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Mourinho wegen Steuerhinterziehung angeklagt
Nach Cristiano Ronaldo nun auch José Mourinho: Der portugiesische Startrainer des englischen Rekordmeisters Manchester United ist in Spanien wegen eines Steuervergehens angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, werde dem früheren Coach von Champions-League-Sieger Real Madrid Steuerhinterziehung in Höhe von 3,3 Millionen Euro vorgeworfen.
Mourinho wies in einer ersten Reaktion jegliche Schuld von sich. Er habe in seiner Zeit in Spanien mehr als 26 Millionen Euro Steuern bezahlt. Es gebe Belege, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei, hieß es in einem am Dienstagabend veröffentlichten Statement, das der BBC vorliegt: "Bis zum heutigen Tage haben weder die spanischen Steuerbehörden noch die Staatsanwaltschaft José Mourinho oder seine Rechtsberater kontaktiert."
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt: "Die Abteilung Wirtschaftskriminalität des Madrider Staatsanwaltschaftsbüros hat beim Untersuchungsrichter Strafanzeige wegen zweier Vergehen gegen das Finanzministerium eingereicht." Mourinho hatte von 2010 bis 2013 bei Real Madrid unter Vertrag gestanden. Zuletzt war Weltfußballer Cristiano Ronaldo, ein Landsmann Mourinhos, ebenfalls wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung angeklagt worden. Rechtskräftig verurteilt ist in Spanien wegen eines Steuerdelikts bereits der argentinische Ausnahmespieler des FC Barcelona, Lionel Messi.
Ronaldo muss am 31. Juli vor der ersten Kammer seines Heimatorts Pozuelo de Alarcón, 15 Kilometer westlich von Madrid, Stellung zu den Vorwürfen der Steuerhinterziehung nehmen. Der Superstar ist für 11 Uhr vorgeladen worden und muss persönlich anwesend sein. Real befindet sich zu diesem Zeitpunkt allerdings auf USA-Reise, wo die Madrilenen trainieren und diverse Testspiele bestreiten werden. Ronaldo wird das Trainingslager für den Termin unterbrechen müssen, sofern er weiterhin für die Königlichen spielt.
Spanien erster EM-Halbfinalist
Titelfavorit Spanien hat vorzeitig das Halbfinale bei der U-21-EM in Polen erreicht. Der viermalige Europameister besiegte in Gdynia am zweiten Spieltag Portugal mit dem Münchner Renato Sanches 3:1 (1:0) und hat nach dem 5:0 zum Auftakt gegen Mazedonien den ersten Platz in der Gruppe B bereits sicher. Die Portugiesen, die zuvor 2:0 gegen Serbien gewonnen hatten, müssen dagegen um das Weiterkommen bangen. Nur die drei Gruppensieger und der beste Zweite erreichen die Runde der letzten vier.
Saúl Ñíguez (21.), Sandro Ramírez (64.) und Iñaki Williams (90.+3) erzielten die Tore für die Spanier, die schon 1986, 1998, 2011 und 2013 Europameister waren. Für Portugal traf der Neu-Leipziger Bruma (77.), der 20 Minuten zuvor eingewechselt worden war, mit einem tollen Distanzschuss. Der Hamburger Schiedsrichter Tobias Stieler hatte mit der Partie keine Probleme.
Serbiens U21 rettet Remis
Serbien und EM-Neuling Mazedonien warten bei der U-21-EM in Polen weiter auf den ersten Sieg. Die beiden Nachbarn trennten sich am zweiten Spieltag in Bydgoszcz 2:2 (0:1) und haben nach ihrem ersten Punktgewinn nur noch theoretische Chancen auf das Halbfinale, das nur die drei Gruppensieger und der beste Zweite erreichen.
Serbien war durch ein Tor des Bundesliga-Profis Mijat Gacinovic (Eintracht Frankfurt) in Führung gegangen (24.). Im zweiten Durchgang drehten Enis Bardhi per Handelfmeter (64.) und Nikola Gjorgjev (83.) die Begegnung zugunsten von Mazedonien, ehe Uros Djurdjevic in der 90. Minute für die Serben den Punkt rettete.
Im zweiten Spiel der Gruppe B stehen sich seit 20.45 Uhr Spanien und Portugal in Gdynia gegenüber. Beide Teams waren mit einem Sieg in die EM gestartet.
Union Berlin baut Stadion aus
Der 1. FC Union Berlin will das zu klein gewordene Stadion An der Alten Försterei bis zum Jahr 2020 bundesligatauglich machen und die Kapazität auf 36.978 Plätze erhöhen. Der Hauptstadtklub plant zudem den Neubau eines Clubhauses direkt vor der Arena im Bezirk Köpenick, die aktuell nur 22.012 Zuschauer fasst. Die umfangreichen Baumaßnahmen sollen den Tabellenvierten der abgelaufenen Zweitligasaison rund 38 Millionen Euro kosten.
"Das ist vielleicht ein Tag, an den wir uns in 20 Jahren erinnern werden", sagte Unions Präsident Dirk Zingler bei der Präsentation am Dienstag. Der Bau werde "völlig unabhängig von der Zugehörigkeit zur Liga" errichtet, betonte der Clubboss. Bei einem Abstieg in die Dritte Liga sei das Projekt weiterhin finanziell zu stemmen, außerdem sollen bei einem möglichen Aufstieg auch die Bedingungen für die Bundesliga erfüllt werden.
Union gehört im Unterhaus zu den Zuschauermagneten und lockte in der abgelaufenen Saison durchschnittlich 20.859 Zuschauer pro Begegnung an, die Auslastung beträgt knapp 95 Prozent. Im Frühjahr 2018 wird mit den Bauarbeiten am Clubhaus begonnen, im Frühjahr 2019 startet die Erweiterung der Alten Försterei. Der Umbau findet bei laufendem Spielbetrieb bis zum Sommer 2020 statt.
Wolfsburg verleiht Condé nach Kiel
U-20-Nationalspieler Amara Condé wird in der kommenden Saison der Zweiten Bundesliga auf Leihbasis für Aufsteiger Holstein Kiel auflaufen. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler, der bei Bundesligist VfL Wolfsburg noch bis 2019 unter Vertrag steht, absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit der Regionalliga Nord 24 Einsätze, wobei ihm vier Assists gelangen.
"Diese Ausleihe gibt Amara die Möglichkeit, in der Zweiten Liga konstant Spielpraxis zu sammeln. Wir wünschen ihm eine erfolgreiche Spielzeit bei Holstein Kiel und werden ihn intensiv verfolgen", sagte VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe.
Van Breukelen gibt auf
Hans van Breukelen hat seinen Abschied als Technischer Direktor des niederländischen Fußballverbandes KNVB zum 1. August angekündigt. Der frühere Nationaltorwart hatte erst vor gut einem Jahr sein Amt angetreten. Er war vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach einem neuen Nationaltrainer scharf in die Kritik geraten. „Es ist mir nur unzureichend gelungen, meine und unsere Ambitionen wahrzumachen. Daraus ziehe ich die Konsequenzen“, heißt es in der Erklärung.
Die Amtszeit von van Breukelen war vor allem von großer Unruhe und zahlreichen Personalwechseln im Verband und im Trainerstab von "Oranje" gekennzeichnet. Zuletzt hatte er Dick Advocaat als neuen Bondscoach präsentiert. Dabei hatte der Niederländer Henk ten Cate erklärt, dass van Breukelen ihm den Posten zugesagt hatte.
Uefa lässt Leipzig zu
Die Uefa hat RB Leipzig und Red Bull Salzburg die Startberechtigung für die Champions League erteilt. Man sehe keine Verletzung der Regularien zur „Integrität des Wettbewerbs“ teilte der europäische Dachverband am Dienstag mit. Die Regeln fordern eine strikte Trennung auf allen Ebenen aller an der Champions League teilnehmenden Vereine.
Bei RB Leipzig hatte man der Uefa-Entscheidung entspannt entgegengesehen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, hatten Clubchef Oliver Mintzlaff und Sportdirektor Ralf Rangnick immer wieder betont. Beide Clubs seien mittlerweile komplett entflochten, Salzburg habe den Getränkekonzern Red Bull nur noch als Hauptsponsor.
In der Königsklasse tritt Red Bull Salzburg unter dem Namen FC Salzburg an. Der österreichische Meister und Pokalsieger wurde für die zweite Qualifikationsrunde gegen den Sieger aus Hibernians Paola aus Malta gegen FCI Tallinn aus Estland gelost.
Liverpool mit Rekordtransfer
Der FC Liverpool hat Flügelspieler Mohamed Salah von AS Rom für die Rekordsumme von umgerechnet rund 46 Millionen Euro unter Vertrag genommen. Das berichtet "BBC.com". Der ägyptische Nationalspieler gilt demnach als Wunschkandidat von Trainer Jürgen Klopp.
Mit der Verpflichtung ist Salah der teuerste Einkauf der Liverpooler Vereinsgeschichte. Für den 25-Jährigen, dessen Vertrag beim italienischen Vizemeister noch bis 2019 läuft, ist es die zweite Spielzeit in der englischen Liga. Beim FC Chelsea konnte sich Salah in der Saison 2014/15 allerdings nicht durchsetzen.
Bremen verleiht Kleinheisler
Werder Bremen trennt sich zur kommenden Saison erneut von Mittelfeldspieler Laszlo Kleinheisler. Der 23 Jahre alte Ungar wird für eine Saison an den kasachischen Club FC Astana ausgeliehen. Der Serienmeister sicherte sich zudem eine Kaufoption für Kleinheisler, dessen Vertrag an der Weser noch bis 2019 läuft. "Wir haben mit der Leihe samt Kaufoption Laszlos Wunsch entsprochen, ein gutes Angebot annehmen zu können", sagte Werders Sportchef Frank Baumann. Die Bremer hatten Kleinheisler in der abgelaufenen Saison bereits an Darmstadt 98 und Ferencváros Budapest ausgeliehen.
Mäßige TV-Quote bei DFB-Auftakt
Nur 6,07 Millionen TV-Zuschauer haben am Montag das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft beim Confed Cup im ZDF gesehen. Das ist sehr deutlich unter den üblichen Werten bei Partien der DFB-Auswahl, war aber trotzdem die erfolgreichste Fernsehsendung des Tages. Der Marktanteil der Partie gegen Australien lag nach Senderangaben bei 39,6 Prozent.
Das erste Gruppenspiel in Russland begann um 17 Uhr und damit außerhalb der besten Sendezeit. Zum Vergleich: Das um 18 Uhr angepfiffene EM-Spiel gegen die Slowakei vor einem knappen Jahr sahen 28,10 Millionen Menschen im Zweiten.
Confed Cup: Fünf Tore zum DFB-Auftakt
Modeste-Transfer nach China fix?
Der Transfer von Kölns Top-Torjäger Anthony Modeste nach China zum Erstligisten Tianjin Quanjian soll nach Informationen der „Bild“ perfekt sein. Die Vereinsführung des Bundesligisten soll demnach die Clubgremien bereits über den bevorstehenden Wechsel des 29-Jährigen informiert haben. Demnach soll die aktuelle Offerte von Quanjian bei über 35 Millionen Euro liegen. Es wäre die höchste Ablöse, die der „Effzeh“ jemals für einen Spieler erhalten hat.
Ein Vereinssprecher der Chinesen dementierte einen feststehenden Wechsel allerdings auf Anfrage. „Wir haben noch keine Informationen erhalten, die wir veröffentlichen können“, sagte Lan Qing. Dennoch dürfte der Transfer unmittelbar vor dem Abschluss stehen.
Costa: Bayern offenbar mit Juve einig
Bayern München und Italiens Nummer eins Juventus Turin sind sich über einen Wechsel von Douglas Costa zur alten Dame einig. Dies berichtet die „Bild“. Demnach muss sich Champions-League-Finalist Juventus mit dem 26-jährigen Brasilianer nur noch auf das Gehalt einigen, die Ablösesumme für den Offensivspieler soll bei 40 Millionen Euro liegen.
Costa war 2015 für 35 Millionen Euro von Schachtjor Donezk nach München gewechselt. Nach einem tollen Start bei den Bayern hatte er zuletzt die Erwartungen nicht mehr erfüllen können.
Real-Präsident redet Klartext bei Ronaldo
Florentino Pérez, Präsident von Real Madrid, ist Wechselgerüchten um Stürmerstar Cristiano Ronaldo in mehreren Interviews entgegengetreten. „Niemand hat uns ein Angebot gemacht“, wiegelte Pérez im Gespräch mit dem spanischen Radiosender „Onda Cero“ ab. „Nicht für Cristiano, nicht für (Alvaro) Morata, nicht für James (Rodríguez).“ Der spanischen Sportzeitung „Marca“ versicherte er: „Ronaldo ist Spieler von Real Madrid und das wird er bleiben.“
Das italienische Fachblatt „Gazzetta dello Sport“ hatte am Wochenende berichtet, dass Ronaldo wegen der Affäre um angebliche Steuerhinterziehung den amtierenden Champions-League-Sieger verlassen wolle.
Großkreutz dachte ans Karriereende
Weltmeister Kevin Großkreutz hat nach seinem schlagzeilenträchtigen Abgang beim VfB Stuttgart darüber nachgedacht, die Fußballschuhe endgültig an den Nagel zu hängen. Auf die Frage, ob er damals ernsthaft ein Karriereende erwogen habe, sagte Großkreutz der „Bild“: „In dem Moment ja.“
Auch ein Wechsel in die USA sei für ihn zunächst ein Thema gewesen. Doch als sich der Wirbel um die Vertragsauflösung in Stuttgart gelegt hatte, sei er nach reiflicher Überlegung zu einem anderen Schluss gekommen: „Ich bin Fußballer, liebe Fußball“ – das Karriereende sei vom Tisch gewesen.
Im April unterschrieb der 28-Jährige schließlich einen Zweijahresvertrag beim SV Darmstadt 98, dem zu diesem Zeitpunkt abgeschlagenen Tabellenletzten der Bundesliga. Nach dem Abstieg der Lilien wird Großkreutz nächste Saison wieder in der zweiten Liga auflaufen.