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Draxler-Wechsel rückt näher
Der Abgang Julian Draxler aus Wolfsburg steht angeblich kurz bevor. Wie die französische Sportzeitung "L'Equipe" berichtete, soll sich der 23-Jährige mit Meister Paris St. Germain auf einen Wechsel geeinigt haben. Im Raum steht ein Vertrag bis 2021. Allerdings soll die Ablösesumme noch nicht den Vorstellungen der Niedersachsen entsprechen. Demnach habe der Hauptstadtclub, bei dem auch Nationaltorwart Kevin Trapp unter Vertrag steht, dem VfL eine Ablöse von rund 30 Millionen Euro geboten. Wolfsburg fordere jedoch 40 Millionen.
Bereits im Sommer wollte Draxler die Wolfsburger nach nur einem Jahr verlassen und forderte öffentlich lautstark eine Wechselfreigabe. Auch der FC Arsenal und Italiens Rekordmeister Juventus Turin sollen weiter Interesse haben. Die beiden Vereine hatten, wie auch Paris, schon im Sommer um Draxler geworben. In den Transferpoker eingeschaltet haben soll sich auch der FC Sevilla.
Green wechselt zum VfB
Ex-HSV-Profi Julian Green wechselt vom FC Bayern München zum VfB Stuttgart. Dort erhält der 21-Jährige einen Vertrag bis 2019. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Clubs Stillschweigen. "Julian kann im offensiven Bereich auf mehreren Positionen eingesetzt werden. Er hatte beim FC Bayern eine Top-Ausbildung. Wir sehen bei ihm weiteres Entwicklungspotenzial", sagte VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser über den achtmaligen US-Nationalspieler (drei Tore): "Er ist torgefährlich und wird unser Spiel durch seine Schnelligkeit weiter beleben."
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge lobte Green als "fleißigen, zuverlässigen und sehr sympathischen Spieler", der nun neue Erfahrungen als Stammspieler sammeln möchte. "Das war beim FC Bayern durch die große Konkurrenz natürlich schwierig", sagte Rummenigge. Green war in der Hinrunde nur im DFB-Pokal zum Einsatz gekommen und traf dort in der 2. Runde gegen den FC Augsburg. Seine fünf Bundesligaspiele hatte Green in der Saison 2014/15 für den HSV absolviert, wo er allerdings nicht glücklich wurde und eher durch Beschwerden über seine Nichtnominierungen als Leistung auf dem Platz auffiel.
"In den letzten drei Jahren habe ich viel Erfahrung gesammelt. Das war gut, ich bin froh darüber und dankbar", sagte Green: "Ich habe mir Zeit gelassen und alles probiert. Ich setze mir mit Stuttgart jetzt neue Ziele und freue mich auf diese Herausforderung - und vor allem darauf, den VfB in der zweiten Saisonhälfte beim Ziel Wiederaufstieg zu unterstützen."
Hrubesch vor Verlängerung beim DFB
Horst Hrubesch steht vor einer Vertragsverlängerung beim DFB. "Wir möchten die Zusammenarbeit fortsetzen. Aber wie genau das inhaltlich aussehen würde, ist noch nicht im Detail festgelegt. Sicherlich würde es mir Spaß machen, weiterhin im Jugend-Bereich des DFB zu arbeiten", sagte der 65-Jährige, dessen Vertrag am Jahresende ausläuft, der "Sport Bild".
Einen Posten als klassischer Chef-Trainer schließt er weiter nicht aus. "Ich werde nie wieder die U21 trainieren. Aber wenn es bei einer anderen Mannschaft gefordert ist, habe ich kein Problem, da einzuspringen", sagte Hrubesch. HSV-Ikone Hrubesch hatte in Rio mit dem deutschen Olympia-Team Silber gewonnen.
Eberl will schnell über Schubert entscheiden
Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat eine schnelle Entscheidung über die Zukunft von Trainer André Schubert angekündigt. "Jetzt gilt es, sich hinzusetzen und eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wir werden Klarheit schaffen, das wird keine Ewigkeit mehr dauern. Wir wollen eine Entscheidung haben, und die wird es auch geben", sagte Eberl nach dem 1:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg.
Alles andere als eine Trennung von Schubert wäre eine Überraschung. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen elf Spielen ist der Champions-League-Teilnehmer in Abstiegsgefahr geraten. "Jeder kann die Tabelle lesen. Jeder sieht, wie wir gerade Fußball spielen. Jetzt geht es einfach darum, Stabilität in die Mannschaft zu bekommen", sagte Eberl.
Auch Schubert rechnet offenbar mit einer Trennung. "Natürlich hinken wir in der Bundesliga hinterher, das ist nicht der Anspruch des Vereins. Ich bin als Trainer dafür verantwortlich. Das ist mein Job", sagte der 45-Jährige. Schubert hatte das Amt nach dem Rücktritt von Lucien Favre im September 2015 angetreten und die Borussia vom letzten Platz in die Champions League geführt.
Beckenbauer wäscht sich wegen WM 2006 rein
Franz Beckenbauer hat sich seit langer Zeit erstmals wieder öffentlich zum Skandal um die WM 2006 geäußert und betont, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei. "Die Vergabe der WM nach Deutschland war nach meinem besten Wissen und Gewissen nicht gekauft", schrieb der 71-Jährige in seiner letzten Kolumne für die "Bild"-Zeitung: "Wir wollten niemanden bestechen und wir haben niemanden bestochen."
Beckenbauer steht als ehemaliger WM-Bewerbungs- und späterer WM-OK-Chef seit geraumer Zeit in der Kritik. Bislang hat der "Kaiser" mit seinen Aussagen kaum zur Aufklärung der Affäre um das Sommermärchen beigetragen.
"Ich werde immer wieder gefragt, warum ich mich nicht ausführlicher öffentlich äußere. Die Antwort ist ganz einfach. Das kann ich guter Dinge nicht tun, bevor nicht die deutschen und Schweizer Behörden, mit denen ich im Übrigen natürlich kooperiere, ihre Untersuchungen beendet haben", so Beckenbauer in der "Bild": "Das gebietet schon der Respekt vor den Behörden."
Nach wie vor ist ungeklärt, zu welchem Zweck rund um die Vergabe 6,7 Millionen Euro an Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam in Katar flossen. Zudem erhielt Beckenbauer für seine Tätigkeit als Präsident des WM-OK 5,5 Millionen Euro. Zuvor hatte es stets geheißen, er sei ehrenamtlich und ohne Honorar tätig gewesen.
Baum-Zukunft in Augsburg offen
Der FC Augsburg lässt die Trainerfrage noch offen - Interimstrainer Manuel Baum scheint jedoch eine gute Chance zu haben, zum Chef aufzusteigen. "Wir werden das in aller Ruhe angehen und eine Entscheidung treffen. In den nächsten Tagen. Es gibt aber keine Deadline bis Weihnachten", sagte Sportdirektor Stefan Reuter nach dem 1:1 (1:0) bei Borussia Dortmund am Dienstagabend.
Für Baum (37) war es das zweite Spiel als Interimstrainer nach der überraschenden Entlassung von Dirk Schuster, er holte vier Punkte. "Vier Punkte sind super. Ich sehe das aber nicht als Bewerbung", sagte er: "Was jetzt kommt, das sehen wir dann. Wir werden reden."
Reuter lobte ausdrücklich den neuen Schwung unter dem Nachwuchstrainer. "Eine sehr gute Ordnung, mutiges und geschlossenes Umschalten" nannte er als wichtigste Verbesserungen nach der Trennung von Schuster.