Spieler und Verantwortliche des FC Bayern üben heftige Kritik am Schiedsrichter: „Wir wurden beschissen“, sagt Rummenigge.

Für den FC Bayern München war der Schuldige für das unglückliche Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League schnell gefunden. „Ich habe heute zum ersten Mal so etwas wie wahnsinnige Wut in mir, weil wir beschissen worden sind“, sagte Club-Boss Karl-Heinz Rummenigge auf seiner denkwürdigen Bankettrede, für die er viel Applaus bekam.

Im Zentrum der Kritik stand der ungarische Weltschiedsrichter Viktor Kassai (41), den der deutsche Rekordmeister für die 2:4-Niederlage nach Verlängerung im Estadio Bernabéu verantwortlich machte. „Wir kriegen Gelb-Rot, ohne Foul gespielt zu haben, wir kassieren zwei Tore zum 2:2 und 3:2 aus klarer Abseitsstellung, wir haben einen Abseitspfiff gegen Robert Lewandowski, der alleine aufs Tor läuft“, fuhr der Vorstandsvorsitzende fort.

"Wir haben zehn gegen 14 gespielt"

Auch den Spielern fiel es schwer, das Ergebnis zu akzeptieren. Über 120 Minuten lieferten sie sich – teilweise verletzt (Neuer, Hummels, Boateng) – eine heroische Schlacht mit Real und mussten am Ende doch mit leeren Händen nach Hause fahren. „Das war Werbung für den Fußball, die dann durch einen Mann mit einer Pfeife entschieden wurde“, monierte Arjen Robben.

Besonders für die beiden Abseitstore von Cristiano Ronaldo fehlte den Bayern jegliches Verständnis. „Wenn du mit zehn gegen 14 spielen musst, ist es schwer. Das 2:2 war noch schlimmer, da hat der Linienrichter eine gute Sicht und das hat uns gekillt.“

Ancelotti: "Serie an Fehlentscheidungen"

Für Trainer Carlo Ancelotti war die Partie ein Beweis, wie wichtig der Videobeweis ist, der kommende Saison zumindest in der Bundesliga eingeführt wird. „Wir waren nah dran am Halbfinaleinzug, dann wurden wir aber durch einige Entscheidungen des Schiedsrichters bestraft. Das kann im Fußball passieren, aber nicht diese Serie an Fehlentscheidungen. Ich hoffe, dass der Schiedsrichter in naher Zukunft durch den Videobeweis Hilfe bekommt“, sagte der Italiener.

Im Netz erhielt der FC Bayern größtenteils Zustimmung von Fans aus sämtlichen Nationen. Bei Wikipedia wurde Kassai sogar kurzzeitig zum Spieler der Königlichen gemacht. Die User ließen auch zu später Stunde ihrer Kreativität freien Lauf und machten sich schon unmittelbar nach Abpfiff mit diversen Fotomontagen in den sozialen Netzwerken über die Abseitstore von Real Madrid sowie weitere Schiedsrichter-Fehlentscheidungen lustig. Eine Auswahl, in der auch FCB-Profi Arturo Vidal vorkommt: