Götze wechselt Berater und will sich in München durchbeißen

Hamburg/München. Der 23 Jahre alte Mittelfeldstar und sein langjähriger Berater Volker Struth trennen sich einvernehmlich.

Einmal mehr unruhige Zeiten für Mario Götze. Am Sonnabend musste der Mittelfeldspieler des FC Bayern München wegen seines Rippenbruchs von der Bank aus zusehen, wie seine Mannschaftskollegen im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund im Elfmeterschießen (4:3) das Double perfekt machten. Ein Zustand, den Bankdrücker Götze unter dem scheidenden Bayern-Trainer Pep Guardiola nur allzu gut kannte.

Zwei Tage später veröffentlichte der "Kicker" dann eine große Umfrage unter den Bundesliga-Profis, die den 23-Jährigen prompt als "Absteiger der Saison" sahen. 30,2 Prozent der 235 vom Fachmagazin befragten Spieler votierten für den WM-Siegtorschützen von 2014. Erst mit Abstand folgten die gefallenen Stars Ex-Nationalspieler Max Kruse (Wolfsburg/17,5 Prozent) und Kevin Kuranyi (Hoffenheim/9,8 Prozent).

Bayerns Triumph über Dortmund:

Schlosshund Guardiola und das bunte Pokalfinale

Was heißt eigentlich "da ist das Ding" auf Catalan? Pep Guardiola durfte als erster den Pokal in den Berliner Nachthimmel stemmen © Reuters

Der spanische Starcoach verlässt die Bayern als Pokalsieger © Reuters

Jerome Boateng widmet sich seinem völlig aufgelösten Trainer Pep Guardiola © Reuters

Das Double besorgte Douglas Costa mit seinem entscheidenden Schuss zum 4:3-Sieg im Elfmeterschießen © Reuters

Anschließend brachen bei Guardiola alle Dämme © Reuters

Die volle Wucht katalanischer Emotionen bekam auch David Alaba zu spüren © Getty Images

Münchens Fans fanden zum Abschied versöhnliche Töne und Gesten © Getty Images

Verkehrte Welt: Verlierer Thomas Tuchel tätschelt Sieger Pep Guardiola © dpa

Beckenbauer in Rom war 1990, Guardiola in Berlin ist 2016: Bayerns scheidender Trainer beim Gefühlsausbruch im Olympiastadion © Imago/Contrast

Den Pokal gewann Guardiola am Ende doch noch einmal richtig lieb © dpa

Mats Hummels blieb dagegen ein Titel zum Abschied verwehrt © Witters

Nur noch Jubel: Die Bayern feiern den 18. Pokalsieg der Vereinsgeschichte © Witters

Diesmal hieß der Sieger FC Bayern München: Der Rekordpokalsieger setzte sich im Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund durch © Getty Images

Bayern-Torhüter Manuel Neuer parierte im Elfmeterschießen den Schuss von Sven Bender, bei dem Fehlschuss von Sokratis musste er nicht eingreifen © dpa

Auf der anderen Seite verwandelte Robert Lewandowski sicher © dpa

Joshua Kimmich vergab kläglich, doch das war am Ende egal © dpa

Abschied in Minute 78: Mats Hummels wird von Thomas Tuchel vorzeitig vom Feld geholt © Getty Images

Der nimmermüde Hummels im Zweikampf mit Douglas Costa © Reuters

Wenig später musste der BVB-Kapitän sein letztes Spiel für Dortmund von Krämpfen geplagt vorzeitig beenden © Reuters

Wie sich die Bilder gleichen: Bayerns Stürmer Robert Lewandowski hadert mit einer seiner vergebenen Gelegenheiten gegen seinen Ex-Club © Reuters

Gibt's doch gar nicht: Am Ende konnte der Bundesliga-Torschützenkönig seine Torversuche wohl selbst nicht mehr zählen © dpa

Die Haare standen ohnehin schon zu Berge: Pierre-Emerick Aubameyang wollte trotz guter Chancen einfach kein Tor gelingen © dpa

Pep Guardiola bei der Ansprache vor der Verlängerung © Getty Images

Krämpfe, immer wieder Krämpfe: Auf Münchener Seite erwischte es Aktivposten Franck Ribéry, der deshalb ausgewechselt werden musste © Witters

BVB-Trainer Thomas Tuchel stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben © Imago/DeFodi

Dortmunds Fans verzögerten wegen Bengalos den Wiederanpfiff © dpa

So sah das dann aus der Perspektive des BVB-Tors aus © Witters

Vorerst letztmals als Vereinsfußballer gegeneinander: BVB-Kapitän Mats Hummels (l.) und Münchens Robert Lewandowski (M.) © dpa

Hier setzt sich Hummels (r.) im Nahkampf gegen den eigenen (Julian Weigl) und gegnerischen Mann (Thomas Müller, l.) durch © Getty Images

Franck Ribéry beim Tänzchen mit Lukas Piszcek © dpa

Lasst gut sein, Jungs! Hier beobachtet Bayerns Trainer Pep Guardiola beobachtet seinen Spieler, wie er Dortmunds Gonzalo Castro einen Finger ins Ohr steckt © Getty Images

Ribéry lief zunehmend heiß - ebenso wie die Dortmunder Fans im Hintergrund © Getty Images

Vier-Sterne-Hairstyler Pierre-Emerick Aubameyang (l.) blieb im ersten Durchgang gegen Jerome Boateng nahezu wirkungslos © dpa

Die Choreo der Bayern-Fans © Imago/Jan Hübner

Passend dazu: Das großflächige Konterfei Mats Hummels' © dpa

Nicht nur Marcel Schmelzer (l.) sah bei der Begegnung seines Kapitäns mit dessen künftigen Spielkameraden ganz genau hin © Imago/Jan Hübner

So startete der FC Bayern © Getty Images

Und so Borussia Dortmund © Imago/Jan Hübner

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel gestand kurz vor seinem ersten großen Finale ein gewisses Maß an Nervosität © Getty Images

Guardiola gab sich indes auch in seinem letzten Spiel als Bayern-Coach als Dressman © dpa

Mario Götze zog sich lieber den Trainingsanzug an - obwohl er wegen eines Rippenbruchs nicht einsatzfähig war © dpa

Aki, wink einmal! Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und seine Frau Annette auf der Tribüne in Berlin © dpa

In die Runde grüßen durften auch die Maskottchen Berni (Bayern, v.l.), Paule (DFB) und Emma (Dortmund) © Imago/Revierfoto

Uli Hoeneß auf dem Weg ins Stadion © Imago/Jan Hübner

Auf der Tribüne bekam der Ex-Präsident etwas von Ehren-Präsident Franz Beckenbauer zu hören © Witters

Bundestrainer Joachim Löw checkte noch einmal die Form seiner EM-Kandidaten © Imago/Jan Hübner

Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick mit Frau © Imago/Jan Hübner

Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger durdte den Pokal ins stimmungsvolle Olympiastadion tragen © Witters

Hostessen in Schwarz-Rot-Gold vor dem Spiel © dpa

Ewig junges Duell: Bayern und Dortmund bestritten das 73. Endspiel um den DFB-Pokal © dpa

Thomas Hayo (l., "Germany's Next Topmodel") drückte den Bayern die Daumen, Schauspieler Wotan Wilke Möhring ("Tatort") den Dortmundern © dpa

Schauspieler und BVB-Fan Joachim Król schritt mit weiblicher Begleitung über den grünen Teppich ins Stadion © Getty Images

Tausende BVB-Fans verfolgten das Spiel im Berliner Sommergarten auf dem Messegelände © dpa

Die Dortmunder Fans sangen sich vor dem Anpfiff am Breitscheidplatz warm © imago/Reiner Zensen | imago sportfotodienst

Der Großteil der Bayern-Fans brachte sich rund um den Alexanderplatz in Stimmung © dpa | Jörg Carstensen

"Wer nicht hüpft, der ist ein Blauer" (oder Schwarz-Gelber?) © dpa | Jörg Carstensen

Evi und Lukas bekannten eindeutig Farbe © dpa | Jörg Carstensen

Doch auch dieser BVB-Fan wollte sich den Titel nicht freiwillig abschminken © dpa | Kay Nietfeld

"Bringt den Pott wieder nach Hause - Heja BVB": Der Dortmunder Anhang vor dem Brandenburger Tor © dpa | Kay Nietfeld

Dort gab es sogar Annäherungen zu Münchener Vertretern © dpa | Kay Nietfeld

Partystimmung im schwarz-gelben Fanbus © dpa | Kay Nietfeld

Vor dem Spiel wurden noch die letzten Kerzen angezündet und Stoßgebete abgeschickt - wie hier in der Gedächtniskirche © dpa | Kay Nietfeld

Dort kamen 500 Fans zu einem ökumenischen Gottesdienst zusammen © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein

Unter den Teilnehmern waren auch der neue DFB-Präsident Reinhard Grindel (M.) und die Schiedsrichter Peter Gagelmann (l.) und Thorsten Kinhöfer (r.) © dpa | Kay Nietfeld

Fans im Gottesdienst © dpa | Kay Nietfeld

Sprüche rund ums Spiel gab's so einige © dpa | Kay Nietfeld

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Götze und langjähriger Berater trennen sich

Für eine weitere Nachricht sorgte Götze am Montag dann selbst: Der Spieler und sein langjähriger Spielerberater Volker Struth haben sich laut Mitteilung der in Köln ansässigen Firma des Agenten "einvernehmlich" getrennt. Der Entschluss sei bei einem Gespräch am Sonnabend zwischen Götze und SportsTotal-Geschäftsführer Struth gefallen. In der von dem Unternehmen verbreiteten Stellungnahme bedankte sich Götze "für eine sehr gute Zusammenarbeit mit vielen Höhepunkten und tollen Erinnerungen, die meine Karriere entscheidend geprägt haben".

Mario Götze im Jahr 2012 mit seinem damaligen Berater Volker Struth in Köln © Imago/Eduard Bopp

Auf seiner Internetseite schrieb Götze außerdem, dass er "das Management in die Hände meiner Familie geben" werde: "Jetzt will ich mich aber ohnehin erst mal auf die EM konzentrieren. Dort gibt es noch einen Titel zu gewinnen, den wir alle noch nicht haben“, erklärte Götze weiter. "Vielen Dank an SportsTotal und deren Mitarbeiter für sechs Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit und großes Engagement. Diese Zeit hat mich geprägt.“

Struth wiederum schrieb, die Entscheidung sei "nach ausführlichen Überlegungen und Gesprächen in den vergangenen Wochen gemeinsam" getroffen worden. Er danke Götze "für sein jahrelanges Vertrauen und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute", fügte der Berater an. SportsTotal betreut unter anderem die Weltmeister Toni Kroos und Benedikt Höwedes sowie Nationalspieler Marco Reus.

Bayern, Dortmund oder Liverpool?

Ob letzterer möglicherweise schon in der nächsten Saison wieder Vereinskamerad von Götze wird, bleibt weiter abzuwarten. Seit geraumer Zeit wird über eine Rückkehr Götzes zu Borussia Dortmund spekuliert. BVB-Sportdirektor Michael Zorc mag dieses Gerücht jedoch nach wie vor nicht kommentieren. "Es werden viele Namen gehandelt, aber ich werde jetzt keine Namen durchgehen. Wir haben unsere Vorstellungen, die wir umsetzen wollen", sagte Zorc nach dem verlorenen Pokalfinale. Götzes Noch-Arbeitgeber hält sich in der Personalfrage ebenfalls bedeckt. "Warten wir es ab“, sagte Rummenigge am Sonntag auf die Frage, wie der Markt und EM die Zukunft des Edeltechnikers beeinflussen würden.

Götze will sich in München durchbeißen

Am Montag überraschte Götze dann schließlich noch einmal mit Aussagen, nach denen er offenbar einen Neuanfang bei den Bayern wagen wolle. "Ich freue mich auf die neue Saison in München und werde alles daran setzen, bei meinem ersten Training unter Carlo Ancelotti topfit anzutreten", sagte er "Bild.de".

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach der neue Trainer Carlo Ancelotti dem Mittelfeldspieler in einem Telefonat mitgeteilt habe, dass er wie Vorgänger Guardiola nicht voll auf ihn setzen werde. Deshalb wurde über einen vorzeitigen Abschied Götzes vom FC Bayern spekuliert, wo er noch bis 2017 vertraglich gebunden ist.

Auch ein Transfer zu seinem ehemaligen Förderer Jürgen Klopp nach Liverpool schien eigentlich nicht ausgeschlossen. FC-Ikone Ian Rush zumindest hofft inständig auf eine Verpflichtung des deutschen WM-Helden. "Ich würde mich sehr freuen, wenn er kommen würde", sagte Rush am Montag dem SID. "Klopp weiß, welche Spieler er braucht. Aber mir würde eine Verpflichtung von Götze sehr gefallen."