München/Santiago de Chile. Bayerns Wunschspieler ist nach eigenem Bekunden auf dem Weg nach München. Auch seinem Ex-Club Leverkusen erweist Vidal einen Dienst.
Arturo Vidals Dienstantritt beim FC Bayern München steht kurz bevor. Der chilenische Fußball-Nationalspieler machte sich in der Nacht zum Montag offenbar auf den Weg zum deutschen Rekordmeister. „Eine neue Etappe, ein neuer Traum - München, wir kommen“, twitterte der Mittelfeldstar zusammen mit einem Bild aus einem Flugzeug.
Vidal soll in dieser Woche den Trainingsbetrieb bei den Bayern aufnehmen, zuvor muss er noch den Medizincheck bestehen und seinen Vertrag unterzeichnen. Als Ablöse für den 28-Jährigen von Juventus Turin sind 36 Millionen Euro im Gespräch. Eine Einigung zwischen beiden Vereinen und dem Spieler hatte Bayern-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag bestätigt.
Vidal erfüllt Auflagen in seiner Heimat
In seiner Heimat Chile hat Vidal indes Auflagen nach seinem schweren Autounfall vom 16. Juni erfüllt. Zuletzt übergab der Chilene am Freitag ein signiertes Trikot der Nationalelf an Feuerwehrleute. Unter Alkoholeinfluss hatte er am 16. Juni seinen nagelneuen Ferrari während eines spielfreien Tages bei der Copa América nach einem Casino-Besuch zu Schrott gefahren und noch ein anderes Auto von der Straße geholt. Vidal war damals mit 1,3 Promille unterwegs. Verletzt wurde trotz des enormen Blechschadens niemand.
Über Nacht blieb Vidal damals in Polizeigewahrsam - trotzdem holte Chile, angeführt vom Mittelfeld-Star, anschließend daheim erstmals den Titel bei der Südamerika-Meisterschaft. Um einen Prozess in Chile zu vermeiden, musste Vidal nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft eine Reihe von Auflagen erfüllen - so darf er zwei Jahre in Chile kein Auto fahren.
Als eine weitere Auflage entschuldigte sich der ehemalige Leverkusener schon vor zwei Wochen öffentlich bei der Polizei für respektloses Verhalten gegenüber den Beamten nach dem Crash. „Ich bitte alle Polizisten in Chile um Entschuldigung“, sagte er unter anderem. So etwas werde ihm nie wieder passieren. Ferner musste er 100 Sportanzüge für Kinder einer Schule spenden; in Sozialzentren für Minderjährige berichtete er zudem von seiner schweren Kindheit und versuchte die Jugendlichen zu motivieren, den richtigen Weg einzuschlagen.
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Vidal fädelt für Leverkusen Transfer ein
Eine gute Tat hat Vidal derweil auch für Bayer Leverkusen vollgebracht. Denn auch dank der Vermittlung des künftigen Bayern-Stars steht der Bundesligist kurz vor der Verpflichtung seines chilenischen Wunschspielers Charles Aranguiz. "Aranguiz will unbedingt zu uns. Wir haben Einigkeit mit dem Spieler, aber noch nicht mit dem Klub", sagte Geschäftsführer Michael Schade dem Express.
Vidal, der von 2007 bis 2011 für die Leverkusener spielte, habe dabei "eine wichtige Rolle gespielt", erläuterte Schade: "Arturo riet ihm zu Bayer." Mittelfeldspieler Aranguiz, der gemeinsam mit Vidal kürzlich erstmals die Copa für Chile gewann, spielt derzeit noch für Internacional Porto Alegre. Für den 26-Jährigen müsste Bayer voraussichtlich mindestens elf Millionen Euro zahlen.