Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Englische Profis stehlen Taxi
Beim Premier-League-Schlusslicht West Bromwich Albion geht es offenbar drunter und drüber. Vier Profis gestanden nach der Rückkehr aus einem Kurztrainingslager in Spanien den Diebstahl eines Taxis während eines unerlaubten Ausflugs ins Nachtleben von Barcelona. Über die Vereinsmitteilung hinaus bestätigte die spanische Polizei, die englischen Nationalspieler Jonny Evans und Jake Livermore sowie den walisischen Auswahlspieler Boaz Myhill und Ex-Nationalspieler Gareth Barry vor ihrem Rückflug auf die Insel zur Sache verhört zu haben. Entscheidungen über juristische und vereinsinterne Sanktionen gegen die diebischen Nachtschwärmer stehen noch aus.
Auweia, HSV: Jetzt gewinnt sogar Mainz
Der FSV Mainz 05 hat die Abstiegssorgen des HSV vergrößert. Der neue Club des langjährigen HSV-Torwarts René Adler hat ohne den verletzten Adler überraschend mit 2:0 bei Hertha BSC Berlin gewonnen. Der Schwede Robin Quaison erzielte beide Tore (40./65. Minute).
Trotz des ersten Auswärtserfolgs der Saison bleibt die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz mit nun 23 Punkten auf dem Relegationsrang. Der HSV hat 17 Punkte und kann sich selbst mit einem Sieg über Bayer Leverkusen an diesem Sonnabend nicht verbessern. Für die Hertha war es erst die zweite Niederlage im Fußball-Jahr 2018.
Dutt-Debüt beim VfL Bochum misslingt
Das Debüt von Robin Dutt auf der Trainerbank des abstiegsbedrohten VfL Bochum ist missglückt. Im ersten Spiel in der 2. Liga unter dem neuen Coach unterlag der VfL am Freitagabend beim 1. FC Heidenheim mit 0:1 (0:1). John Verhoek (23. Minute) erzielte vor 10.000 Zuschauern den entscheidenden Treffer für die Gastgeber.
Dutt dagegen verpasste es, sich mit den Bochumern von den Abstiegsrängen der Tabelle abzusetzen. Im ungünstigsten Fall könnte der Revierclub an diesem Spieltag noch auf den Relegationsrang abrutschen. Die Heidenheimer dagegen sicherten sich einen Platz im oberen Mittelfeld der Liga.
Kaiserslautern verliert erstmals unter Frontzeck
Der stark abstiegsbedrohte 1. FC Kaiserslautern hat im dritten Spiel unter Trainer Michael Frontzeck erstmals verloren. Nach schwacher Leistung unterlag der Tabellenletzte der 2. Liga am Freitagabend dem SV Sandhausen mit 0:1 (0:0). Philipp Förster (78. Minute) gelang spät der entscheidende Treffer zum letztlich verdienten Erfolg der Gäste, die vorerst auf den vierten Tabellenplatz vorrückten. Der FCK dagegen verpasste vor 23.811 Zuschauern auf dem Betzenberg den dritten Sieg nacheinander und steht weiter am Ende der Liga.
Doch schon an diesem Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) bietet sich Frontzecks Team die nächste Chance auf drei Punkte, wenn es zum Wiederholungsspiel beim SV Darmstadt 98 kommt.
Seifert für Videobeweis in der Zweiten Liga
DFL-Boss Christian Seifert kann sich den Videobeweis im Falle einer Freigabe durch die Regelhüter mittelfristig auch in der 2. Bundesliga vorstellen. Sollte das International Football Association Board (IFAB) auf seiner Sitzung am 3. März in Zürich das derzeit in der Probephase befindliche technische Hilfsmittel zulassen, „wird es in der nächsten Saison in der Bundesliga eingeführt“, sagte Seifert der englischen Tageszeitung „The Times“. Zudem würde man dann darüber nachdenken, ob der Videobeweis auch für die 2. Liga umsetzbar wäre.
Eine kurzfristige Einführung im deutschen Unterhaus erscheint allerdings ausgeschlossen. Zunächst müssten der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball-Liga wichtige Parameter wie Kosten, technische Voraussetzungen, Infrastruktur und Personal prüfen.
Seifert sprach sich vor der IFAB-Entscheidung erneut für die weltweite Einführung des Videobeweises aus. „Das ist die größte technische Innovation in der Geschichte des Spiels“, sagte der DFL-Geschäftsführer. In der Bundesliga seien in dieser Saison schon 75 Fehlentscheidungen korrigiert worden.
„Wenn wir 75 gravierende Fehler vermeiden können, die vielleicht den Unterschied ausmachen, ob ein Verein absteigt oder nicht, in die Champions League kommt oder ob ein Trainer seinen Job verliert, dann sollten wir den Videobeweis nutzen“, sagte Seifert.
Dortmund ohne Kagawa – Schmelzer fraglich
Borussia Dortmund muss im Sonntagsspiel bei Borussia Mönchengladbach (18 Uhr/Sky) auf Shinji Kagawa verzichten. Der Japaner leidet immer noch an einer Sprunggelenksverletzung, die er sich am vergangenen Sonnabend im Spiel gegen den HSV zugezogen hatte. „Für das Wochenende wird es nicht klappen“, sagte Trainer Peter Stöger.
Ob Marcel Schmelzer nach seinem Muskelfaserriss in der Wade in den Kader zurückkehrt, soll erst kurzfristig entschieden werden. „Wir entscheiden nach dem Abschlusstraining, ob es Sinn macht, ihn ins Aufgebot zu nehmen. Es ist kein großes Problem, aber er fühlt sich noch nicht hundertprozentig“, sagte Stöger über den BVB-Kapitän.
Den Gegner schätzt der Österreicher trotz der momentanen Krise stark ein. „Es ist nicht lange her, da ist die Borussia zu Recht gelobt worden. Zuletzt haben sie mehrfach mit Pech verloren. Aber ich sehe, was die Mannschaft an Potenzial zur Verfügung hat“, sagte Stöger, der das Momentum aus dem Last-Minute-Sieg gegen Atalanta Bergamo (3:2) in der Zwischenrunde der Europa League mitnehmen möchte. Mit einem Sieg könne man sich im Kampf um die Champions-League-Plätze „richtig Luft verschaffen“, so Stöger.
Eberl stärkt Hecking den Rücken
Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl hat Trainer Dieter Hecking nach der jüngsten Pleiten-Serie den Rücken gestärkt. „Wir haben drei Spiele verloren – nicht neun oder zehn. Das ist zum ersten Mal in der Amtszeit von Dieter Hecking, dass wir drei Spiele hintereinander nicht gepunktet haben. Ich bin weit davon entfernt, alles infrage zu stellen“, sagte Eberl am Freitag zwei Tage vor dem Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund.
Ob die in der Offensive zuletzt glücklosen Gladbacher bei der Partie am Sonntag auf Angreifer Raffael setzen können, war ungewiss. „Wir müssen bis Sonntag abwarten, ob Raffael spielfähig ist“, sagte Hecking. Der Trainer kann aber wieder auf Stammkeeper Yann Sommer bauen. Der Schweizer hat seinen Muskelfaserriss auskuriert und dürfte nach zwei Spielen Pause Tobias Sippel ablösen.
Heynckes verschlief Beginn des Schalke-Spiels
Trainer Jupp Heynckes hat am Freitag eingestanden, dass er aufgrund seines grippalen Infekts am vergangenen Sonnabend mehr als eine halbe Stunde des Heimspiels gegen Schalke 04 verschlafen habe. Er sei erst „um kurz nach 19 Uhr aufgewacht, da lief das Spiel schon 35 Minuten und ich hatte ein ganz schlechtes Gewissen“, äußerte der 72-Jährige: „Es hat zur Genesung beigetragen, dass wir gewonnen haben.“
Gegen die Königsblauen war Heynckes wegen seiner Erkrankung von seinem Assistenten Peter Hermann vertreten worden. Am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) beim VfL Wolfsburg kehrt der Erfolgscoach wieder auf die Bank des Tabellenführers zurück.
FCA ohne Finnbogason, VfB mit Gomez
Der FC Augsburg muss in der Bundesliga auch im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart ohne Torjäger Alfred Finnbogason auskommen. Trainer Manuel Baum sprach aber am Freitag von einer „deutlichen Verbesserung“ der Wadenverletzung bei dem erfolgreichsten Torschützen des FCA in dieser Saison. Es sei aber nicht abzusehen, wann der Angreifer aus Island wieder auf dem Platz stehen werde. Finnbogason hat bislang elf Saisontore erzielt.
Der VfB kann dagegen auf seinen Topstürmer setzen: Mario Gomez sollte am Freitag nach einem grippalen Infekt, der ihn unter der Woche zu einer Pause gezwungen hatte, wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Am Tag zuvor habe er bereits individuell trainiert, erklärte VfB-Trainer Tayfun Korkut. Damit fehlen dem Aufsteiger am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) nur der Langzeitverletzte Carlos Mané und Rekonvaleszent Matthias Zimmermann.
In Augsburg will der VfB im zwölften Versuch den ersten Auswärtssieg der Saison schaffen. Allerdings hat der Club sieben der acht vergangenen Partien gegen Augsburg verloren, das Spiel in der Hinrunde endete 0:0.
Kroos am Knie verletzt
Nationalspieler Toni Kroos hat sich eine Dehnung des Außenbandes im linken Knie zugezogen. Das teilte sein Verein Real Madrid am Freitag mit. Über die Ausfalldauer des 28-Jährigen machten die Königlichen keine Angaben.
Die spanische Zeitung „Marca“ titelte „Alarm Kroos“. Demnach sei es das Ziel, dass Kroos im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League am 6. März bei Paris Saint-Germain wieder spielen könne. Ein Mitwirken in den WM-Testspielen der deutschen Nationalmannschaft am 23. März gegen Spanien und am 27. März gegen Brasilien ist demnach derzeit nicht gefährdet.
Die Verletzung soll sich Kroos bei einem Zusammenprall mit PSG-Stürmer Kylian Mbappé beim 3:1-Hinspielsieg am Mittwoch im Estadio Santiago Bernabéu zugezogen haben. Definitiv fehlen wird Kroos in der Partie von Real in der Primera División am Sonntag gegen Betis Sevilla.
Ausgaben für Wintertransfers steigen dramatisch
Der Transferwahnsinn im Profi-Fußball hat in diesem Winter vor allem aufgrund der englischen und spanischen Clubs neue Sphären erreicht. Laut dem „Big 5 Report“ des Weltverbandes Fifa, der die Aktivitäten der fünf Topligen in Europa untersucht, wurden in Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien während der abgelaufenen Transferperiode 979,1 Millionen Euro ausgegeben. Das entspricht einer Steigerung um 70,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (574,0).
Die englische Premier League war innerhalb dieser Rekordmarke mit 482,8 Millionen Euro an Transfergeldern erwartungsgemäß der „Big Spender“ unter den Topligen. Spaniens Erstligaclubs gaben derweil mit 361,3 Millionen Euro mehr aus als in den vergangenen sieben Winter-Transferperioden zusammen. Regelrecht zurückhaltend agierten dagegen die Vereine aus der Bundesliga, die nur 68,3 Millionen Euro ausgaben. Ein Jahr zuvor waren es noch 119,1 Millionen Euro gewesen.
Insgesamt wurden vom 1. bis 31. Januar laut Angaben der Fifa weltweit 3317 internationale Transfers für insgesamt 1,28 Milliarden Euro getätigt. Die „Big 5“ schlossen davon 530 und damit rund jeden sechsten dieser Transfers ab, gaben dafür aber rund drei Viertel der Gesamtsumme aus. Der Report bildet alle Transfers ab, die über das im Oktober 2010 eingeführte International Transfer Matching System abgewickelt wurden.
McLeish übernimmt Schottland
Der schottische Verband hat Alex McLeish als neuen Teammanager der Nationalmannschaft verpflichtet. Der 59-Jährige tritt die Nachfolge von Gordon Strachan an und unterschrieb einen Zweijahresvertrag.
„Es ist eine große Ehre für mich, die Nationalmannschaft trainieren zu dürfen“, sagte McLeish in einem offiziellen Verbandsstatement. Ziel sei die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020, bei der Schottland mit dem Hampden Park in Glasgow zu den zwölf Gastgeberländern zählt.
McLeish hatte die Nationalmannschaft bereits 2007 trainiert und arbeitete zuletzt als Vereinstrainer bei Zamalek SC in Ägypten. Schottland hatte sich nicht für die WM im Sommer in Russland qualifiziert. Als Konsequenz räumte Strachan am 12. Oktober 2017 seinen Posten.
Höwedes wieder im Training
Weltmeister Benedikt Höwedes hat nach mehreren Verletzungen wieder das Training mit Juventus Turin aufgenommen. „Endlich zurück bei der Mannschaft“, twitterte der 29 Jahre alte Ex-Schalker. Erst am 26. November hatte der Spieler im Juve-Trikot debütiert. Danach hatte er wegen eines Muskelfaserrisses im rechten Oberschenkel wieder pausieren müssen.
Europa League erzielt gute Quoten
Der TV-Sender Sport1 hat mit der Liveübertragung der Europa-League-Partie zwischen dem SSC Neapel und RB Leipzig (1:3) nach eigenen Angaben „starke Einschaltquoten“ eingefahren. Das Spiel der Zwischenrunde verfolgten am Donnerstagabend im Schnitt 1,77 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 6,1 Prozent entsprach. In der Spitze schalteten bis zu 2,34 Millionen Zuschauer ein.
Bei der anschließenden zweistündigen Highlight-Zusammenfassung unter anderem mit dem Duell zwischen Borussia Dortmund und Atalanta Bergamo (3:2) saßen bei einem Marktanteil von 8,7 Prozent noch 1,16 Millionen Zuschauer vor den TV-Geräten.
Lange Sperre wegen Kokainmissbrauchs
Der Torwart eines österreichischen Drittligisten ist wegen Kokainmissbrauchs für vier Jahre gesperrt worden. Die Österreichische Anti-Doping-Rechtskommission (ÖADR) untersagte Matthew O. darüber hinaus im fraglichen Zeitraum die „Teilnahme an Sportveranstaltungen jeglicher Art“.
Der Schlussmann des SV Wals-Grünau war im November 2017 bei einer Dopingprobe im Anschluss an ein Pflichtspiel seines Clubs positiv auf die Droge getestet worden. Die nunmehr verhängte Sperre gilt rückwirkend ab dem Tag der Dopingprobe und gilt somit bis November 2021.
Der „Kronen-Zeitung“ sagte der Sünder: „Es tut mir wirklich leid, was passiert ist und dass es so gekommen ist.“ Der Keeper könnte gegen das Urteil noch Einspruch einlegen, es ist somit nicht rechtskräftig.
Petersen schreibt WM-Teilnahme ab
Der olympische Silbermedaillengewinner Nils Petersen (29) vom Bundesligisten SC Freiburg sieht für sich persönlich keine Chance mehr, auf den Zug in Richtung WM in Russland aufzuspringen. „Die Nationalmannschaft ist eine eingespielte Truppe“, sagte der Angreifer der Breisgauer dem Portal „T-Online.de“.
Petersen weiter: „Der Erfolg gibt ihnen recht, nicht an dem System zu rütteln, nur weil ich eine gute Phase habe und ein anderer vielleicht nicht. Ich rechne nicht mit einem Anruf vom Bundestrainer.“
Der Ex-Münchner wünscht sich allerdings, Bundestrainer Joachim Löw als Freiburger Rekordtorschütze zu überflügeln. „Ich würde Jogi Löw da schon gerne ablösen. Als Spieler sehnt man sich nicht nur nach Titeln mit der Mannschaft, sondern dass man persönlich etwas erreicht“, betonte er. Der Freiburger Torjäger hat 59 Pflichtspieltreffer für den Sport-Club auf dem Konto, Löw netzte 82-mal ein.
Bundesliga holt etwas auf
Die Bundesliga hat mit den Siegen von Borussia Dortmund und RB Leipzig in der Europa League zwar ihr Bestes gegeben, doch in der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (Uefa) tritt sie trotzdem weiter auf der Stelle. Kein Wunder, wenn die Engländer noch sechs (von acht Teams) im Rennen haben, Spanien sogar alle sieben und Deutschland nur drei.
Die Bundesliga erhielt für ihre beiden Siege 0,571 Uefa-Punkte, Italien kam nur auf 0,500. Das verringert den Rückstand nicht wesentlich (jetzt 3,061 Punkte). Spanien und England (je 1,000) bauten ihre Führung weiter aus. Deutschland dürfte es schwerfallen, bei derzeit 7,285 Gesamtpunkten die Marke von 14,571 aus dem letzten Jahr zu erreichen, die schon die schlechteste in der laufenden Fünfjahreswertung war.
Es kommt jetzt darauf an, möglichst viele K.-o.-Runden zu überstehen, um neben den Punkten auf dem Spielfeld Bonuspunkte zu ergattern. Und am kommenden Dienstag spielt ja auch noch Bayern München in der Champions League.