf-Wechsel nach Dortmund perfekt
Borussia Dortmund hat den Transfer von Marius Wolf von DFB-Pokal-Sieger Eintracht Frankfurt perfekt gemacht. Der 23 Jahre alte Offensivspieler unterschrieb beim Champions-League-Teilnehmer einen Vertrag bis 2023. Medienberichten zufolge soll er eine Ausstiegsklausel in Höhe von fünf Millionen Euro gehabt haben.
Wolf war im Januar 2017 zunächst als Leihgabe von Hannover 96 zur Eintracht gekommen und kurz darauf fest verpflichtet worden. Ab dem fünften Spieltag der abgelaufenen Saison eroberte er einen Stammplatz und gehörte mit fünf Toren und neun Vorlagen zu den Leistungsträgern der Eintracht. Auch auf dem Weg zum Pokalsieg wurde er in jedem Spiel eingesetzt.
„Mein Ziel ist es, mit Dortmund in den kommenden Jahren erfolgreich zu sein und möglichst auch den einen oder anderen Titel zu gewinnen“, sagte Wolf. Er ist der zweite Neuzugang des BVB nach dem ablösefreien Torhüter Marwin Hitz vom FC Augsburg.
Südkorea gewinnt Testspiel
Der deutsche Gruppengegner Südkorea kommt in der Vorbereitung auf die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) langsam besser in Form. Der frühere HSV-Profi Heung-Min Son führte die Asiaten am Montag in Daegu mit seinem Tor in der 60. Minute zum 2:0 (0:0) gegen Honduras. Den zweiten Treffer erzielte der eingewechselte Moon Seon-Min (72.).
Südkorea hatte zuletzt in Länderspielen gegen Polen (2:3) und Nordirland (1:2) Niederlagen kassiert. Auch mit Lettland hatte die Mannschaft von Trainer Shin Tae-Yong zuvor beim 1:0 Probleme. Die deutschen Weltmeister fordert der zweimalige Asienmeister in der WM-Vorrunde im letzten Gruppenspiel am 27. Juni in Kasan heraus. Weitere gemeinsame Gegner sind Schweden und Mexiko.
Vor dem WM-Start testet Südkorea noch gegen Bosnien-Herzegowina (1. Juni), Bolivien (7. Juni) und den Senegal (11. Juni).
Rose nicht nach Leipzig
Die Trainersuche beim Bundesligisten RB Leipzig gestaltet sich immer schwieriger. Denn mit Marco Rose fällt ein weiterer möglicher Kandidat als Nachfolger von Ralph Hasenhüttl weg. Der gebürtige Leipziger Rose verlängerte am Montag seinen Vertrag bei RB Salzburg vorzeitig bis 2020. „Ich freue mich, dass wir die guten Gespräche jetzt zu einem positiven Ende gebracht haben“, sagte Rose in einer Pressemitteilung des Vereins und betonte: „Ich bin sehr gern in Salzburg, weil ich mich hier wohlfühle und mich mit dem Zugang des Clubs, mit jungen Spielern erfolgreich Fußball zu spielen, voll identifizieren kann.“
Der frischgekürte österreichische Meister war mit dem 41-jährigen Coach bis ins Halbfinale der Europa League vorgedrungen. Im Vorjahr gewann Rose, der bereits seit 2013 Trainer beim FC Red Bull Salzburg ist, mit der U19 sensationell die Uefa Youth League. Am 15. Juni 2017 wurde der ehemalige deutsche Bundesliga-Spieler zum Cheftrainer des Serienmeisters bestellt. „Wir sind sehr froh, die Spekulationen um unseren Trainer Marco Rose mit der heutigen Vertragsverlängerung beenden zu können“, sagte RB-Sportdirektor Christoph Freund.
Offen ist jedoch, ob die Salzburger Amadou Haidara halten können. Der 20-jährige Mittelfeldspieler soll in Leipzig die Nachfolge des zum FC Liverpool gewechselten Naby Keita antreten. Laut übereinstimmenden Medienberichten sollen sich die Clubs bereits geeinigt haben.
Aue braucht neuen Trainer
Erzgebirge Aue muss sich für die kommende Saison in der 2. Bundesliga einen neuen Trainer suchen. Wie die Sachsen sechs Tage nach dem Klassenerhalt durch die erfolgreiche Relegation gegen den Drittliga-Dritten Karlsruher SC mitteilten, wird der Vertrag mit Hannes Drews zum 30. Juni 2018 in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.
Die vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit erfolge auf Wunsch des Trainers aus persönlichen Gründen, die in einem vertrauensvollen Gespräch zwischen ihm und dem Präsidenten Helge Leonhardt dargelegt worden seien. "Ich bedauere diese Entscheidung außerordentlich, da Hannes sowohl menschlich, als auch fachlich hervorragend ins Team passte und letztendlich wesentlich zum verdienten Klassenerhalt beitrug. Jedoch habe ich, in Abstimmung mit dem Vorstand, aufgrund sehr persönlicher Gründe dem Wunsch entsprochen", sagte Leonhardt.
Drews äußerte selbst: "Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen. Ich hatte hier neun Monate voller Höhen und Tiefen, die letztendlich mit dem großen Ziel Klassenerhalt verbunden waren. Ich danke dem Verein außerordentlich, insbesondere dem Präsidenten, dem Trainerteam, der Mannschaft und den Fans, sowie allen anderen Unterstützern des FC Erzgebirge Aue." Im September 2017 hatte Drews bei Erzgebirge Aue die Nachfolge von Thomas Letsch angetreten.
Chinesen steigen bei Berliner Regionalligaclub ein
Ein finanzstarker Investor aus China soll vor dem Einstieg beim Viertligisten Viktoria 1889 Berlin stehen. Gerüchten zufolge wollen die Milliardäre Alex Zheng und Chien Lee innerhalb von zehn Jahren 90 Millionen Euro in den Verein pumpen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.
"Ich will das nicht bestätigen, aber auch nicht verneinen. Wir sind in intensiven Gesprächen, in denen so etwas nicht ausgeschlossen ist", sagte Viktorias 2. Vorsitzender Harald Sielaff der Bild und erklärte. "Im Juni werden wir ein Ergebnis verkünden."
Der Verein ist 2013 aus der Fusion von BFC Viktoria 1889 und dem LFC Berlin entstanden und im Stadtteil Lichterfelde beheimatet. Der Vorgängerklub BFC Viktoria wurde 1908 und 1911 deutscher Meister. Zum aktuellen Kader des Regionalligisten gehört Karim Benyamina, früherer Kultstürmer von Zweitligist Union Berlin.
Die Investoren Zheng und Chien Lee sind im Fußball keine Unbekannten und haben 2016 bereits rund 100 Millionen Euro in den französischen Erstligisten OGC Nizza investiert, den Lucien Favre vor seinem Wechsel zu Borussia Dortmund trainiert hat.
Cottbus-Fans posieren in Ku-Klux-Klan-Kapuzen
Nach einer ungenehmigten Versammlung von Fans mit Kapuzen im Stil des Ku-Klux-Klans in Cottbus ermittelt der polizeiliche Staatsschutz. Es kursiere ein Bild im Internet, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Süd am Montag. Darauf sind mehrere Personen zu sehen, die nach dem Spiel FC Energie Cottbus gegen SC Weiche Flensburg auf dem Marktplatz der Lausitzstadt weiß maskiert posieren. Zudem hielten sie ein Transparent in die Kamera, ein Feuer brannte.
Von der Aktion hatte die Polizei erst im Anschluss erfahren. Daraufhin sei Anzeige erstattet worden, hieß es. Zu Details der Ermittlungen wollte die Polizei keine Angaben machen. Unklar war zunächst, wer das Foto aufgenommen hat. Von der Szene wurde in sozialen Netzwerken nur eine Aufnahme geteilt.
Mit dem 0:0 im Rückspiel der Aufstiegsrunde hatte Energie den Aufstieg in die Drittklassigkeit nach zwei Jahren in der Regionalliga perfekt gemacht. Im Stadion der Freundschaft waren die Feierlichkeiten friedlich verlaufen.
Kroos reist am Sonnabend zum Nationalteam
Toni Kroos wird nach seinem Champions-League-Hattrick mit Real Madrid am Sonnabend ins WM-Trainingslager der Nationalmannschaft nach Eppan (Italien) reisen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund am Montag mit. Kroos fehlt damit im Länderspiel am Sonnabend (18 Uhr/ZDF) in Klagenfurt gegen Österreich.
Mit dem Mittelfeldstrategen hat Joachim Löw seinen vorläufigen WM-Kader mit 27 Spielern komplett beisammen. Bis zum 4. Juni muss der Bundestrainer beim Weltverband Fifa sein endgültiges 23er-Aufgebot melden. Der Münchner Jérôme Boateng trainiert nach einer Muskelverletzung im Adduktorenbereich derzeit noch individuell. Ein Einsatz gegen Österreich kommt für den Innenverteidiger noch zu früh.
Randale in Mannheim: Wie die Pyrotechnik ins Stadion kam
Bengalos und Böller statt Bratwürsten und Bier? Eine „Grillparty“ der Waldhof-Ultras könnte die Grundlage für die massiven Ausschreitungen rund um das abgebrochene Spiel in Mannheim gewesen sein. Wie der Club am Montag bestätigte, fand in der Nacht zum Sonnabend die Feier der Fan-Gruppierung im Carl-Benz-Stadion statt. Bei dieser Gelegenheit wurden möglicherweise Teile des verbotenen Pyrotechnik-Materials in der Arena deponiert.
Die Pyrotechnik kam am Sonntag beim Rückspiel in den Play-offs um den Aufstieg in die 3. Liga zwischen den Regionalligisten Waldhof Mannheim und KFC Uerdingen zum Einsatz. Das Abbrennen durch vermummte Waldhof-Fans sorgte am Ende für den Abbruch der Partie. Daneben kam es zu zahlreichen weiteren Ausschreitungen. Eigentümer des Stadions ist die Stadt Mannheim. Ob den Behörden im Rathaus ein Vorwurf gemacht werden kann oder ob die Ultras ohne Erlaubnis „gegrillt“ haben, ist noch offen.
Bilanz: 45 Verletzte
Die Polizei will die Täter mit Hilfe von Videoaufnahmen ermitteln. „Es sind mehrere Kameraeinstellungen, die jetzt komplett gesichtet werden“, sagte ein Polizeisprecher am Montag. „Das kann sich über mehrere Wochen hinziehen.“ Durch die Videoaufnahmen wollen die Ermittler auch herausfinden, wie viele Raketen gezündet wurden und von wem, wie der Sprecher sagte. Bei den Ausschreitungen am Sonntag sind nach Polizeiangaben 45 Personen verletzt worden. Darunter waren sechs Polizisten.
„Es wird auf jeden Fall bei jeder Tat ein Strafverfahren eingeleitet“, kündigte der Sprecher an – notfalls gegen unbekannt. Ihm zufolge kommen zahlreiche Delikte in Frage – von Körperverletzung über Landfriedensbruch bis hin zu Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz.
Harte Strafe droht
Dem Verein droht eine harte Strafe vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Kontrollausschuss hat Ermittlungen aufgenommen. Am Ende wird nach der erwarteten Anklageerhebung das Sportgericht über die Sanktion entscheiden.
Laut der Rechts- und Verfahrensordnung dürfte die Partie, die in der 82. Minute beim Stand von 1:2 von Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) abgebrochen wurde, vom Sportgericht mit 2:0 für die Gäste gewertet werden. Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet. Nach dem 1:0 im Hinspiel wird Uerdingen aufsteigen. Mannheim ist zum dritten Mal in Folge in den Play-offs gescheitert.
Der DFB hat nach dem Mannheimer Spielabbruch das Ende der Gesprächsbereitschaft mit Fans signalisiert. „Der deutsche Fußball ist den Fans weite Schritte entgegengegangen. Und wenn das die Antwort auf ein Entgegenkommen und ein Dialogangebot ist, sind wir jetzt am Ende angekommen“, sagte Vizepräsident Ronny Zimmermann dem „Mannheimer Morgen“. „Ich habe so etwas noch nie erlebt, einen Spielabbruch auf so einer Ebene. Da müssen wir nicht mehr über Fußballkultur sprechen, mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben.“
DAZN verpflichtet Mertesacker als Experten
Der Livestreamingdienst DAZN steigt in der kommenden Saison in die Berichterstattung über die Europapokal-Wettbewerbe ein und hat sich Weltmeister Per Mertesacker als Experten geholt. DAZN wird künftig als Sublizenznehmer von Sky Deutschland etwa 110 Spiele zeigen. Zudem wird der Dienst alle 205 Partien der Europa League übertragen. Die Preise für die Kunden werden laut dem zahlungspflichtigen Portal nicht erhöht.
Mertesacker (33) soll nach Angaben von DAZN vom Montag die Topspiele begleiten. Der Verteidiger hat nach der Premier-League-Saison seine Karriere bei Arsenal beendet und leitet künftig die Nachwuchsakademie des Clubs aus London.
Die Champions League wird in der neuen Saison in Deutschland nicht mehr im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. In der kommenden Spielzeit übertragen nur der Pay-TV-Sender Sky und DAZN die Spiele. Fans, die alle Spiele mit deutscher Beteiligung schauen möchten, benötigen künftig zwei Abonnements. Nur wenn ein deutscher Verein im Endspiel steht, gibt es eine Übertragung im frei empfangbaren Fernsehen.
Sky wird in der kommenden Champions-League-Saison 34 Spiele live sowie 40 Konferenzen senden. DAZN zeigt die übrigen der insgesamt 138 Partien von Europas wichtigstem Club-Wettbewerb. Das ZDF hatte sechs Jahre lang pro Saison jeweils 17 Spiele live im Free-TV gezeigt, zuletzt am Sonnabend das Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool (3:1).
Mignolet fühlt mit Karius
Liverpool-Keeper Loris Karius kann nach seinen entscheidenden Patzern im Champions-League-Finale auch bei seinem Torhüter-Rivalen Simon Mignolet Trost suchen. „Wenn er reden will, bin ich natürlich da. Jeder Torwart hat Verständnis für ihn“, sagte der 30 Jahre alte Belgier englischen Medien. Karius hatte Mignolet vom Stammplatz im Tor des englischen Spitzenclubs verdrängt, beim 1:3 gegen Real Madrid im Endspiel der Königsklasse aber zwei schwere Fehler begangen.
„Ich war selbst in dieser Situation, mit diesen Dingen beschäftigt man sich für sich selbst“, sagte Mignolet, der selbst durch einige Pannen beim FC Liverpool in die Kritik geraten war. Er habe Karius an seine starken Leistungen auf dem Weg ins Finale erinnert, sagte Mignolet. „Aber es ist natürlich schwer, jetzt etwas zu ihm zu sagen und es ihm verständlich zu machen“, fügte Mignolet hinzu.
Auch in der Trauer über die Niederlage und die Fehler von Karius werde der FC Liverpool zusammenstehen, versicherte der Torwart. Karius hatte sich für die Unterstützung vieler Fans bedankt. „Wir werden stärker zurückkehren“, schrieb der 24-Jährige bei Twitter.
Auch Mignolet glaubt daran, dass Karius stärker aus der Situation hervorgehen kann. „Ganz sicher, er ist noch jung. Wir haben alle Mittel in Liverpool, um ihm dabei zu helfen“, sagte Mignolet. Allerdings gibt es Spekulationen, dass Liverpool und Trainer Jürgen Klopp auf der Suche nach einem neuen Stammkeeper sind. Gehandelt werden Brasiliens Nationaltorhüter Alisson Becker (AS Rom), der Slowene Jan Oblak (Atlético Madrid) oder Italiens Nationaltorwart Gianluigi Donnarumma (AC Mailand).
Machín übernimmt Sevilla
Der spanische Erstligist FC Sevilla hat Pablo Machín (43) vom Ligakonkurrenten FC Girona als neuen Trainer verpflichtet. Das bestätigte Girona am Montag. Der neue Coach der Andalusier erhält einen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2020. Machín war seit 2014 bei Girona tätig gewesen und hatte den Club in der abgelaufenen Saison auf Tabellenplatz zehn geführt. Der FC Sevilla war Siebter geworden.
Sevilla hatte Ende April Coach Vincenzo Montella nach nur vier Monaten entlassen. Die Andalusier, die im Viertelfinale der Champions League an Bayern München gescheitert waren, hatten damit auf die Talfahrt in der Primera División in der Schlussphase der Saison reagiert. Montellas Nachfolger im Saisonendspurt wurde Joaquín Caparros, der den Verein bereits von 2000 bis 2005 betreut hatte.
Schalke will offenbar Dwamenas
Vizemeister Schalke 04 verhandelt nach Informationen der Zeitung „Blick“ mit Stürmer Raphael Dwamena vom Schweizer Pokalsieger FC Zürich. Der 22 Jahre alte Nationalspieler Ghanas hätte im vergangenen Sommer zum englischen Erstligisten Brighton and Hove Albion wechseln sollen, die Briten nahmen aber Abstand von dem 13-Millionen-Euro-Transfer, offiziell wegen Problemen bei der medizinischen Untersuchung.
Die Züricher hatten sich über das Ergebnis „sehr erstaunt“ gezeigt, da sie den Spieler kurz zuvor selbst untersucht hatten. Dwamena spielte daraufhin in der vergangenen Saison weiterhin für Zürich und erzielte in 36 Pflichtspielen 13 Tore. Beim 2:1 im Pokalendspiel gegen Meister Young Boys Bern am Sonntag fehlte er gelbgesperrt.
Geht Badstuber nach Italien?
Der italienische -Erstligist Lazio Rom will Ex-Nationalspieler Holger Badstuber vom Bundesligisten VfB Stuttgart verpflichten. Dies berichtet die „Gazzetta dello Sport“. Angeblich habe der Hauptstadtclub Einigung mit dem 29-Jährigen über einen Vertrag erzielt, es seien nur noch Details zu klären, berichtete das Blatt.
Badstuber könnte ablösefrei vom VfB nach Rom wechseln. Auch Besiktas Istanbul und Fenerbahce Istanbul sollen Interesse am Ex-Münchner bekundet haben.
Derweil buhlt AS Rom um den Tschechen Pavel Kaderabek (26) von Bundesligist 1899 Hoffenheim. Dies berichtet der „Corriere dello Sport“. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro.
Bendtner droht WM-Aus
Der dänische Nationalstürmer Nicklas Bendtner droht die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) verletzungsbedingt zu verpassen. Der ehemalige Bundesliga-Legionär vom VfL Wolfsburg erlitt beim Ligaspiel seines norwegischen Clubs Rosenborg Trondheim gegen Spitzenreiter Brann Bergen (1:2) am Sonntag eine Muskelverletzung und erlebte das Ende der Partie weinend auf der Bank.
Trondheims Mannschaftsarzt Haakon Schwabe sagte der norwegischen Zeitung Verdens Gang: „Normalerweise dauert so eine Verletzung zwei bis drei Wochen. Das wird ein ganz enger Wettlauf mit der Zeit.“
Dänemark trifft in der Vorrundengruppe C auf Peru (16. Juni), Australien (21. Juni) und Frankreich (26. Juni). Vor Turnierbeginn testet der Europameister von 1992 gegen die deutschen WM-Gruppengegner Schweden (2. Juni) und Mexiko (9. Juni).
Doping: Harte Vorwürfe gegen Fifa
Jim Walden, Anwalt des Whistleblowers Grigorij Rodtschenkow, hat den Weltverband Fifa wegen der ergebnislosen Untersuchungen zu russischen Dopingvergehen hart attackiert. „Ich erwarte mittlerweile fast, dass viele internationale Sportorganisationen sich aus verschiedenen Gründen weigern, ernsthafte Ermittlungen durchzuführen“, teilte Walden in einem Statement mit: „Sie wollen Russlands Dopingbetrug unter den Teppich kehren. Die Fifa reiht sich da einfach nur ein.“
In der vergangenen Woche hatte die Fifa den Kader Russlands für die Heim-WM (14. Juni bis 15. Juli) von den jüngsten Dopingverdächtigungen freigesprochen. Die Untersuchungen seien „mangels ausreichender Beweise für das Vorliegen eines Verstoßes“ eingestellt worden. Im Zuge des russischen Staatsdopingskandals sind auch die Fußballer in den Fokus gerückt.
Walden forderte zudem nun vom US-Kongress ein Gesetz, das es erlaubt, Doping bei internationalen Sportereignissen strafrechtlich zu verfolgen: „Sonst wird sich diese Situation nie verbessern, sonst werden saubere Athleten nie geschützt.“