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RB-Coach Hasenhüttl kontert Hoeneß
Trainer Ralph Hasenhüttl bewertet die Aussagen von Uli Hoeneß vom FC Bayern München eher als Anerkennung für die Auftritte von RB Leipzig. „Es fällt auf, dass sie sich über uns Gedanken machen. Anscheinend ist das, was wir bisher gespielt haben, beeindruckend gewesen“, sagte Hasenhüttl am Freitag bei einer Pressekonferenz in Leipzig. Hoeneß habe ein paar Fakten aufgezählt, die nicht von der Hand zu weisen seien.
„Es kann ja jeder sehen, dass wir unter der Woche keine Spiele haben. Wir haben keine Freundschaftsspiele ausgemacht, sondern trainieren“, betonte Hasenhüttl. Hoeneß hatte beim Sender Sky Sport gesagt, dass die Leipziger auf der Couch liegen würden, während der FC Bayern in der Champions League spiele. „Natürlich und Gott sei dank haben wir keinen Reisestress. Es reicht aber auch so, bei den schweren Aufgaben, die wir vor der Nase haben“, meinte Hasenhüttl. Allerdings konnte er sich nicht erinnern, unter der Woche viel auf der Couch gelegen zu haben.
Mit seinem Aufsteiger-Team liegt Hasenhüttl vor dem 10. Spieltag auf dem zweiten Platz, nur zwei Punkte hinter den Bayern. Schaffen die Leipziger im Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) mindestens ein Remis, stellen sie den Rekord des besten Aufsteigers durch den MSV Duisburg aus der Saison 1993/1994 ein. Die Leipziger wären dann die ersten zehn Spiele ohne Niederlage.
Neuer, Kroos und Özil können Weltfußballer werden
Manuel Neuer, Toni Kroos und Mesut Özil gehören zu den 23 Kandidaten für die Wahl zum Weltfußballer des Jahres. Das gab die Fifa am Freitag bekannt. Aus der Bundesliga hat es außerdem noch Robert Lewandowski in den erlesenen Kreis geschafft.
Ansonsten sind die altbekannten Stars vertreten, unter anderen der fünfmalige Weltfußballer Lionel Messi (Argentinien) und sein Rivale Cristiano Ronaldo, der die Wahl dreimal für sich entscheiden konnte und im Sommer Europameister mit Portugal wurde. Daneben dürfen sich auch der brasilianische Olympiasieger Neymar und Frankreichs EM-Torschützenkönig Antoine Griezmann Hoffnungen auf eine vordere Platzierung machen.
Bei der vom 4. bis zum 22. November dauernden Wahl zählen die Stimmen der Spielführer und Cheftrainer von Nationalteams weltweit zu 50 Prozent. In die restlichen 50 Prozent fließen die Stimmen einer ausgewählten Gruppe von über 200 Medienvertretern sowie erstmals einer öffentlichen Abstimmung unter Fans ein.
Anfang Dezember veröffentlicht die Fifa eine Liste mit den drei Spielern mit den meisten Stimmen. Am 9. Januar wird der Weltfußballer im Rahmen der ersten Ausgabe der „The Best FIFA Football Awards“ gemeinsam mit der Weltfußballerin und dem Welttrainer des Jahres 2016 ausgezeichnet. Bislang war die Ehrung mit dem Namen „Ballon d'Or“ von der Fifa und dem französischen Magazin „France Football“ veranstaltet worden. Nach dem Ende der Kooperation hat die Fifa eine neue Zeremonie initiiert.
Grindel bleibt Boss und will deutsche EM
DFB-Präsident Reinhard Grindel ist im Amt bestätigt worden. Der 55-Jährige wurde am Freitag in der Messe Erfurt von den 258 Delegierten des DFB-Bundestages einstimmig wiedergewählt, er führt den Verband seit dem 15. April 2016. Die Amtszeit des CDU-Politikers und früheren Bundestagsabgeordneten läuft nun drei Jahre bis 2019.
Zuvor warb der gebürtige Hamburger noch einmal für die Ausrichtung der EM 2024 durch den DFB. "Ich bin ganz sicher, dass die Einheit von Amateuren und Profis durch dieses Leuchtturmprojekt gestärkt wird", sagte Grindel in Erfurt: "Es wird den Fußball in Deutschland in eine Dynamik versetzen."
Für Grindel sind die meisten Voraussetzungen für die Endrunde bereits geschaffen. "Wir haben bereits die nötige Infrastruktur, wir brauchen kaum einen Hektar neu zu versiegeln", äußerte der Präsident: "Die EM würde ökonomisch günstig und ökologisch schonend veranstaltet werden."
Aufgrund des Skandals um die Vergabe der WM 2006 muss der DFB laut Grindel eine "vorbildliche" und "transparente" Bewerbung für die geplante Ausrichtung in zehn Stadien abgeben. Eine Entscheidung über die Vergabe will die Uefa 2018 fällen.
Bayern spielen in Trikots aus Müll
Bayern München wird im Spitzenspiel gegen 1899 Hoffenheim in Trikots aus Ozeanmüll auflaufen. Ausrüster adidas präsentierte am Freitag zusammen mit den Münchnern die Spielkleidung für die Partie am Sonnabend (15.30 Uhr). Es wird eine einmalige Aktion sein.
Das rote Dress besteht zu 100 Prozent aus Ozean-Plastik. Garne und Fasern wurden aus recycelten und aufbereiteten Plastikabfällen gefertigt, die an den Küsten der Malediven eingesammelt wurden.
"Ich bin an den Stränden Spaniens aufgewachsen. Daher bin ich besonders froh darüber, ein Trikot tragen zu dürfen, das zu 100 Prozent aus recyceltem Ozeanmüll hergestellt wurde. Das ist eine tolle Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, die Weltmeere zu schützen", sagte Bayern-Profi Xabi Alonso.
Geplant ist auch, dass Champions-League-Sieger Real Madrid in einem der kommenden Heimspiele ein Trikot aus Ozeanmüll trägt.
Eintrachts Meier fit für Köln
Eintracht Frankfurt kann im Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln wieder seinen Torjäger Alexander Meier einsetzen. Der Stürmer hat seine Oberschenkel-Verletzung auskuriert. „Alex ist gesund. Er brennt auf seinen Einsatz“, sagte Trainer Niko Kovac am Freitag.
Meier schoss in den vergangenen vier Spielen acht Tore gegen die Kölner. Eine Einsatzgarantie für das Heimspiel an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) gibt Kovac dem 33-Jährigen aber trotzdem nicht. „Ich kenne die Historie der letzten Jahre. Das macht die Sache ja interessant. Ich habe auch meine Ideen - aber ich werde da nochmal eine Nacht drüber schlafen“, sagte der Frankfurter Trainer.
DFB und DFL beraten über Pokalreform
Die Spitzen von DFB und DFL wollen zu Beginn des kommenden Jahres über eine Reform des DFB-Pokals beraten. Diese Gespräche sollen laut DFB-Vizepräsident Rainer Koch zwar "ergebnisoffen" stattfinden, dennoch machte Koch bereits am Freitag beim DFB-Bundestag in Erfurt Einschränkungen.
"Der DFB-Pokal verkörpert die Seele des deutschen Fußballs. Diese Seele muss unangetastet bleiben", sagte Koch: "Die Landespokalsieger müssen weiter ihren Traum leben dürfen, in der ersten Runde auf einen großen Bundesligisten treffen zu können."
Vonseiten der Profis war zuletzt unter anderem vorgeschlagen worden, dass die Europacup-Teilnehmer in der ersten Runde ein Freilos haben könnten. Koch dagegen regte eine Termin-Veränderung an.
Miller wird Torwarttrainer in Wolfsburg
Der frühere Bundesliga-Keeper Markus Miller verstärkt mit sofortiger Wirkung das Team der Torwarttrainer beim VfL Wolfsburg. Er wechselt von Hannover 96 an die VfL-Fußball-Akademie. Dort ist Miller, der für den Karlsruher SC in der Bundesliga spielte, unter anderem für die Wolfsburger Nachwuchs-Keeper der U14 bis U19 zuständig. Das teilte der VfL am Freitag mit.
Touré kriecht bei Guardiola zu Kreuze
Der ivorische Nationalspieler Yaya Touré hat sich bei Manchester City für die „Missverständnisse“ entschuldigt und hofft auf eine Begnadigung durch Trainer Pep Guardiola. Er möchte sich und im Namen seiner Vertreter beim Management und allen, die für den Club arbeiten, entschuldigen, teilte Touré in einem Statement mit. „Ich habe nichts als Respekt für Manchester City und wünsche dem Club das Beste. Ich bin stolz, Teil der Club-Geschichte gewesen zu sein und möchte City helfen, weiter erfolgreich zu sein“, schrieb Touré.
Der Mittelfeldspieler ist bislang nur einmal im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Steaua Bukarest zum Einsatz gekommen, danach war er von Guardiola nicht mehr berücksichtigt worden. Auch, weil Tourés Berater Dimitri Seluk den früheren Bayern-Coach heftig angegriffen hatte. So hatte dieser in Frage gestellt, ob Guardiola die Eier habe zu sagen, dass er falsch gelegen habe, einen so großartigen Spieler wie Yaya zu demütigen, sollte City nicht die Champions League gewinnen. Danach forderte der Katalane eine Entschuldigung von Seluk.
Das Verhältnis zwischen Touré und Guardiola ist ohnehin belastet. Der Ivorer hatte schon in Barcelona unter dem Coach gespielt, ehe er 2010 an Manchester City verkauft worden war.
Bundesliga sammelt für Fünfjahreswertung
Die sechs Bundesligisten in den beiden Europapokal-Wettbewerben waren in dieser Woche auf der internationalen Bühne erfolgreich wie selten: Das Sextett holte neun von zwölf möglichen Punkten (Zwei-Punkte-Wertung), während die sieben spanischen Vereine lediglich sieben von 14 Zählern einfuhren. Damit war die Bundesliga mit 1,286 Zählern für die Uefa-Fünfjahreswertung - auch die in der Europa-League-Qualifikation gescheiterte Hertha aus Berlin wird noch als Starter gezählt – die erfolgreichste Spielklasse des Kontinents. Die Italiener kamen auf 1,166 Punkte, Spanien und England nur auf jeweils 1,000.
In der Tabelle verschiebt sich natürlich nichts. Deutschland hat auf dem zweiten Platz weiterhin über 20 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Spanien - selbst die Erfolgsbilanz der deutschen Klubs in der laufenden Woche verkürzte den Rückstand nur um 0,286 Zähler. Der Vorsprung auf Frankreich auf dem fünften Rang, der den Verlust eines Champions-League-Platzes bedeuten würde, beträgt hingegen satte 23,033 Punkte.
Krawalle rund um Austria vs. AS Rom
Bei schweren Fan-Ausschreitungen am Rande der Europa-League-Partie zwischen Austria Wien und AS Rom (2:4) sind am Donnerstagabend mehrere Personen verletzt worden. Hooligans aus beiden Anhängerschaften hatten sich vor Anpfiff der Partie im Außenbereich des Wiener Ernst-Happel-Stadions minutenlang eine gewalttätige Auseinandersetzung geliefert. Ein Polizist musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, ein italienischer Anhänger wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vorübergehend festgenommen.
Nach Angaben der Polizei hatten römische Schlachtenbummler Feuerwerkskörper in die umstehende Menge geworfen. Die eingreifenden Sicherheitsbeamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein.
DFB-Akademie wird deutlich teurer
Der Bau der geplanten Akademie des DFB in Frankfurt/Main wird deutlich teurer und wird sich deshalb weiter verzögern. DFB-Präsident Reinhard Grindel kündigte am Freitag in Erfurt die Einberufung eines Außerordentlichen Bundestages 2017 an, um über die Kosten des "Leuchtturmprojektes" abzustimmen.
Ursprünglich sollten unter 100 Millionen Euro für den Neubau auf dem Gelände der Frankfurter Galopprennbahn ausreichen, zwischenzeitlich wurde das Budget schon auf 109 Millionen Euro erhöht. Jetzt wird eine Summe von mindestens 125 Millionen Euro gehandelt, dafür will sich die DFB-Spitze die Zustimmung der Basis einholen.
"Wir werden das in aller Ruhe diskutieren", sagte Grindel: "Wir werden ausführliche Veranstaltungen in den Regionalverbänden durchführen, um eine intensive Debatte zu ermöglichen."
Im Nachhinein kommen dem DFB die Querelen mit dem Baugelände gerade recht. Der aktuelle Mieter, der Frankfurter Rennklub zog vor das Landgericht Frankfurt, eine Entscheidung ist noch nicht absehbar. Der nächste Kammertermin ist am 7. November, die Frankfurter Rundschau berichtete von neun Gerichtsverfahren. Ursprünglich sollten 2018 die Bagger anrollen.
Werder gratuliert Wrestler Tim Wiese
Werder Bremen hat Tim Wiese zu seiner erfolgreichen Wrestling-Premiere gratuliert. Der Nordclub lobte am Freitag seinen früheren Torwart, der am Vorabend in München erstmals als "The Machine" auf der Matte stand. „Herzlichen Glückwunsch zum ersten Wrestling-Sieg, Tim Wiese! Du hast ihn zerstört“, twitterte der SV Werder. Der ehemalige Nationalkeeper Wiese hat für die Hanseaten 194 Spiele in der Bundesliga absolviert.
Klinsi sähe Schweini gerne in den USA
Bundestrainer Joachim Löw sieht für Bastian Schweinsteiger nach der Rückkehr ins Training von Manchester United eine neue Chance beim englischen Rekordmeister. „Im Fußball gibt es manchmal eine plötzliche Wende, vielleicht denkt José Mourinho ein bisschen um, aufgrund nicht immer erfolgreicher Spiele bei Manchester United. Das wäre für den Bastian toll“, sagte Löw beim DFB-Bundestag in Erfurt.
Schweinsteiger war in dieser Saison von Trainer Mourinho aussortiert worden, in dieser Woche aber wieder ins Teamtraining zurückgekehrt. „Ich glaube auch, er ist ein Spieler, der der Mannschaft helfen kann, der, wenn es drauf ankommt, Topleistungen bringen kann“, sagte Löw über den 32-Jährigen.
Löws Vorgänger als Bundestrainer, Jürgen Klinsmann, hofft hingegen auf einen Wechsel des ehemaligen DFB-Kapitäns in die Major League Soccer. „Es tut sich viel bei uns in den USA. Es wäre toll, weil es uns helfen würde, für die jungen Spieler so einen Spieler an der Seite zu haben“, sagte der Trainer der US-Nationalmannschaft. „Wenn er Lust hätte, wäre das eine klasse Sache.“ Schweinsteiger hatte vor seinem Abschiedsspiel aus der Nationalmannschaft Ende August gegen Finnland (2:0) einen Wechsel in die USA in der Winterpause als Option bezeichnet.
Wolfsburg-Kandidat geht nach China
Der angeblich vom VfL Wolfsburg umworbene André Villas-Boas wird Trainer des FC Shanghai Dongya. Der Portugiese Villas-Boas löst bei den Chinesen den Schweden Sven-Göran Eriksson (68) ab, der nach einer enttäuschenden Saison mit dem dritten Tabellenplatz in der Endabrechnung entlassen wurde. Eriksson war im November 2014 nach Shanghai gewechselt.
Villas-Boas, der auch von Inter Mailand umworben wurde, ist ein einstiger Schüler von Star-Coach José Mourinho. Der 39-Jährige konnte sich bereits international profilieren und trainierte trotz seines jungen Alters bereits den FC Porto, FC Chelsea, Tottenham Hotspur und zuletzt Zenit St. Petersburg.
Villas-Boas soll nach der Entlassung von Dieter Hecking Mitte Oktober auch auf der Kandidatenliste der Wolfsburger gestanden haben. Zuletzt hatte er eine Auszeit vom Fußball genommen.
Schalke bangt um Bentaleb
Schalke bangt vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Werder Bremen (17.30 Uhr) um Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb. Der Algerier war im Europa-League-Spiel gegen den FK Krasnodar in der 58. Minute ausgewechselt worden. "Er hat einen Schlag aufs Knie bekommen, deshalb musste er raus", sagte Schalke-Coach Markus Weinzierl: "Er war gut drauf, ich hoffe es ist nichts Ernstes."
Der zentrale Mittelfeldspieler Bentaleb, der beim Schalker 2:0 (2:0)-Erfolg am Donnerstag in der 28. Minute zum Endstand getroffen hatte, wäre für die Königsblauen bereits der fünfte Ausfall in der Offensive. Gegen Krasnodar hatte Weinzierl bereits auf Max Meyer (Bänderriss), Klaas-Jan Huntelaar (Außenbandverletzung), Breel Embolo (Sprunggelenkbruch) und Franco Di Santo(Bauchmuskelzerrung) verzichten müssen.