Der Geschäftsführer hat die DFL um die Auflösung seines Vertrages gebeten. Bis März will der 51-Jährige seine Sachen packen, die Lizenzen der Bundesligavereine werden kommissarisch von Christian Seifert bewertet.

Frankfurt/Main. Geschäftsführer Andreas Rettig verlässt überraschend die Deutsche Fußball Liga (DFL). Der 51-Jährige bat den Aufsichtsrat der DFL um die Auflösung seines bis Ende 2015 laufenden Vertrages. Das teilte die DFL am Dienstagmorgen mit.

Gemeinsam mit dem DFL-Kontrollgremium habe sich der ehemalige Klub-Manager (SC Freiburg, 1. FC Köln und FC Augsburg) darauf verständigt, sein Arbeitsverhältnis zum 30. Juni dieses Jahres zu beenden. „Im Sinne der Integrität des Wettbewerbs wird Andreas Rettig indes auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit ab März, also noch vor Auswertung der Lizenzierungsunterlagen für die kommende Saison, ruhen lassen“, hieß es.

Der Geschäftsbereich „Spielbetrieb und Lizenzierung“ wird von diesem Zeitpunkt an kommissarisch vom Vorsitzenden der DFL-Geschäftsführung, Christian Seifert, verantwortet. Mit Blick auf seine „persönliche Lebensplanung“ sei er zu dem Entschluss gekommen, „dass ich meine Zukunft im Club-Fußball sehe“, wird Rettig in der Mitteilung zitiert. Konkrete Überlegungen mit Blick auf kommende Aufgaben gebe es aber noch nicht.

Der DFL-Aufsichtsrat bedauerte Rettigs Wunsch „angesichts der erfolgreichen Arbeit in den vergangenen beiden Jahren sehr“, respektiere aber seine persönlichen Pläne. „Für seinen Einsatz im Sinne des Ligaverbandes und seiner 36 Klubs gebührt ihm großer Dank. Für seine berufliche und persönliche Zukunft wünschen wir ihm alles Gute“, sagte Reinhard Rauball in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates der DFL.

„Andreas Rettig hat bei der DFL wichtige Impulse gesetzt – zum Beispiel mit Blick auf die Fan-Belange, aber auch die Einführung der Torlinien-Technik. Dafür gilt es zu danken. Wir werden die kommenden Wochen dafür nutzen, gemeinsam einen reibungslosen Übergang sicherzustellen“, sagte Seifert.

Rettig informierte die DFL-Mitarbeiter am Dienstag über seinen Abschied, nachdem er zuvor Rauball und Seifert seine Beweggründe erläutert hatte.

Rettig hatte am 1. Januar 2013 die Nachfolge von Holger Hironymus als DFL-Geschäftsführer angetreten. Zum Jahreswechsel hatte bereits Tom Bender sein Amt als Geschäftsführer der DFL Digital Sports GmbH, der für die Produktion nationaler und internationaler Medieninhalte verantwortlichen DFL-Tochter, nach zweieinhalbjähriger Tätigkeit niedergelegt.