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Hoffenheim im Europapokal
Mit einem späten Tor hat Kerem Demirbay 1899 Hoffenheim erstmals in der Clubgeschichte in den Europapokal geschossen. Der Mittelfeldprofi rettete den Kraichgauern am Freitagabend in der Bundesliga beim 1:1 (0:0) im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln mit seinem Tor in der Nachspielzeit einen Punkt, der die letzten Restzweifel an der Europapokal-Qualifikation für kommende Saison ausräumte. Die Teilnahme ist den Bundesligaclub nicht mehr zu nehmen. Zuvor hatte Leonardo Bittencourt (58.) die Kölner in Führung gebracht. Hoffenheim bleibt Tabellendritter, die Kölner verbesserten sich vorübergehend auf Rang sechs.
Anfeindungen gegen Dietmar Hopp
Indes hat Hoffenheim-Sportchef Alexander Rosen mit Unverständnis und Wut auf erneute Anfeindungen gegen Mehrheitseigner Dietmar Hopp im Rahmen des Bundesligaspiels reagiert. "Das war eine unsägliche Frechheit, es ist nicht zu fassen, was für Schwachköpfe da Hass säen. Das ist nicht zu akzeptieren", sagte Rosen am Freitagabend. Einige Kölner Fans hatten Hopp und auch dessen Familie mit Spruchbändern und Sprechchören derbe beleidigt. "Diese Form der Abneigung gegen unseren Hauptgesellschafter hat aus meiner Sicht eine neue Dimension erreicht, das hatte ich in der Form noch nicht erlebt", sagte Rosen, der allerdings die Reaktion großer Teile des Kölner Publikums lobte.
"Ich fand es bemerkenswert, dass ein Großteil der Kölner Fans gegen diese Schwachmaten aufgestanden ist und gepfiffen hat", sagte der 38-Jährige. Kölns Klub-Präsident Werner Spinner entschuldigte sich noch während des Spiels bei Hopp offiziell für die Vorkommnisse. "Diese Beleidigungen sind inakzeptabel, und sie spiegeln nicht die Werte wider, für die der 1. FC Köln steht", sagte der 68-Jährige.
Rummenigge für Videobeweis
Karl-Heinz Rummenigge hat sich nach neuer Kritik an Champions-League-Schiedsrichter Viktor Kassai noch einmal dafür ausgesprochen, dass der Videobeweis schnell auf internationaler Ebene eingeführt wird. „Man tut den Referees und dem Wettkampf keinen Gefallen. Alles entwickelt sich im Sport, alles wird professioneller, aber dem Fußball werden entscheidende Hilfsmittel verweigert?“, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München im „Bayern-Magazin“. „Es geht auch um zeitgemäßes Fair Play, und es muss endgültig Schluss gemacht werden mit dieser unsäglichen Diskussion. Lasst uns das Spiel seriöser und fairer machen.“
Kassai hatte beim 2:4 im Viertelfinal-Rückspiel in Madrid mehrere Abseitsstellungen übersehen. Den Platzverweis für Arturo Vidal (84.) vollzog er nach einer Aktion, die kein Foul des Chilenen war. „Die Summe der Fehlentscheidungen hat unsere Mannschaft schwer benachteiligt“, erneuerte Rummenigge seine Kritik. „Der Schiedsrichter könnte Hilfe durch den Videobeweis bekommen“, hatte Trainer Carlo Ancelotti schon nach dem Schlusspfiff gefordert.
Niederlande führen Videoschiedsrichter ein
Der niederländische Fußballverband KNVB führt ab der Saison 2018/2019 für alle Spiele der erstklassigen Ehrendivision den Videoschiedsrichter ein. Das erklärte Mike van der Roest, zuständiger Projektleiter beim KNVB, gegenüber dem TV-Sender NOS.
„Die Fifa hat mit allen Verbänden einen Plan abgesprochen. Das bedeutet, dass bis 2018 Tests stattfinden. Bis dahin wird sich nichts verändern. Wir werden in der nächsten Saison noch mehr Videoschiedsrichter in Pokalspielen einsetzen, von der Saison 2018/19 dann in allen Spielen der Ehrendivision“, sagte van der Roest.
Die Einführung des Videoschiedsrichters kann nur noch von der Fifa verhindert werden, dafür müsste der Weltverband das Projekt abbrechen.
Derby im Champions-League-Halbfinale
Titelverteidiger Real Madrid trifft im Halbfinale der Champions League in einer Revanche für die Endspiele von 2014 und 2016 auf Stadtrivale Atlético. Das andere Halbfinale bestreiten BVB-Bezwinger AS Monaco und der italienische Meister Juventus Turin, wie die Auslosung in Nyon (Schweiz) ergab.
Real mit dem deutschen Weltmeister Toni Kroos, das im Viertelfinale den FC Bayern München besiegt hatte, hat zunächst Heimrecht und will als erstes Team seinen Titel in der Champions League verteidigen. Juventus Turin mit Weltmeister Sami Khedira, Finalist von 2015, darf nach dem Viertelfinal-Erfolg über den FC Barcelona gegen den Tabellenführer der französischen Ligue 1 zuerst auswärts antreten. Die Halbfinal-Hinspiele finden am 2. und 3. Mai statt, die Rückspiele eine Woche später. Die Sieger treffen im Endspiel am 3. Juni (20.45 Uhr) in der walisischen Hauptstadt Cardiff aufeinander.
In der Europa League spielt am 4. und 11. Mai Schalke-Bezwinger Ajax Amsterdam gegen Olympique Lyon um den Einzug ins Endspiel (24. Mai in Solna [Schweden]). Im zweiten Halbfinale treffen Celta Vigo und Titelfavorit Manchester United aufeinander.
Wicky steigt in Basel auf
Der ehemalige HSV-Profi Raphael Wicky wird neuer Trainer beim FC Basel. Der ehemalige Schweizer Nationalspieler trete im Sommer an, teilte der Serienmeister am Freitag mit. Der Mittelfeldspieler war bereits als Nachwuchscoach in Basel tätig. Wicky (39) spielte unter anderem bei Werder Bremen, Atlético Madrid und von 2002 bis 2007 in Hamburg. Der FC Basel ist zurzeit Tabellenführer in der Schweizer Super-League.
Wicky wechselte 2013 von Servette Genf nach Basel. Er folgt auf Erfolgscoach Urs Fischer, dessen Vertrag nicht verlängert wird. "Raphael Wicky überzeugte uns mit einem bestechenden Dossier, das absolut kompatibel mit unserer Strategie der kommenden Jahre ist", sagte der künftige Sportchef Marco Streller. Auch die "hohe soziale Kompetenz" habe für den bald 40-Jährigen gesprochen.
Zu den Kandidaten für Fischers Nachfolge hatte auch Thorsten Fink von Austria Wien gehört, der 2011 von Basel zum HSV gewechselt war. Der ehemalige Bayern-Star hatte vergangene Woche den Kontakt mit Basel bestätigt.
Stevens über die schwierige Bondscoach-Suche
Die Suche nach einem neuen Bondscoach für die niederländische Nationalmannschaft gestaltet sich schwierig – für Huub Stevens kein Wunder. "Das hat mit der Lage zu tun, in der sie sich befinden", sagte der frühere HSV-Trainer im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Sie haben noch immer eine Chance, aber die ist nicht so groß. Dann steigt auch nicht so schnell der eine oder andere ein."
Der niederländische Verband KNVB hat vier Wochen nach der Trennung von Danny Blind noch keinen Nachfolger gefunden. Der zuletzt von der Tageszeitung "De Telegraaf" als Favorit bezeichnete Ex-Leverkusener Roger Schmidt hat nach "Bild"-Informationen kein Interesse, weil er seine Zukunft im Vereinsfußball sieht. "Er ist ein junger Trainer, der tagtäglich auf dem Platz stehen will", sagte Stevens.
Oranje droht nach dem Verpassen der EM-Endrunde 2016 in Frankreich auch das Aus in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland. Das Team um den Bayern-Star Arjen Robben liegt in der Gruppe A mit sieben Punkten aus fünf Spielen nur auf dem vierten Rang.
Ehiogu-Tod schockt Tottenham
Der U-23-Coach des englischen Premier-League-Clubs Tottenham Hotspur, Ugo Ehiogu, ist nach einem Herzinfarkt gestorben. Das bestätigte der Verein am Freitag auf seiner Website. Der 44-Jährige war am Donnerstag auf dem Trainingsgelände zusammengebrochen.
"Worte können unseren Trauer und unseren Schock nicht ausdrücken. Ugos große Präsenz wird unersetzlich sein", sagte John McDermott, der Chef des Trainerstabs der Nord-Londoner. Der ehemalige englische Nationalspieler Ehiogu hatte nach Angaben des Vereins noch vor Ort medizinische Hilfeleistung erhalten, bevor er mit einem Rettungswagen in die Klinik gebracht wurde.
Der einstige Innenverteidiger spielte früher unter anderem für Aston Villa und den FC Middlesbrough in der Premier League sowie zwischen 1996 und 2002 viermal für Englands Nationalteam, wobei ihm ein Tor gelang.
Schalke bangt um Goretzka
Schalke 04 droht nach dem Viertelfinal-Aus in der Europa League der Ausfall seines Nationalspielers Leon Goretzka. Der 22-Jährige war beim 3:2 nach Verlängerung im Rückspiel gegen Ajax Amsterdam in der 84. Minute ausgewechselt und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht worden. „Er ist mit dem Torwart zusammengeprallt und hat sich dabei den Kiefer ausgerenkt“, berichtete Trainer Markus Weinzierl.
„In der Halbzeit hat er sich etliche Male übergeben, wollte aber weiterspielen“, erklärte der Schalker Coach weiter. Goretzka erzielte in der 53. Minute sogar die 1:0-Führung der Königsblauen, ehe er in der Schlussphase der regulären Spielzeit vom Feld geführt werden musste. „Wir müssen schauen, wie schlimm es ist“, sagte Weinzierl. Am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) trifft Schalke in der Bundesliga auf RB Leipzig.
Barça im Clásico wohl ohne Neymar
Die Chancen auf einen Einsatz von Stürmerstar Neymar vom FC Barcelona im Clásico am Sonntag bei Real Madrid sind stark gesunken. Das Berufungsgericht des spanischen Fußball-Verbandes RFEF wies einen Einspruch der Katalanen gegen eine Sperre des Brasilianers zurück. Der FC Barcelona kündigte allerdings an, dass man in der Sache noch das oberste spanische Sportgericht (TAD) anrufen werde.
Nach seiner Gelb-Roten Karte bei der Niederlage des Titelverteidigers beim FC Málaga (0:2) am 8. April war Neymar für drei Ligabegegnungen gesperrt worden. Es gab ein Spiel für die Karte sowie zwei Spiele, weil der Stürmer auf dem Weg in die Kabine dem vierten Unparteiischen noch ironischen Beifall gespendet hatte. Der 25-Jährige musste deshalb bereits am vergangenen Wochenende beim 3:2-Sieg gegen San Sebastián zuschauen.
Freiburg verlängert mit Hamburger Guédé
Der SC Freiburg hat den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Stürmer Karim Guédé (32) verlängert. Das teilte der Tabellensechste mit, ohne Angaben zur Laufzeit zu machen. Der gebürtige Hamburger Guédé, Nationalspieler der Slowakei, war im Januar 2012 von Slovan Bratislava nach Freiburg gewechselt und hat bislang 111 Pflichtspiele (8 Tore) für die Breisgauer bestritten. In dieser Saison kam er in nur vier Bundesligaspielen zum Einsatz.
Guédé, dessen Eltern aus Togo stammen, spielte in der Jugend beim SC Hamm 02, später beim FC St. Pauli und SC Concordia. 2005 verpflichtete ihn der HSV für die Regionalligamannschaft, bevor Guédé in die Slowakei wechselte.
Podolski „geht fremd“
Fußball-Weltmeister Lukas Podolski ist offizieller Botschafter der Eishockey-Weltmeisterschaft in Köln und Paris (5. bis 21. Mai). „Dass ein Turnier dieser Größenordnung bereits zum dritten Mal in Köln stattfindet, ist nicht selbstverständlich“, sagte der ehemalige Nationalspieler. Er sei als Kölner stolz, dass die WM-Finalrunde in der Lanxess Arena ausgetragen werde.
„Weltweit werden über 1,2 Milliarden Menschen während der 17 Turniertage TV-Bilder aus Köln sehen. Das unterstreicht den internationalen Stellenwert der Sportstadt Köln“, sagte Podolski bei der Ernennung zum WM-Botschafter. Er wolle „einen Beitrag zu einem erfolgreichen Gelingen des Events leisten“. Stefan Löcher, Geschäftsführer der Kölner Lanxess Arena und damit Vorsitzender des lokalen Organisationskomitees, nutzte Podolskis Heimatbesuch und überreichte ihm die offizielle Urkunde sowie ein Trikot der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft.
Auch die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber und Ski-Rennläufer Felix Neureuther engagieren sich bereits als Botschafter für die WM.
Gute Besetzung beim Telekom-Cup
Bayern München, Borussia Mönchengladbach, 1899 Hoffenheim und Werder Bremen bilden am 15. Juli das Feld bei der neunten Auflage des Telekom-Cups. Das Vorbereitungsturnier wird zum dritten Mal im Mönchengladbacher Borussia-Park ausgetragen.
"Der Telekom-Cup ist ein großartiges Turnier, das aufgrund der hochklassigen Besetzung einen hohen sportlichen Wert besitzt und sich in den vergangenen Jahren als fester Bestandteil unserer Saisonvorbereitung etabliert hat", sagte Borussia-Sportdirektor Max Eberl.
Auf dem Programm stehen zwei Halbfinals, das Spiel um den dritten Platz sowie das Finale, gespielt wird jeweils 45 Minuten. Bei einem Unentschieden kommt es sofort zum Elfmeterschießen. Die Paarungen und Zeiten werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.