Manchester City steht erstmals im Halbfinale der Champions League und hat die Titelträume von Paris und Zlatan Ibrahimovic beendet.
Kevin Trapps Traum vom Champions-League-Titel ist geplatzt: Der deutsche Nationaltorhüter hat sich mit dem französischen Serienmeister Paris St. Germain nach einer schwachen Leistung im Viertelfinale gegen Manchester City verabschiedet. PSG um den schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic verlor das Rückspiel am Dienstagabend verdient 0:1 (0:0) und schied wie bereits in den vergangenen drei Jahren in der Runde der besten Acht aus.
Paris enttäuschte wie beim 2:2 (1:1) vor einer Woche im Hinspiel im heimischen Prinzenpark auf ganzer Linie und blieb gerade im Spiel nach vorne erschreckend harmlos. Der ehemalige Wolfsburger Bundesligaprofi Kevin De Bruyne (76.) entschied die umkämpfte, aber selten hochklassige Partie mit seinem sehenswerten Treffer aus knapp 20 Metern.
Für Manchester, bei dem Bayern-Coach Pep Guardiola im kommenden Jahr auf der Trainerbank sitzen wird, ist das Erreichen des Halbfinales dagegen der bislang größte Erfolg in der Champions League. Allerdings hätte Sergio Aguero die Nerven der Gastgeber schon früh beruhigen können. Nach einem klaren Foul des ansonsten wenig beschäftigten Trapp schoss der Argentinier den fälligen Strafstoß rechts am Tor vorbei und vergab die große Möglichkeit zum Führungstreffer leichtfertig (30.).
Trapp verursacht Elfmeter
In einer umkämpften Begegnung bestimmte Paris vor 53.093 Zuschauern in der Anfangsphase das Spielgeschehen, zwingende Torchancen kreierte das Team von Trainer Laurent Blanc gegen die abwartenden und aufmerksam verteidigenden Engländer aber zunächst nicht. Einem Zuspiel von Angel Di Maria auf den lauernden Edinson Cavani fehlte es an Präzision (8.), und einen strammen Freistoß des ansonsten wenig auffälligen Ibrahimovic parierte City-Keeper Joe Hart mit einer Hand sehenswert (16.).
ManCity mit De Bruyne in der Startelf stand zunächst äußerst defensiv und überließ den Gästen wie bereits im Hinspiel vor einer Woche meist den Ball. Im Spiel nach vorne sorgte einzig der agile Aguero für Gefahr für den englischen Vizemeister. Er schoss aber zunächst zweimal am Tor vorbei (22., 23.) und vergab dann auch noch nach Trapps mit Gelb geahndeten Foul vom Elfmeterpunkt.
Auch nach der Pause änderte sich am Spielverlauf zunächst wenig. Paris steigerte sich zwar leicht und hatte mehr Spielanteile, blieb bis auf einen weiteren Ibrahimovic-Freistoß (48.) aber erschreckend harmlos. Das gefürchtete PSG-Offensivtrio Ibrahimovic, Di Maria und Cavani ließ jegliche Kreativität und Präzision vermissen. Manchester lauerte auf Konter, vergab einige vielversprechende Möglichkeiten aber meist schon im Ansatz und weit vor Trapps Tor.
Dennoch drängte ManCity in der Schlussphase mehr und mehr auf den Führungstreffer. Der Belgier De Bruyne sorgte aus der Distanz schließlich für die Entscheidung.
Das Schema
Manchester: Hart - Sagna, Otamendi, Mangala, Clichy - Fernandinho, Fernando - Navas, De Bruyne (84. Toure), Silva (87. Delph) - Agüero (90.+3 Iheanacho). - Trainer: Pellegrini
Paris: Trapp - van der Wiel, Aurier (61. Pastore), Silva, Maxwell - Marquinhos - Rabiot, Motta (44. Lucas) - Di Maria, Ibrahimovic, Cavani. - Trainer: Blanc
Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien)
Tor: 1:0 De Bruyne (76.)
Zuschauer: 53.039
Gelbe Karten: Fernandinho (2) - Trapp, Pastore, van der Wiel
Besonderes Vorkommnis: Agüero schießt Foulelfmeter neben das Tor (30.)
Torschüsse: 12:6