Der Hamburger hofft heute auf einen Einsatz als Müller-Ersatz
Durban. Gute Nachrichten für Joachim Löw: Der Bundestrainer kann bis auf den gelbgesperrten Thomas Müller auf alle Spieler zurückgreifen. Die leicht angeschlagenen Sami Khedira (Muskelverhärtung im Oberschenkel) und Arne Friedrich (Prellung am Oberschenkel) haben ebenso rechtzeitig ihre Blessuren überwunden wie Stürmer Cacau. Der Stuttgarter hatte zuletzt im WM-Achtel- und -Viertelfinale wegen einer Bauchmuskelzerrung pausieren müssen, konnte aber das Abschlusstraining am Nachmittag problemlos absolvieren.
Wer die Position Müllers im rechten Mittelfeld einnehmen wird, wollte Löw auch gestern Abend nach dem Abschlusstraining noch nicht verraten: "Piotr Trochowski, Toni Kroos und Cacau sind meine Kandidaten", sagte er. "Einer von diesen drei wird spielen. Die Entscheidung fälle ich aber erst am Mittwochmorgen."
Bleibt sich der 50-Jährige treu, käme Piotr Trochowski in seinem 35. Einsatz für den DFB zum größten Spiel seiner Karriere. Während der WM-Endrunde war der Hamburger bisher dreimal für Müller eingewechselt worden. Im Gegensatz zu Kroos und Cacau spielt der 26-Jährige ("Meine Chancen auf einen Einsatz sind groß") auch im Verein auf dieser Position.
Allerdings ist Trochowski ein anderer Spielertyp als der gelernte Stürmer Müller - und hier lauert die einzige Gefahr für den HSV-Profi, doch nicht von Beginn an zum Einsatz zu kommen. Sollte Löw in seinen Analysen zu dem Schluss kommen, dass er einen Fußballer braucht, der den offensiv eingestellten Linksverteidiger Capdevila beschäftigen soll und konkreter über die Flügel marschiert, könnte Cacau als überraschende Variante für Spaniens Trainer Vicente del Bosque zum Zuge kommen.
"Wenn ich die Spieler sehe, die Müller ersetzen können, dann habe ich ein sehr gutes Gefühl", lobt Löw seine Nachrücker - das muss er auch. Aber er weiß auch, wie undankbar es für einen wie Trochowski ist, für die Entdeckung des Turniers den Lückenbüßer zu spielen. Eine alte Rechnung hat er aber in jedem Fall zu begleichen. Mit der deutschen U-19-Auswahl verlor er 2002 das EM-Finale gegen Spanien mit 0:1. Der Torschütze war der Gleiche wie auch beim 0:1 des A-Teams im Finale der EM 2008: Fernando Torres.