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Neun Verletzte, trotzdem drei Punkte für St. Pauli
Der 1. FC Nürnberg verliert in der 2. Fußball-Bundesliga die Tabellenspitze aus den Augen, der FC St. Pauli orientiert sich dagegen nach oben. Trotz phasenweise deutlicher Überlegenheit musste sich der Club zum Abschluss des fünften Spieltags gegen die stark ersatzgeschwächten Hamburger mit 0:1 (0:0) geschlagen geben.
Waldemar Sobota sicherte St. Pauli vor 27.375 Zuschauern mit seinem Tor in der 63. Minute den dritten Saisonsieg und den Sprung auf den fünften Platz. Die Nürnberger rutschten nach der zweiten Niederlage in Folge auf den zehnten Rang ab.
St. Pauli, mit vielen Personalsorgen angereist, hatte große Probleme, in ungewohnter Formation mitzuhalten. Auf gleich neun verletzte Spieler musste Trainer Olaf Janßen verzichten. Nach der Pause hatten die Hamburger doppelt Glück, als Georg Margreitter und Tobias Werner innerhalb weniger Sekunden die Latte trafen (49.). Dann schlugen die Gäste eiskalt zu: Nach einem unkontrollierten Kopfball von Margreitter überwand Sobota Torhüter Thorsten Kirschbaum. Nürnberg verstärkte seine Angriffsbemühungen, St. Pauli rettete den Vorsprung aber über die Zeit.
Fürth-Coach Buric will sich "verbarrikadieren"
Nach seiner überraschenden Verpflichtung als Trainer der SpVgg Greuther Fürth will sich Damir Buric so schnell wie möglich auf die 2. Bundesliga einstimmen. Zur Vorbereitung auf das nächste Spiel am Sonntag gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf sagte der Kroate, er werde sich „stundenlang verbarrikadieren und Videos schauen“.
Der 53-Jährige war am Wochenende von Admira Wacker Mödling zum Tabellenschlusslicht gewechselt. Die Vertragsauflösung in Österreich kostete die Fürther dem Vernehmen nach 100.000 Euro. Buric erhielt einen Vertrag bis 2019. „Ich habe den Verein ins Herz geschlossen“, sagte er bei seiner ersten Pressekonferenz am Montag.
De Boer in England in Rekordzeit entlassen
Premier-League-Club Crystal Palace hat sich nach nur 77 Tagen von seinem Trainer Frank de Boer getrennt. Das teilte der Londoner Verein am Montag mit. Der frühere niederländische Nationalspieler hatte seinen Posten erst Ende Juni übernommen. Nach den ersten vier Spielen in der Premier League hat der Club null Punkte und 0:7 Tore. Zuletzt verlor die Mannschaft aus London am Sonntag beim FC Burnley mit 0:1.
Der 47-jährige de Boer ist laut BBC der Trainer mit der bislang kürzesten Amtszeit in der englischen Premier League. Schon bei seinem vorherigen Verein Inter Mailand hatte er im November 2016 bereits nach etwas weniger als drei Monaten gehen müssen. Als Nachfolger bei Crystal Palace ist der ehemalige englische Nationaltrainer Roy Hodgson im Gespräch.
Bayern-Minister: Führerscheinentzug für Hooligans
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schlägt in der Debatte um Gewalt in deutschen Stadien einen Führerscheinentzug für Fußball-Rowdys als Strafe vor. "Gegen Hooligans, die andere Menschen verletzen, sollten längere Fahrverbote verhängt werden", sagte Herrmann im "Welt"-Interview. Das Auto stehen lassen zu müssen, würde die Täter härter treffen als eine hohe Geldstrafe.
In Bayern habe die Politik der Justiz eine entsprechende Vorgehensweise bereits ans Herz gelegt. Nun wünscht sich Herrmann, dass andere Bundesländer nachziehen. "Wer rücksichtslos auf Menschen einprügelt, gehört weder in ein Stadion noch hinter das Lenkrad", sagte der 60-Jährige zwei Wochen vor der Bundestagswahl.
Leipzig bangt vor Champions League um Keita
RB Leipzig bangt vor seiner Premiere in der Champions League weiter um den Einsatz von Naby Keita. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler aus Guinea fehlte wegen Adduktorenproblemen am Montag beim Mannschaftstraining des Bundesligisten. Keita hatte am vergangenen Freitag beim 2:0-Meisterschaftssieg beim HSV vorzeitig vom Platz gemusst. Nach Angaben von RB befand er sich zwei Tage vor dem Heimspiel gegen AS Monaco am Mittwoch (20.45 Uhr) weiter in Behandlung und trainierte individuell.
Entwarnung gab es bei Emil Forsberg. Der Schwede stand in Hamburg wegen einer Erkältung nicht im Kader. Nachdem er bereits am Samstag beim Auslaufen dabei gewesen war, absolvierte der beste Vorlagengeber der vergangenen Spielzeit das komplette Mannschaftstraining.
Dafür fehlte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl der erfahrene Abwehrspieler Marvin Compper. Der Innenverteidiger ließ wegen einer Erkältung die Trainingseinheit aus.
Vertragsloser Riether weiter bei Schalke
Sascha Riether hofft auf eine Rückkehr in den Kader des FC Schalke 04. Der zuletzt vertragslose Mittelfeldspieler nahm am Montag am Training des Bundesligisten teil. „Sascha war sehr beharrlich. Deshalb haben wir zugestimmt, dass er sich vorerst bei uns fit halten kann“, sagte Trainer Domenico Tedesco einen Tag nach dem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart (3:1). Der Vertrag des 34-jährigen Riether beim Revierclub war Ende der vergangenen Saison nicht verlängert worden. Nach diversen Abgängen stehen Tedesco nur noch 22 Profis zur Verfügung, deswegen hatte der Coach unlängst für eine Aufstockung des Kaders plädiert.
Kind hält an 96-Saisonziel fest
Clubchef Martin Kind will trotz des erfolgreichen Starts von Aufsteiger Hannover 96 am Saisonziel festhalten. „Unser Ziel bleibt, sicher den Klassenerhalt zu sichern“, sagte Kind in der NDR-Sendung „Sportclub“ am Sonntagabend. Nach drei Spieltagen sind die Niedersachsen mit sieben Punkten noch ungeschlagen. Mit einem Sieg am Freitag gegen den HSV winkt mindestens für einen Tag gar die Tabellenführung.
Kind lobte vor allem die Transferentscheidungen von Sportchef Horst Heldt. „Wir haben gute und richtige Entscheidungen getroffen. Es ist alles kein Zufall“, sagte Kind.
56-Jähriger stirbt bei Kreisligaspiel
Bei einem Spiel in Nordhessen ist am Sonntag ein Spieler zusammengebrochen und gestorben. Es deute alles auf ein medizinisches Problem hin, sagte ein Sprecher der Kasseler Polizei am Montag. Der Vorfall ereignete sich bei der Kreisliga B-Begegnung Hertigshausen gegen Wattenbach im Baunataler Ortsteil Hertingshausen. Laut Polizei war der 56-Jährige bewusstlos zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Das Spiel wurde abgebrochen. Zuerst hatte die Tageszeitung „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ von dem Fall berichtet.
Italiener pfeift erstmals die Bayern
Der Italiener Paolo Tagliavento leitet am Dienstag (20.45 Uhr) als Schiedsrichter das Auftaktspiel des FC Bayern München in der Champions League gegen den RSC Anderlecht. Der 44 Jahre alte Fifa-Referee hat bislang 23 Partien in der Königsklasse gepfiffen, darunter aber noch keine mit Beteiligung des deutschen Rekordmeisters. Im Oktober 2014 war Tagliavento beim 0:3 des RSC Anderlecht im Heimspiel gegen Borussia Dortmund im Einsatz.
Clásico einen Tag vor Heiligabend
Einen Tag vor Heiligabend kommt es in der spanischen Meisterschaft zum ersten Clásico der Saison zwischen Champions-League-Sieger Real Madrid und dem Erzrivalen FC Barcelona (17. Spieltag). Das gab der Präsident der spanischen Profiliga, Javier Tebas, bekannt. Anpfiff am 23. Dezember ist um 13 Uhr.
Mittelfußbruch bei Nürnbergs Zrelak
Zweitligist 1. FC Nürnberg muss in den kommenden Wochen auf Stürmer Adam Zrelak verzichten. Der 23 Jahre alte Slowake hat sich einen Bruch des fünften Mittelfußknochens im rechten Fuß zugezogen und muss operiert werden. Zrelak werde "bis auf Weiteres" ausfallen, teilte der Club mit.
Der Neuzugang hatte die Verletzung am Sonntag im Abschlusstraining vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli (20.30 Uhr/Sky) erlitten. Zrelak bekam einen Schlag ab und knickte daraufhin um. Der Angreifer war zuvor zweimal für die Franken zum Einsatz gekommen (kein Tor).
Poyet schmeißt in China hin
Der uruguayische Trainer Gustavo Poyet (49) ist am Montag beim chinesischen Erstligisten Shanghai Shenhua zurückgetreten. Shenhua hatte am Sonntag 1:2 zu Hause gegen Henan Jianye verloren und belegt Platz elf unter 16 Teams in der Super League.
Der Club habe das Rücktrittsgesuch des Coaches angenommen, hieß es vonseiten des Clubs. Poyet war einst Mittelfeldspieler bei Chelsea und Tottenham Hotspur.
Zu den großen Enttäuschungen bei Shenhua zählt bislang der argentinische Star Carlos Tevez, der angeblich der am höchsten bezahlte Spieler in der Super League ist. Tevez soll per annum 38 Millionen Euro einstreichen.
Vidal muss Sperre abbrummen
Bayern München muss ohne Arturo Vidal in die Champions League starten. Der 30 Jahre alte Chilene muss am Dienstag (20.45 Uhr) im ersten Gruppenspiel in der ausverkauften Allianz Arena gegen den belgischen Meister RSC Anderlecht eine Sperre aus der vergangenen Saison absitzen. Vidal hatte beim Viertelfinal-Aus des FC Bayern bei Real Madrid die Gelb-Rote Karte erhalten.
Spaniens Liga-Chef warnt vor "Finanz-Doping"
Der Präsident der spanischen Fußball-Liga, Javier Tebas, hat vor den Folgen der enormen Investitionen im internationalen Fußball gewarnt. „Was uns sehr schadet, ist, dass das Finanz-Doping solche Ausmaße annimmt“, sagte Tebas im Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montag). Dabei nannte er den Rekord-Transfer von Neymar vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain einen „Effekt des Problems. Das Kernproblem sind die Staatsclubs“.
Tebas kritisierte wiederholt Manchester City und PSG, die „Geld nach Belieben“ zur Verfügung hätten. Zuvor hatte La Liga eine Studie in Auftrag gegeben, die die Handelsüberschüsse der beiden Clubs in den vergangenen fünf Jahren untersuchte. Diese hätten weit über denen anderer Großvereine gelegen. Laut der Studie habe PSG von 2012 bis 2016 eine Milliarde Euro für neue Spieler ausgegeben. Manchester City investierte in diesem Sommer 234 Millionen Euro, in den fünf Jahren zuvor waren es insgesamt 950 Millionen Euro.
„Wenn Geld von außerhalb in den Fußball-Kreislauf fließt, entsteht dadurch ein Inflationseffekt“, sagte Tebas und erklärte das am Beispiel Paris. „Einer der großen Sponsoren von Paris ist Qatar, das Tourismusbüro von Katar, das vom Emirat Katar sehr viel Geld zur Verfügung gestellt bekommt. Das sehen wir als Finanz-Doping an.“
Als möglichen Weg aus dem Dilemma schlug der 55-Jährige eine Lösung nach spanischem Vorbild vor. In der Primera División wurde mittlerweile erreicht, dass aufgrund von finanziellen Kontrollen solider gewirtschaftet wird. „Die Liga legt fest, wie viel Geld ein Club an Gehältern und Ablösesummen ausgeben darf“, sagte Tebas. „Wir haben das in den vergangenen Jahren sehr gut reduzieren können. Es ist jetzt ein fairer Wettbewerb im ökonomischen Sinn.“