Eigentlich müsste sich Lukas Podolski gerade auf seine neue Aufgabe bei Inter Mailand konzentrieren. Doch Ex-Kicker Lothar Matthäus lenkt den Weltmeister mit diversen Verbalattacken erfolgreich ab.

Mailand. Weltmeister-Zoff zwischen Lukas Podolski und Lothar Matthäus: Der designierte Neuzugang des italienischen Fußball-Erstligisten Inter Mailand hat sich via Twitter gegen die Kritik des Rekord-Nationalspielers gewehrt. „Ich finde es schon sehr amüsant, dass ausgerechnet Matthäus mir Tipps gibt, wie ich mich verhalten soll“, schrieb Podolski. Seine Aussage über den zum fünften Mal verheirateten Matthäus garnierte Podolsko mit einem Symbol für eine Braut und einem durchschossenen Herz sowie mit den Hashtags „Erfolgscoach“ und „Greenkeeper“

Matthäus hatte Podolski am Sonnabend via Sky attackiert. „Er twittert mehr, als er spielt“, sagte der ehemalige Weltfußballer: „Er sollte sich mehr auf Fußball konzentrieren.“ Im Express legte Matthäus am Sonntag nach. „Ich finde: Twitter ist sexy, aber er sollte mehr Fußball spielen als twittern. Durch seine Reaktion hat er das jetzt ja wieder bestätigt“, sagte Matthäus: „Er ist nicht fokussiert. Dabei hat er jetzt eine große Aufgabe vor sich, für die ich ihm alles Gute wünsche.“

Der 53-Jährige sieht den bevorstehenden Wechsel des früheren Kölners vom FC Arsenal nach Mailand als Abstieg. „Die italienische Liga hat an Glanz verloren. Viele Skandale, keine Infrastrukturen mehr“, sagte Matthäus: „Teams wie Inter oder AC, die in den 90er Jahren Fußballgeschichte geschrieben haben – mit Stars wie Gullit, van Basten, Hansi Müller oder Karl-Heinz Rummenigge – die haben an Glanz verloren, an Attraktivität verloren. Deswegen spielen die Topspieler nicht mehr in Italien, sondern in Deutschland, England und Spanien.“

Podolskis Tweet zur Matthäus-Kritik:

Loddar glaubt trotzdem auch an Poldi

Matthäus glaubt allerdings daran, dass Podolski, der bei großen Vereinen wie dem FC Bayern oder dem Londoner Club bislang den Durchbruch nicht geschafft habe, bei Inter wieder zur Stammkraft wird: „Mit Mailand hat er eine Mannschaft, die nicht so gut steht in der Tabelle. Er wird daher sicher auch – er ist ja der Königstransfer von Inter in der Winterpause – seine Spielzeit bekommen, und dann kann er zeigen was er kann.“

Mit guten Leistungen könne der zuletzt bei Arsenal selten zum Einsatz gekommene Podolski aber auch wieder für das Nationalteam auf sich aufmerksam machen. „Lukas ist fit und jung genug, er fühlt sich auf der Bank oder Tribüne nicht wohl“, sagte Matthäus.

Podolski war am Freitag in Mailand gelandet und hatte am Sonnabend den Medizincheck absolviert. Bereits beim Nachmittagstraining traf der 29-Jährige Inter-Trainer Roberto Mancini. Offiziell war der Transfer allerdings auch am Sonntagmorgen noch nicht. Wie die Gazzetta dello Sport berichtete, arbeiten Arsenal und Inter noch an den letzten Details des Leihgeschäfts, am Montag soll der Vertrag besiegelt werden.

Unterdessen hat sich auch Per Mertesacker von seinem bisherigen Arsenal-Teamkollegen Lukas Podolski verabschiedet und ihm viel Erfolg bei Inter Mailand gewünscht. „Es war großartig dich hier gehabt zu haben und du wirst mir fehlen“, schrieb der Verteidiger des Londoner Clubs bei Facebook. Dazu stellte der Weltmeister gemeinsame Fotos aus dem Flugzeug, beim Torjubel und im Training.

So verabschiedete sich Poldi von den Arsenal-Fans: