Zeitung dichtet “Ronaldo Unser“. Wolfsburgs Arnold nimmt das “Sch...“-Wort in den Mund. VfL drohen zwei Ausfälle, Allofs scherzt.

Es kam, wie es wohl kommen musste: Der VfL Wolfsburg konnte dem Druck von Real Madrid nicht Stand halten und ist nach einer 0:3 (0:2)-Niederlage im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League ausgeschieden. Überragender Mann am Dienstagabend im Bernabéu war Cristiano Ronaldo, der den Fußball-Bundesligisten mit drei Treffern im Alleingang aus der Königsklasse schoss. Nach dem überraschenden 2:0-Sieg im Hinspiel steht für Wolfsburg dennoch unter dem Strich der größte internationale Erfolg der Vereinsgeschichte. Abendblatt.de hält Sie über die Champions League auf dem Laufenden.

Champions League: Wolfsburg bei Real Madrid

Cristiano Ronaldo legt sich den Ball vor dem Freistoß zum 3:0 zurecht und nimmt in gewohnter Pose Anlauf...
Cristiano Ronaldo legt sich den Ball vor dem Freistoß zum 3:0 zurecht und nimmt in gewohnter Pose Anlauf... © dpa | Carmen Jaspersen
... schießt den Ball durch Wolfsburgs Mauer, weil Naldo und Guilavogui eine Lücke aufmachen...
... schießt den Ball durch Wolfsburgs Mauer, weil Naldo und Guilavogui eine Lücke aufmachen... © dpa | Kiko Huesca
... und dreht ab zum Jubeln
... und dreht ab zum Jubeln © REUTERS | Juan Medina
Wolfsburg gewann im eigenen Strafraum kaum eine Kopfball. Wenn dann klärte Torwart Diego Benaglio
Wolfsburg gewann im eigenen Strafraum kaum eine Kopfball. Wenn dann klärte Torwart Diego Benaglio © Getty Images | Mike Hewitt
Henrique (l.) vergab kurz vor der Pause die Riesenchance auf den Anschlusstreffer...
Henrique (l.) vergab kurz vor der Pause die Riesenchance auf den Anschlusstreffer... © REUTERS | Sergio Perez
... und musste sich dafür von Landsmann Luiz Gustavo ein paar Takte anhören
... und musste sich dafür von Landsmann Luiz Gustavo ein paar Takte anhören © REUTERS | Sergio Perez
Julian Draxler fiel wegen einer Muskelverletzung nach knapp einer halben Stunde aus
Julian Draxler fiel wegen einer Muskelverletzung nach knapp einer halben Stunde aus © REUTERS | Sergio Perez
Diese Anweisungen darf keiner hören oder von den Lippen ablesen: Zinédine Zidane und Cristiano Ronaldo
Diese Anweisungen darf keiner hören oder von den Lippen ablesen: Zinédine Zidane und Cristiano Ronaldo © dpa | Kiko Huesca
Ronaldo machte seinem Status als Superstar alle Ehre
Ronaldo machte seinem Status als Superstar alle Ehre © Getty Images | Mike Hewitt
Cristiano Ronaldo gewann nahezu jedes Kopfballduell
Cristiano Ronaldo gewann nahezu jedes Kopfballduell © dpa | Carmen Jaspersen
Pepe feiert das 2:0 ausgelassen
Pepe feiert das 2:0 ausgelassen © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm
Cristiano Ronaldo egalisierte Wolfsburgs Vorsprung nahezu im Alleingang
Cristiano Ronaldo egalisierte Wolfsburgs Vorsprung nahezu im Alleingang © REUTERS | Sergio Perez
Karim Benzema startete schon nach wenigen Sekunden durch, doch der Franzose stand im Abseits, wie Dante im Hintergrund richtig erkennt
Karim Benzema startete schon nach wenigen Sekunden durch, doch der Franzose stand im Abseits, wie Dante im Hintergrund richtig erkennt © Getty Images | Mike Hewitt
Sergio Ramos klärt vor André Schürrle
Sergio Ramos klärt vor André Schürrle © Getty Images | Gonzalo Arroyo Moreno
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Wolfsburgs Viertelfinalfluch hält an

Schon wieder ereilte den VfL Wolfsburg das vorzeitige Aus im Europapokal-Viertelfinale. Zum dritten Mal in Serie scheiterte der Bundesligist in der Runde der letzten Acht. Diesmal sogar trotz eines 2:0 im Hinspiels. Davor war in der selben Runde jeweils in der Europa League Endstation.

Wolfsburgs Viertelfinal-K.o.'s

2009/2010

FC Fulham 1:2 0:1 Europa League

2014/2015

SSC Neapel 1:4 2:2 Europa League

2015/2016

Real Madrid 2:0 0:3 Champions League 

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"Waisenkind" Wolfsburg - Die Pressestimmen

Nach seinem Dreierpack gegen "Waisenkind" VfL Wolfsburg wird Cristiano Ronaldo in den spanischen Zeitungen als "Superheld", "Hurrikan" und "Everest" gefeiert. AS stimmt sogar ein Gebet an: "Cristiano Ronaldo, der du bist im Himmel...". Ausgewählte Pressestimmen zum Durchklicken:

Pressestimmen zu Real gegen Wolfsburg

Marca (Spanien)

Was bist du groß! Der Geist Cristianos lebt. Ein Hattrick des Portugiesen bringt Real zum sechsten Mal in Folge ins Halbfinale. Der Held einer Generation. Real lebt weiter in seinem Lieblingswettbewerb. Wolfsburg wurde zum Waisenkind ohne Draxler.

AS (Spanien)

Wie soll ich dich nicht lieben können? Für Ronaldo ist nichts unmöglich. Drei Tore und ein legendenträchtiges Spiel bringen Real ins Halbfinale. Cristiano Ronaldo, der du bist im Himmel... So ein Spieler ist zu stark für Wolfsburg.

Sport (Spanien)

Ronaldo zog sich den Anzug des Superheldens an. Es war die Aufholjagd, die Zidanes Mannschaft wollte.

El Mundo Deportivo (Spanien)

Cristiano führt Real Madrid ins Champions League Halbfinale. Die weiße Mannschaft dreht das 2:0 aus dem Hinspiel und feiert im Bernabeustadion eine große Party. Nur in einigen Phasen des Spiel schien es so, als könnte Wolfsburg den Madrilenen den Abend vermiesen. Cristiano Ronaldo war ohne Zweifel der große Protagonist.

El Pais

Hurrikan Cristiano. Drei Tore des Portugiesen bringen Real weiter und zerlegen Wolfsburg. Der König der Nacht. Ronaldo krempelte die Ärmel hoch, und über Wolfsburg fegte ein Unwetter hinweg. Pech für Wolfsburg, dass Draxler ausschied. Ronaldo war ein Everest für die deutsche Mannschaft.

Daily Mirror (England)

Cristiano Ronaldo inspiriert Real Madrid zum Comeback und Einzug ins Halbfinale der Königsklasse. Ein magischer Freistoß durch Ronaldo entschied den Vergleich mit Wolfsburg.

The Sun (England)

Wenn Real die Champions League gewinnt, würden sie zum elften Mal Champion werden. Unglaublich. Sie nennen es in Spanien La Undecima. Aber nach der letzten Nacht müsste es La Ron-decima heißen.

Daily Mail (England)

Ronaldo erzielt einen unglaublichen Hattrick und führt Real ins Halbfinale. Der Portugiese hat Geschichte geschrieben und erneut die 15-er Toremarke der Champions League geknackt.

Gazzetta dello Sport (Italien)

Monster Ronaldo: Eine epische Aufholjagd Reals versenkt die Wolfsburger. Das Bernabeu-Stadion liegt dem Portugiesen zu Füßen, der 94 Tore in der Champions League feiert. Real Madrid, oder besser gesagt, Real Cristiano schafft eine beispiellose Leistung und sichert sich wieder einmal den Zugang zum Halbfinale der Champions League.

Corriere dello Sport (Italien)

Ronaldo, ein legendäres Triple. Zidane umschifft die Klippen des Viertelfinales dank eines außerirdischen Ronaldo. Der Portugiese nimmt die ganze Mannschaft auf die Schultern und versenkt Wolfsburg.

Tuttosport (Italien)

Zidanes Real schafft eine problemlose Remuntada. Dafür sorgt Cristiano Ronaldo, wie immer. Nichts ist für eine Mannschaft unmöglich, wenn sie ein Phänomen wie Ronaldo im Kader hat. Ronaldos Triplete nimmt Druck von Coach Zidane, der bereits stark kritisiert wurde.

Il Messaggero (Italien)

Königliche Aufholjagd in Madrid. Unter den Hieben eines Rekord-Ronaldos bricht Wolfsburg zusammen. Resigniert und deprimiert hat Wolfsburg die Welle der Gegner nicht eindämmen können und lässt sich schon von Anfang an überwältigen.

La Stampa (Italien)

Ronaldo löscht in einer Minute den doppelten Vorsprung des Hinspiels. Den schwachen Wolfsburgern den Todesstoß zu versetzen, war einfach.

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Arnold: "So ging die Scheiße los"

Die Wolfsburger hatten es Dreierpacker Ronaldo ziemlich leicht gemacht. Ronaldos ersten Treffer leitete Maximilian Arnold mit einem kapitalen Fehler ein. Beim Kopfball zum 0:2 stand Luiz Gustavo zu weit weg von Ronaldo. Und beim Freistoßtreffer des Portugiesen flog der Ball durch die Mauer. "Vor dem 0:1 spiele ich einen Katastrophenball. So ging die Scheiße los", sagte ein sichtlich mitgenommener Arnold. Auch Weltmeister André Schürrle war kaum zu trösten: "So eine Chance bekommt man nicht so oft - und die haben wir leider vergeigt."

Lineker und Matthäus adeln Ronaldo

Auch ehemalige Fußball-Größen verneigen sich vor Cristiano Ronaldo. „Ronaldo ist wirklich ein wunderbarer besonderer Spieler. Einer, der dann da ist, wenn es drauf ankommt“, schrieb der einstige englische Nationalspieler Gary Lineker bei Twitter. „Ein großes Spiel braucht einen großen Spieler“, meinte der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus.

Ronaldo befand allerdings, dass er gegen Wolfsburg nicht mal seine beste Leistung gezeigt habe. „Ich habe schon besser gespielt“, sagte der 31 Jahre alte Portugiese nach der Partie im Estadio Santiago Bernabéu am Dienstagabend. „Nur weil ich drei Tore geschossen habe, muss es nicht meine beste Leistung gewesen sein.“ Zumindest verriet der Ausnahmefußballer einen Teil seines Erfolgsrezepts: „Wenn Du hart arbeitest, kommen die Tore und Vorlagen.“ Und er arbeite immer hart.

Allofs scherzt schon wieder

Trotz des Wolfsburger Ausscheidens war Klaus Allofs bereits wieder zu Scherzen aufgelegt. Auf die Frage, wann er mit den Niedersachsen zurück auf die Champions-League-Bühne möchte, antwortete der Manager: "Nächstes Jahr, vielleicht bekommen wir ja eine Wild Card (lacht). Die Champions League ist natürlich das Salz in der Suppe, wir haben es genossen. Aber jetzt müssen wir einmal aussetzen."

"Besserer" Ibrahimovic gratuliert ManCity

Nach dem Scheitern in der Champions League hat Paris St. Germains Trainer Laurent Blanc die Verantwortung für das erneute vorzeitige Aus des französischen Meisters übernommen. „Ich haue aber nicht ab“, betonte der Coach des Hauptstadt-Clubs, der nach dem 2:2 im Hinspiel vor heimischer Kulisse durch ein 0:1 bei Manchester City im Viertelfinale ausschied. Das Tor gegen PSG-Keeper Kevin Trapp hatte der Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne erzielt.

„Wir haben unsere Grenzen aufgezeigt in beiden Spielen, sowohl taktisch als auch technisch“, räumte Blanc ein: „Wir waren einfach in beiden Spielen nicht effizient genug.“

Paris St. Germain, das in der Meisterschaft von EM-Gastgeber Frankreich seit Langem wieder als Titelträger feststeht, scheiterte in der Königsklasse nun zum vierten Mal in Serie im Viertelfinale. Seit 21 Jahren wartet der Verein auf den Einzug unter die besten vier Teams Europas.

„Ich denke, wir sind eigentlich eine bessere Mannschaft, aber wir haben heute Abend verloren und wir hatten zuhause 2:2 gespielt, daher alles Gute Manchester City“, meinte Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic. Trotz einer Vielzahl nationaler Titel in den Niederlanden, Italien, Spanien und Frankreich wartet der Schwede mit nunmehr 34 Jahren noch immer auf seinen ersten Titel in der Champions League.

Draxler und Henrique verletzt

Wolfsburg droht am Sonnabend im Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen der Ausfall von Julian Draxler und Bruno Henrique. „Julian Draxler hat sich eine Muskelverletzung und Bruno Henrique wohl eine Gehirnerschütterung zugezogen“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking nach der Pleite von Madrid. Beide Spieler mussten vorzeitig ausgewechselt werden. Vor allem Henrique hat es offensichtlich schlimmer erwischt. „Er hat einen Schlag ins Gesicht bekommen und war benebelt. Er lag mit einer blutigen Lippe in der Kabine und war nur kurzzeitig ansprechbar“, berichtete VfL-Sportchef Klaus Allofs. Laut Hecking dürften beide am Sonnabend ausfallen.

Ronaldo schwärmt von sich selbst

Cristiano Ronaldo gerät über seine eigene Leistung ins Schwärmen. "Das war eines meiner besten Nächte im Europapokal", sagte der 31 Jahre alte Portugiese, der seine unglaubliche Torquote so erklärte: "Tore liegen in meiner DNA." Gegen Wolfsburg erzielte der Superstar die Treffer Nummer 14 bis 16 in der laufenden Saison der Königsklasse. Der Offensivstar hat damit bereits 93 Champions-League-Treffer auf dem Konto und damit zehn mehr als sein Dauerrivale Lionel Messi vom FC Barcelona.

Und auch von seinem eigenen Saison-Torrekord in der Champions League ist Ronaldo nur noch ein Tor entfernt. In der Spielzeit 2013/2014, in der er mit Real auch den Cup gewann, kam er auf 17 Tore, nun steht er bei 16 Treffern. In der Rekordliste steht Messi mit 14 Toren (2011/2012) hinter Ronaldo. Einziger Deutscher in den Top drei ist Mario Gomez (12 Tore/2011/12/damals FC Bayern).

Torschützenkönige in der Champions League

17

Cristiano Ronaldo Real Madrid 2013/14

16

Cristiano Ronaldo Real Madrid 2015/16 (Saison noch nicht beendet)

14

Lionel Messi FC Barcelona 2011/12

12

Ruud van Nistelrooy Manchester United 2002/03  Lionel Messi FC Barcelona 2010/11  Mario Gómez FC Bayern München 2011/12  Cristiano Ronaldo Real Madrid 2012/13 

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"Cristiano hat gezeigt, dass er der beste Spieler der Welt ist", schwärmte Real-Trainer Zinédine Zidane. Innenverteidiger Pepe meinte, Ronaldo sei den anderen "um Lichtjahre voraus". Weltmeister Toni Kroos war mit dem Lob für seinen berühmten Teamkollegen etwas zurückhaltender: "Er hat sehr gut gespielt, so wie die ganze Mannschaft."

Bei Allofs und Hecking überwiegt der Stolz

Wolfsburgs Manager Klaus Allofs hat seiner Mannschaft ein durchweg positives Königsklassen-Zeugnis ausgestellt. "Von zehn Spielen haben wir sieben gewonnen, das ist außergewöhnlich", sagte Allofs nach dem 0:3 in Madrid: "Wir können unheimlich stolz darauf sein, wie wir die Champions League gespielt haben, auch diese beiden Spiele gegen Real."

Auch Trainer Dieter Hecking war weit davon entfernt, seinen Spielern nach dem wohl größten Spiel der Klubgeschichte im Fußball-Tempel Bernabéu mit 76.684 frenetischen Fans irgendwelche Vorwürfe zu machen. "Die Mannschaft kann absolut mit erhobenem Haupt aus Madrid wegfliegen", sagte Hecking: "Sie ist in der Champions League über sich hinausgewachsen."

Bei den Spielern war jedoch nach dem Schlusspfiff die Enttäuschung über die knapp verpasste Halbfinal-Chance groß. "Wir werden zwei, drei Tage leiden und daran zu knabbern haben. Aber dann müssen wir auch Selbtvertrauen daraus ziehen, dass wir eine Mannschaft wie Real Madrid zumindest an den Rand des Ausscheidens gebracht haben", sagte Allofs.

Statistik

Real: Navas - Carvajal, Ramos, Pepe, Marcelo - Casemiro - Modric (90.+2 Varane), Kroos - Bale, Benzema (84. Jese), Ronaldo. - Trainer: Zidane

Wolfsburg: Benaglio - Vieirinha, Naldo, Dante, Ricardo Rodriguez - Guilavogui (80. Dost), Luiz Gustavo - Henrique (73. Caligiuri), Arnold, Draxler (32. Max Kruse) - Schürrle. - Trainer: Hecking

Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn)

Tore: 1:0 Ronaldo (15.), 2:0 Ronaldo (18.), 3:0 Ronaldo (77.)

Zuschauer: 76.684

Gelbe Karten: Ronaldo - Arnold (3), Luiz Gustavo (3), Dante, Vieirinha (3)

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