Bochum greift Robben mit vulgären Worten an. Scholl nimmt Bundesligisten in die Pflicht. Eichin kontert Auslosung mit kessem Spruch.
Rom gewinnt mit Joker Klose
Mit dem spät eingewechselten Miroslav Klose hat Lazio Rom in der italienischen Fußball-Meisterschaft einen Pflichtsieg gegen Tabellen-Schlusslicht Hellas Verona gelandet. Torschützen der Römer beim 5:2 (1:0) waren am Donnerstagabend Alessandro Matri (45. Minute), Stefano Mauri (50.), Felipe Anderson (69.), Diao Keita (82.) und Antonio Candreva per Foulstrafstoß (90.). Für die Gäste trafen Leandro Greco (72.) und der ehmalige Bayern-Torjäger Luca Toni (79.).
Weltmeister Klose kam in der 80. Minute für Matri aufs Feld, muss aber weiter auf sein erstes Saisontor warten. Lazio rückte zum Auftakt des 25. Spieltages vom neunten auf den siebten Rang vor.
Die Partie gegen Verona war das erste von zwei Heimspielen, das der Hauptstadt-Club vor teilweise leeren Rängen austragen musste - die Fankurve wurde geschlossen. Nach erneuten rassistischen Ausfällen seiner Fans war Lazio am 4. Februar vom Sportgericht der Serie A dazu verurteilt worden. Außerdem musste der Verein 50 000 Euro Strafe zahlen.
Sunderland entlässt Stürmer nach Geständnis von Sexualdelikten
Nach einem Teilgeständnis von sexuellen Übergriffen hat der englische Fußballclub AFC Sunderland seinen Nationalspieler Adam Johnson entlassen. Der Vertrag mit dem 28-Jährigen wurde „mit sofortiger Wirkung“ aufgelöst, teilte der Premier-League-Verein am Donnerstagabend in einem zweizeiligen Statement auf seiner Homepage mit. Johnson wurde wegen insgesamt vier Sexualvergehen angeklagt; zwei davon will er nicht begangen haben. Der zwölfmalige englische Auswahlspieler war am 2. März 2015 festgenommen worden und kam dann gegen Kaution wieder frei. In dieser Saison spielte Johnson für seinen Club regelmäßig und traf zuletzt beim 2:2 gegen den FC Liverpool. Die Gerichtsverhandlung soll am Freitag beginnen und voraussichtlich zwei Wochen dauern.
Alles zum DFB-Pokal
Am Ende war der FC Bayern für den tapfer kämpfenden VfL Bochum doch eine Nummer zu groß. Allerdings taten sich die Münchner am Mittwoch beim Zweitligisten lange schwer, ehe sie mit dem 3:0 (1:0)-Sieg zum 27. Mal das Pokal-Halbfinale erreichten. Robert Lewandowski (38./90.) und Thiago (61.) erzielten die Treffer für den Rekordmeister, der nach der Roten Karte für Bochums Jan Simunek (43.) lange in Überzahl agierte. „Nach dem Platzverweis war es einfacher für uns“, sagte Bayern-Coach Pep Guardiola. Abendblatt.de fasst alle weiteren Stimmen, Reaktionen und Aufreger zum DFB-Pokal im Live-Blog zusammen:
Hertha droht BVB mit Acker
Der Traum vom "Wohnzimmer"-Finale lebt weiter: Hertha BSC könnte auf dem Weg zum Pokalsieg sogar zwei Heimspiele in Folge haben, denn die Berliner empfangen Vorjahresfinalist Borussia Dortmund im Halbfinale. Erst am vergangenen Wochenende gastierte der BVB in der Hauptstadt und tat sich beim taktisch geprägten 0:0 schwer. Gäste-Trainer Thomas Tuchel schob den Punktverlust anschließend auf den angeblich schlecht bespielbaren Rasen. Das brachte Hertha-Manager Michael Preetz, der als einziger Bundesliga-Sportchef bei Twitter aktiv ist, auf eine Idee.
"Lieber BVB, wir wollten unseren Rasen wechseln aber jetzt lassen wir ihn liegen, bis ihr kommt", teilte er über das soziale Netzwerk mit. Ganz ernst gemeint wird dieser Tweet sicherlich nicht gewesen sein. Doch mit fast 1000 "Likes" bewies Preetz, dass sein Humor bei den Fans ankommt.
Eichin kontert Auslosung mit kessem Spruch
Im Vorfeld der Auslosung und noch bevor Hertha die Hürde Heidenheim im Viertelfinale nahm, wünschte sich Werder-Stürmer Claudio Pizarro schon die Berliner im Halbfinale des DFB-Pokals. Der Peruaner schätzte den Bundesliga-Dritten wohl als vermeintlich leichtesten Gegner im Vergleich zu Bayern und Dortmund ein. Doch Pizarros Wunsch sollte unerfüllt bleiben, denn Bremen muss in der Runde der letzten Vier auswärts in München antreten. „Es gab sechs Varianten, wir haben die schwierigste erwischt", seufzte Werder-Sportchef Thomas Eichin, der der "Losfee" Handball-Nationaltorwart Andreas Wolff gleich noch einen mitgab. „Bis gestern war ich noch großer Handball-Fan...“
Sammer schießt gegen Verbeek zurück?
Hat Arjen Robben den Bayern durch seine Schwalbe einen Vorteil im Viertelfinale verschafft? Die daraufhin dezimierten Bochumer meinen ja, die Münchner naturgemäß nein. Doch während die Verantwortlichen des Rekordmeisters zunächst ganz sachlich in ihrer Bewertung der wohl spielentscheidenden Szene blieben, griffen Spieler und Funktionäre des Zweitligisten den "fliegenden Holländer" mit teils vulgärer Wortwahl an.
Das wiederum brachte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer auf die Palme. Vor allem die Aussagen von VfL-Trainer Gertjan Verbeek, dem es sogar peinlich war, dieselbe Nationalität wie Robben zu haben, sorgten bei Sammer für Unstimmigkeiten. „Was ich nicht akzeptiere ist, wenn ein Spieler von Bayern so diskreditiert wird. Man kann nicht ins Persönliche gehen, wie Gertjan Verbeek das bei Arjen gemacht hat“, sagte Sammer bei Sky Sport News HD und appellierte an die Vorbildfunktion des Bochumer Coaches.
Scholl greift Bundesligisten an
Wird es Bayern in der Bundesliga zu leicht gemacht? Ja, meint ARD-Experte Mehmet Scholl. "Die Bundesliga ist doch selber schuld, dass der FCB jedes Jahr Meister wird", sagte der frühere Münchner Spielmacher am Rande des DFB-Pokalspiels in Bochum. Scholl nahm die Bundesligisten in die Pflicht, mehr Gegenwehr zu leisten. "Bayern muss man körperlich hart bespielen, so wie der VfL das gezeigt hat", sagte der 45-Jährige. "Früher hatten wir es deutlich schwerer und mussten an die Grenzen gehen, da war so ein körperbetontes Spiel wie heute Normalität", so Scholl, der in seiner gewohnt humorvollen Art noch einen draufsetzte: "Mittwochs spielten wir in Madrid gegen Raúl, und dann samstags in Bielefeld gegen Maul (Ronald Maul, Anm. d. Red.)."
Besonders verärgert war Scholl darüber, dass die Bundesliga-Teams seiner Ansicht nach Bayern immer taktisch bezwingen wollen, was nicht klappe. Vielmehr müsse man dem Starensemble läuferisch den Schneid abkaufen. "Ein ganz normaler Zweitligist muss den anderen Teams zeigen, wie man gegen die Bayern spielt." Wenn Bayern dann trotzdem Meister werde, sei es in Ordnung. "Aber man darf nicht schon im Vorfeld kapitulieren."
Ein Pokalspiel Sperre für Wendell
Leverkusens Linksverteidiger Wendell ist vom DFB-Sportgericht für ein Pokalspiel gesperrt worden. Der Brasilianer hatte am Dienstag beim Viertelfinal-Spiel gegen Werder Bremen (1:3) kurz vor der Halbzeit die Rote Karte gesehen. Spieler und Verein haben dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.
Pizarro mit Kampfansage an Bayern
Werder Bremens Top-Stürmer Claudio Pizarro ficht das „denkbar schwierigste Los“ im Halbfinale des DFB-Pokals nicht an. Der 37-Jährige freut sich auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Club FC Bayern und rechnet sich in München durchaus Chancen aus. „Bayern ist natürlich der Favorit, aber wir spielen auswärts in dieser Saison sehr gut, das ist unsere Stärke. Ich will nach Berlin, ich will ins Finale“, erklärte der Peruaner auf der Werder-Homepage.
Bayern kann mit BVB nicht mithalten
Ähnlich glanzlos wie die Leistung der Bayern auf dem Platz fiel auch die TV-Quote aus: Im Schnitt 7,3 Millionen Zuschauer verfolgten das Viertelfinale im DFB-Pokal zwischen Bochum und den Münchnern. Das entspricht einem Marktanteil von 22,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorabend verliert damit nicht nur der Sender deutlich an Reichweite, sondern auch der FC Bayern das nationale Duell gegen Borussia Dortmund. Beim 3:1-Sieg des BVB am Dienstagabend in Stuttgart schalteten 7,92 Millionen (23,5 Prozent) Fußball-Interessierte ein.
„Robben geht mir auf die Eier“
Nicht nur die Rote Karte gegen Simunek, sondern vor allem die spektakuläre Flugeinlage von Arjen Robben erhitzte die Gemüter. Bochums Torwart Manuel Riemann fand nach dem Spiel deutliche Worte. „Das geht mir auf die Eier. Robben lag 90 Minuten eigentlich nur am Boden. Der wartet nur auf den Kontakt“, so der 27-Jährige, der meint, eine Erklärung zu haben, warum der Niederländer in manchen Stadien ausgepfiffen wird. „Dass er sich jedes Mal wieder hinlegt und auf den Pfiff wartet, das hat er gar nicht nötig, er ist so ein guter Spieler. Deswegen mögen ihn auch einige Fans nicht.“
Bochums Trainer Gertjan Verbeek unterstützte seinen Schlussmann und kritisierte seinen Landsmann scharf. „Das war eine Schwalbe. Da war vielleicht ein bisschen Kontakt“, sagte der Niederländer und bezeichnete Robbens Fallsucht als chronisch. „Aber wir kennen das bei Robben. Er sucht den Kontakt.“ Einzig Robben selber konnte die Diskussion um seine Person nicht nachvollziehen. "Für mich war es ein Elfmeter und eine Rote Karte", sagte der 32-Jährige.
Diskussionen um Rot für Bochum
Das eher harmlose Foul von Jan Simunek an Arjen Robben wertete Schiedsrichter Bastian Dankert als Notbremse und schickte den erst 15 Minuten zuvor für Timo Perthel (Verletzung am Auge) eingewechselten Tschechen vom Platz. Vor allem die Doppelbestrafung mit dem zusätzlichen Platzverweis gegen Bochum sorgte für reichlich Diskussionen. Selbst Guardiola fand deutliche Worte und empfand Mitgefühl mit dem Gegner. „Diese Regel ist lächerlich. Die Fifa muss sie ändern, ein Elfmeter wäre genug gewesen“, sagte der Bayern-Trainer.
Dennoch war es die Schlüsselszene der Partie. In Unterzahl stand der Revierclub, der in der Anfangsphase zwei gute Chancen von Simon Terodde nicht nutzen konnte und bis zum 0:1 sogar die bessere Mannschaft war, am Ende auf verlorenem Posten. „Wir wurden viel zu sehr bestraft mit Rot und Elfmeter. Mit elf Mann ist es schon schwer genug, gegen Bayern zu gewinnen. Mit zehn ist es fast unmöglich, sagte VfL-Trainer Gertjan Verbeek. Selbst Robben, der sich nach dem leichten Kontakt geschickt fallen ließ, räumte ein, die Rote Karte sei eine „harte“ Entscheidung gewesen. „Aber ich habe die Regel nicht gemacht.“
Einzig ARD-Experte Mehmet Scholl hielt sich aus der Diskussion mal wieder heraus. „Ich habe Regelkunde geschwänzt“, lautete seine „Experten“-Ansicht. Inzwischen wurde Simunek vom DFB-.Sportgericht für zwei Pokalspiele gesperrt.
Die besten Bilder zum DFB-Pokal:
Auch Berlin und Bayern im Halbfinale des DFB-Pokals