Das Fußball-Geschehen des Tages: Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker auf abendblatt.de hält Sie auf dem Laufenden.

18:38 Uhr: Klaus Allofs steht kurz vor der Verlängerung seines Vertrages als Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. „Wir sind uns einig, dass er bleibt“, sagte Aufsichtsrats-Chef Franciscso Javier Garcia Sanz am Sonntag dem „Kicker“. Der Volkswagen-Manager fügte an: „Es gibt keinen Grund, etwas an der Zusammenarbeit zu ändern, in Sachen Philosophie und Zukunftsausrichtung sind wir uns zu 100 Prozent einig.“

Auch Allofs signalisierte die Bereitschaft, den bis 2016 geltenden Kontrakt beim Tabellen-Zweiten vorzeitig zu verlängern. „Wenn so ein Wunsch beim Aufsichtsrat besteht, stehe ich dem sehr offen gegenüber“, sagte er der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung.“ Auch Trainer Dieter Hecking soll länger bleiben. „Never change a winning team“, sagte Garcia dazu.

Mainz-Präsident für Ausgleichszahlungen

18 Uhr: Präsident Harald Strutz vom FSV Mainz 05 hat angesichts des finanziellen Ungleichgewichts zwischen der 1. und 2. Bundesliga ein „Gentlemen's Agreement“ vorgeschlagen. Der Vize-Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) sagte in einem Interview der Mainzer „Allgemeine Zeitung“ (Montag): „Für jeden Spieler, der ablösefrei in die Bundesliga wechselt, könnten die Bundesligisten dann 500 000 Euro an den Zweitligisten zahlen. So schließt man die Schere nicht, aber man gibt Vereinen die Möglichkeit, einfach mal zu investieren und Spieler herauszubringen.“

Er habe diese Idee auch schon im Ligavorstand eingebracht. Die Antwort sei gewesen, dass man ihn prüfen solle. „Ich werde da aber auch nicht locker lassen. Man muss da einen Ausgleich finden, sonst machen wir uns den Wettbewerb und am Ende den ganzen Fußball kaputt“, erklärte der 64-Jährige.

Zugleich warnte er vor einer Übersättigung der Fans: „Man muss sich auch manchmal eine Grenze setzen. Wir sind fast übersättigt.“ Der Fußball müsse auch einmal Pausen machen. „Irgendwann reicht es nur nicht für Spieler, sondern auch für Konsumenten“, sagte Strutz.

+++50.000 Fans empfangen Torres+++

14:07 Uhr: Rückkehrer Fernando Torres ist beim spanischen Fußball-Meister Atlético Madrid von 50.000 begeisterten Fans empfangen worden. Im Estadio Vicente Calderón begrüßte der 30 Jahre alte Stürmer die Anhänger seines Heimatvereins: „Endlich bin ich wieder da.“

Sein erstes Spiel könnte Torres, der die Trikotnummer 19 erhielt, am Mittwoch im Pokal gegen den Stadtrivalen Real machen. „Mir fehlt noch etwas: Titel mit Atlético zu gewinnen“, sagte „El Nino“.

Der zweimalige Europameister und ehemalige Weltmeister spielte zuletzt auf Leihbasis in Mailand, ehe der italienische Ex-Meister den Torjäger fest vom FC Chelsea verpflichtete und nach Madrid weitergab. Torres, der seine Karriere einst in den Jugendmannschaften von Atlético begann, war 2007 zum FC Liverpool gewechselt. Für 60 Millionen Euro holte ihn 2011 der FC Chelsea.

+++Englischer Drittligist will Evans verpflichten+++

14:03 Uhr: Der verurteilte Vergewaltiger Ched Evans steht kurz vor einer Rückkehr in den Profifußball. Ein englischer Drittligist will den 26-Jährigen verpflichten und den höchst umstrittenen Transfer am Montag in einer Pressekonferenz begründen, verriet Gordon Taylor, Präsident der Vereinigung der Profifußballer in England (PFA), am Sonntag. Laut der Zeitung The Sun soll es sich dabei um den Klub Oldham Athletic handeln.

Evans war im April 2012 wegen der Vergewaltigung einer 19-Jährigen in einem Hotel im walisischen Rhyl zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der Stürmer hatte die Vorwürfe stets bestritten und von einvernehmlichem Sex gesprochen.

Die Frau hatte angegeben, sich an nichts erinnern zu können. Die Anklage war daher zu der Überzeugung gelangt, die Frau sei zu betrunken gewesen, um sich willentlich auf Evans einzulassen. Am 17. Oktober war Evans vorzeitig aus der Haft entlassen worden.

Auf Evans und seinen neuen Verein dürfte ein Spießrutenlauf warten. Als der Angreifer nach seiner Haftentlassung beim Drittligisten Sheffield United mittrainieren wollte, gab es eine öffentliche Protestwelle mit dem Ergebnis, dass der Klub seine Trainings-Zusage wieder zurückzog.

„Betrachtet man die Dinge, die nach seiner Entlassung passiert sind und natürlich die Aufregung, die wir bei Sheffield United hatten“, sagte Taylor bei BBC Radio 5 Live, „glauben wir, dass jeder Klub, der ihn unter Vertrag nehmen will, ihn zu Hundert Prozent aus fußballerischen Gründen verpflichten wird“.

+++Bayerns Badstuber trainiert wieder+++

13:51 Uhr: Bereits drei Tage vor dem offiziellen Trainingsbeginn beim deutschen Rekordmeister Bayern München ist Holger Badstuber (25) auf den Platz an der Säbener Straße zurückgekehrt. Der lange verletzte Innenverteidiger trainierte am Sonntag eine Stunde mit Fitnesscoach Holger Broich. „Die erste Einheit nach dem Urlaub ist immer etwas zäher, aber es hat Spaß gemacht“, sagte Badstuber im Interview auf der vereinseigenen Homepage.

Am Mittwoch bittet Trainer Pep Guardiola die gesamte Mannschaft zur ersten Einheit, bevor es am Donnerstag ins Trainingslager nach Doha/Katar geht. Badstuber, der wegen eines Muskelsehnenrisses im linken Oberschenkel seit September kein Mannschaftstraining mehr absolviert hatte, kündigte an: „Ich kann voll mitmachen. Im Urlaub habe ich mich schon darauf gefreut, dass ich wieder dabei sein kann, dass ich die Reisen wieder mitmachen kann. Ich freue mich auf die Strapazen.“

Erst im Sommer hatte Badstuber nach 20 Monaten Verletzungspause (zwei Kreuzbandrisse) sein Comeback gefeiert. Nach drei Bundesligaspielen, bei denen der Nationalspieler in der Startelf stand, verletzte er sich erneut.

+++ Fußballer von Eto‘os Ex-Club erschossen +++

13.27 Uhr: Ein Unbekannter hat den Fußballer Hassan Magomedow des russischen Zweitliga-Clubs Anschi Machatschkala in der Unruheregion Dagestan im Nordkaukasus erschossen. Der 20-jährige Linksverteidiger aus der zweiten Mannschaft sei auf dem Weg in ein Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, teilten die örtlichen Behörden am Sonntag mit. Das Motiv der Tat war zunächst unklar. In Dagestan kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen nach einem unabhängigen Kaukasus-Emirat strebenden Islamisten und russischen Sicherheitskräften sowie kriminellen Banden.

Ein Vereinssprecher bestätigte, Magomedow sei in der Nacht auf dem Nachhauseweg in seinem Auto getötet worden. Er bezeichnete den Spieler als wichtige Stütze der Mannschaft, der in der laufenden Saison 16 von 18 Spielen bestritten habe. Das erste Team von Machatschkala, für das bis 2013 auch Samuel Eto'o auflief, war in der Vorsaison aus der ersten russischen Liga abgestiegen.

+++ Stevens und Khedira äußern sich zu Kimmich-Transfer +++

13.06 Uhr: Huub Stevens, Trainer des abstiegsbedrohten Bundesligisten VfB Stuttgart, bedauert den Transfer des Top-Talents Joshua Kimmich zum FC Bayern München. „Ja natürlich, die sportliche Leitung ist traurig darüber“, sagte der Niederländer bei Sport1: „Man muss sehen, um so einen Spieler ist viel drumherum. Der Spieler will das Höchste, der Berater will das Höchste, die Eltern wollen das Höchste. Dann ist es ganz schwierig, wenn Bayern München kommt, so einen Jungen zurückzuholen.“

Rani Khedira, Bruder von Weltmeister Sami Khedira und Teamkollege von Kimmich in Leipzig, sieht dies als „schlechtes Zeichen für den VfB. Sie hatten die Möglichkeit, ihn zu behalten“, sagte der 20-Jährige, der ebenfalls beim VfB unter Vertrag gestanden hatte, bei Sport1: „Ihn zu verkaufen, ist ein großer Verlust. Er hat eine enorme Qualität und würde dem VfB weiterhelfen.“

Der deutsche Rekordmeister hatte am Freitag die Verpflichtung des U19-Europameisters Kimmich, der zurzeit an den Zweitligisten RB Leipzig ausgeliehen ist, bekannt gegeben. Stuttgart soll für den Transfer des 19-Jährigen nach Medienberichten sieben Millionen Euro kassieren.

+++ Herthas Mukhtar vor Wechsel nach Lissabon +++

12.54 Uhr: Bundesligist Hertha BSC hofft vor dem Trainingsauftakt nach der Weihnachtspause alles auf eine stärkere zweite Saisonhälfte. Der Hauptstadt-Club, der mit einem desaströsen 0:5 gegen Hoffenheim die Hinrunde beendet hatte, hat nur einen Zähler Vorsprung auf Relegationsrang 16. Dort befindet sich derzeit Werder Bremen, Herthas Auftaktgegner am 1. Februar.

„Wir werden alles daran setzen, um eine stärkere Rückrunde zu spielen“, hatte Trainer Jos Luhukay vor dem Jahreswechsel verkündet. Vor allem in der Defensive müssen sich die Berliner verbessern, sie stellen mit 35 Gegentreffern die zweitschlechteste Abwehr.

Luhukay setzt große Hoffnungen auf die Rückkehrer. Die lange verletzten Verteidiger Sebastian Langkamp und Fabian Lustenberger sollen die Hintermannschaft stabilisieren. Auch Flügelstürmer Roy Beerens kann nach seinem Außenband-Anriss im Sprunggelenk wieder einsteigen.

Der ivorische Stürmer Salomon Kalou indes wird in der Vorbereitung wegen seiner Teilnahme am Afrika-Cup fehlen. Und auch Junioren-Nationalspieler Hany Mukhtar (19) wird am Montag wohl fehlen. Der Mittelfeldspieler, in der Hinrunde ohne Bundesliga-Einsatz, steht vor einem Wechsel zu Benfica Lissabon. Noch aber ist der Transfer nicht offiziell. Ob damit Marcell Jansens Transfer zu Benfica endgültig vom Tisch ist, muss abgewartet werden. Der HSV-Verteidiger war zuletzt wiederholt mit dem portugiesischen Tabellenführer in Verbindung gebracht worden.

+++ Mindestlohn bedroht Fußballklubs +++

11.45 Uhr: Der zum 1. Januar in Deutschland eingeführte Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde könnte die Existenz einiger Fußballklubs bedrohen. DFB-Vizepräsident Rainer Koch bestätigte der Welt am Sonntag, dass „eine gewisse Verunsicherung in der Branche herrscht“. Es hätten sich schon „einige Geschäftsführer und Manager“ beim ihm gemeldet, berichtet der Chef des Bayerischen Fußball-Verbandes und Amateur-Beauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Im Amateurbereich sind viele Vertragsspieler mit einem Kontrakt über mindestens 250 Euro ausgestattet, dürfen bei der Minimalsumme laut neuem Mindestlohngesetz damit aber nur rund 29 Stunden im Monat arbeiten – das ist mit Training, Spielen, Fahrten und Besprechungen nicht einhaltbar. „Unsere U19- und U23-Mannschaften sind stark betroffen“, sagte Johannes Baumeister, Geschäftsführer des Drittligisten Jahn Regensburg.

Die Spielergewerkschaft äußerte sich dagegen erfreut über die Auswirkungen. „Für die Spieler ist das neue Gesetz grundsätzlich gut. Viele von ihnen verdienen in den unteren Ligen derzeit vier Euro und weniger die Stunde – und das teilweise unter Vollprofi-Bedingungen“, sagte Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV).

+++ Inter will jetzt auch Shaqiri +++

10.32 Uhr: Inter Mailand will seine sportliche Krise offenbar durch einen Kraftakt auf dem Transfermarkt überwinden. Wie die Gazzetta dello Sport am Sonntag berichtet, hofft der Tabellenelfte der Serie A, nach Lukas Podolski auch Bayern Münchens Mittelfeldspieler Xherdan Shaqiri verpflichten zu können. Der 23-Jährige, dessen Vertrag in München bis 2016 läuft, gilt als Wunschkandidat von Inter-Trainer Roberto Mancini.

Die Mailänder sind angeblich bereit, zwölf Millionen Euro für Shaqiri zu bezahlen. Inters Sportdirektor Piero Ausilio soll sich laut Gazzetta am kommenden Wochenende mit Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge treffen. Zuletzt hatten auch Italiens Rekordmeister Juventus Turin und der FC Liverpool Interesse an Shaqiri gezeigt. Der Schweizer Nationalspieler war in der Hinrunde nur auf neun Bundesligaeinsätze gekommen, sechsmal wechselte ihn Trainer Pep Guardiola dabei erst spät ein.